Ausbau der Wasserstoff-Netze
Die Projekte der dena zeigten auch im Jahr 2024 das Potenzial von Wasserstoff und seinen Derivaten auf
Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Transformation des Energiesystems. Er kann dazu beitragen, die Dekarbonisierung der Industrie voranzubringen. Darüber hinaus kann Wasserstoff Energie aus erneuerbaren Quellen speichern und bei Bedarf in Strom zurückverwandeln. Diese Speicherfähigkeit entkoppelt Stromproduktion vom Stromverbrauch, verringert Abhängigkeiten und stabilisiert die Stromversorgung nachhaltig und verlässlich. Wasserstoff kann auch in bestimmten Verkehrsanwendungen wie zum Beispiel im Flugverkehr oder in der Hochseeschifffahrt eine Funktion übernehmen.
Erfahren Sie hier mehr über das Energiesystem der Zukunft und Wasserstoff
Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes
Mit der Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur wurde eine weitere wichtige Etappe zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland erreicht. Das Kernnetz verknüpft auf 9.040 km Länge zentrale Standorte wie Kraftwerke in Deutschland miteinander, die bis 2032 mit Wasserstoff versorgt werden sollen. Bisherige Gasverteilnetze lassen sich in Teilen zu Wasserstoffnetzen umbauen. Daneben müssen aber auch neue Netze für das Kernnetz gebaut werden. Hier ist eine umfassende Planung für die Netzentwicklung gefragt.
Die dena fördert den dafür erforderlichen Wissensaustausch durch Kommunikations- und Vernetzungsmaßnahmen wie etwa der Regionalkonferenz Ost im Oktober 2024. Die Teilnehmenden betrachteten den Strukturwandel in der Wasserstoff-Vorreiterregion Ostdeutschland mit den Projekten Referenzkraftwerk Lausitz und dem Energiepark Bad Lauchstädt.
Die Erkenntnisse aus den Reallaboren und der Transferforschung werden in dem Podcast „Wissen schafft Energie“ regelmäßig analysiert und diskutiert.
Europäische Wasserstoff-Importkorridore
Neben diesem regionalen Fokus unterstützt die dena das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) dabei, den Prozess zur Umsetzung der transeuropäischen Wasserstoff-Importkorridore mitzugestalten. Denn ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung einer versorgungssicheren, bezahlbaren und sauberen Energieversorgung für den Industriestandort Deutschland ist die Verfügbarkeit von ausreichend grünem Wasserstoff. Somit ist der Anschluss des geplanten deutschen Wasserstoffkernnetzes an ein transeuropäisches Netz ein zentrales Element der deutschen Wasserstoffstrategie.
Impulspapier über erneuerbares Methanol
Mit der Veröffentlichung des Impulspapiers „Erneuerbares Methanol“ im Juli 2024 hat die dena einen konstruktiven Beitrag zur aktuellen Debatte rund um die Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung geleistet. Die Studie zeigte, dass Methanol aufgrund seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften ein vorteilhaftes Wasserstoff-Derivat ist. Damit kann Methanol ein wichtiger Baustein für die Defossilisierung der chemischen Industrie und des Verkehrs werden.
„Wasserstoff und seine Derivate sind entscheidend für den klimafreundlichen Umbau der Industrie und des Verkehrs. Dabei müssen wir bei den neuen globalen Wertschöpfungsketten schnell vorankommen, damit die Unternehmen Planungssicherheit erhalten. Auch enorme Wertschöpfungspotenziale für den Standort Deutschland können so gehoben werden. Die Importstrategie der Bundesregierung muss daher zügig mit Leben erfüllt werden.”
4. Jahreskonferenz Marktoffensive Erneuerbare Energien
Die Jahreskonferenz der Marktoffensive Erneuerbare Energien bot am 10. Oktober 2024 eine zentrale Plattform für die Diskussion über die Zukunft der erneuerbaren Energien in Deutschland. 33 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sowie über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen in 11 Panels zusammen, um Herausforderungen und innovative Lösungen auf dem Weg zu einer vollständig erneuerbaren Energieversorgung zu diskutieren.