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08.04.25 Gebäude Gebäude & Räume umbauen

Erste serielle Sanierungswelle: BEG-Bonus beschleunigt den Sanierungsmarkt

Kristina Zimmermann, Teamleiterin Kommunikation & Netzwerke im Kompetenzzentrum Serielles Sanieren/Energiesprong, über die Auswirkungen des BEG-Bonus auf die serielle Sanierung von Wohngebäuden

Kristina Zimmermann
Kristina Zimmermann, Teamleiterin Innovation & Transformation im Bereich Klimaneutrale Gebäude

Der Markt für serielle Sanierungslösungen wächst rasant: Seit der Einführung des BEG-Bonus im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) vor zwei Jahren ist die Nachfrage im Bereich der Wohngebäude erheblich gestiegen. Im Jahr 2022 lag der Anteil serieller Sanierungen bei weniger als zwei Prozent aller Sanierungen auf das Niveau eines KfW-Effizienzhauses 55 und 40. Der Fokus lag vorwiegend auf Pilotprojekten. Mit Inkrafttreten des BEG-Bonus ist dieser Anteil jedoch auf durchschnittlich 23 Prozent gestiegen. Das entspricht 2.143 Anträgen für 11.600 Wohneinheiten, die insgesamt in 2023/24 bewilligt wurden. Damit rollt eine erste serielle Sanierungswelle los und setzt einen Innovationsmotor zum weiteren Optimieren der Prozesse und Lösungen in Gang.

Der BEG-Bonus spielt eine entscheidende Rolle beim Beschleunigen des Markthochlaufs für serielle Sanierungen. Er überbrückt die anfängliche Wirtschaftlichkeitslücke, die oft mit innovativen Ansätzen verbunden ist. Damit können immer mehr Wohnungsunternehmen von Vorteilen wie etwa dem schnelleren Umsetzen von Innovationen profitieren. Der Trend geht dabei weg von Einzelgebäuden hin zu größeren Vorhaben und ganzen Quartieren. 

Die Anzahl der Anträge für serielles Sanieren sind 2024 deutlich gestiegen.

Dieser Nachfrageschub macht den seriellen Sanierungsmarkt für Bauunternehmen zunehmend interessant und setzt einen Innovationsmotor in Gang. Angesichts der steigenden Nachfrage investieren Bauunternehmen zunehmend in die Weiterentwicklung ihrer Lösungen. So können serielle Sanierungen auf der Baustelle bereits jetzt fünf- bis zehnmal schneller als konventionelle Sanierungen umgesetzt werden. Gleichzeitig entstehen durch höhere Stückzahlen erste Skaleneffekte, sodass auch erste Potenziale zur Kostensenkung gehoben werden konnten.

Zwei Milliarden Euro Bauvolumen ausgelöst – 500 Miliarden Euro bis 2045 erwartet

Die bisher vor allem im Mehrfamilienhausbereich ausgelöste Dynamik zeigt sich auch bei anderen Gebäudetypen: So wird der BEG-Bonus zunehmend auch für die serielle Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern genutzt. Darüber hinaus profitieren davon ebenso die Digitalisierung und die Vorfertigung von Fassaden- und Photovoltaik-Dachelementen sowie Energiemodulen im Bereich der Nichtwohngebäude. Zwar kann hier der BEG-Bonus nicht genutzt werden, es werden aber bereits erste Pilotsanierungen von beispielsweise Schul- oder Kitagebäuden seriell geplant und umgesetzt. Das Kompetenzzentrum Serielles Sanieren/Energiesprong der dena schätzt das bisher insgesamt ausgelöste Marktvolumen im seriellen Sanierungsmarkt auf zwei Milliarden Euro, wovon ein Großteil in mittelständischen Unternehmen umgesetzt wird. Das Gesamtpotenzial für den noch zu entwickelnden Breitenmarkt für Wohn- und Nichtwohngebäude wird bis 2045 auf 500 Milliarden Euro geschätzt.

Bayern und NRW sind Spitzenreiter bei Antragszahlen für SerSan-Bonus der BEG

Die meisten Wohneinheiten, für deren serielle Sanierung der BEG-Bonus 2024 bewilligt wurde, liegen in Bayern und Nordrhein-Westfalen. In beiden Bundesländern gibt es Pilotprojekte, die unter anderem durch die intensive Begleitung der dena große Strahlkraft entwickeln konnten. Es folgen Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen. Betrachtet man nur das Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser, liegt Bayern ebenso auf Platz eins, Platz zwei belegt Sachsen. 

Das Kompetenzzentrum Serielles Sanieren beschleunigt den Markthochlauf. Als zentrale Anlaufstelle koordiniert es seit 2017 die internationale Energiesprong-Initiative in Deutschland, bringt alle Beteiligten zusammen und treibt Innovationen sowie die Skalierung des seriellen Sanierens aktiv voran. 

Weitere Informationen: www.energiesprong.de

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