Industrie in der EU
Zahlen und Daten rund um den Clean Industrial Deal der EU
Wie kann die europäische Industrie klimaneutral werden und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben? Der Clean Industrial Deal der EU, vorgestellt Ende Februar, soll diesen Wandel unterstützen – etwa durch niedrigere Energiepreise. Die interaktiven Grafiken auf dieser Seite zeigen, wie sich Produktion, Emissionen, Energiepreise und Investitionen in der europäischen Industrie entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Industrie im Wandel: Sinkende Emissionen trotz wachsender Produktion
- Steigende Strompreise: Wettbewerbsdruck für die europäische Industrie?
- Industrie-Investitionen für Klimaschutz überschreiten erstmals 10-Milliarden-Marke
- Breite Datenlage für die Industrie in der EU
- Britische Regierung veröffentlicht Daten zu Energiepreisen
- Regelmäßige Umfragen zur Investitionsbereitschaft von Unternehmen
Industrie im Wandel: Sinkende Emissionen trotz wachsender Produktion
Die Emissionen der Industrieunternehmen in der EU sind in den letzten Jahren insgesamt stetig zurückgegangen. Dies ist auf verstärkte Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgasen und die Implementierung klimafreundlicherer Technologien zurückzuführen. Eine Ausnahme bildete der Anstieg der Emissionen nach der Corona-Pandemie, als die wirtschaftliche Aktivität wieder zunahm und Produktionskapazitäten hochgefahren wurden. Insgesamt machten ihre Emissionen im Jahr 2024 etwa 20,8 % der Gesamtemissionen der EU aus. Dies unterstreicht die Bedeutung dieses Sektors für die Klimaziele. Trotz des Rückgangs der Emissionen verzeichnete die Industrieproduktion in der EU seit 2010 ein Wachstum. Daran ist erkennbar, dass wirtschaftliches Wachstum auch mit einer Reduktion von Emissionen einhergehen kann. Seit 2022 stagniert das Wachstum der industriellen Produktion allerdings.
Steigende Strompreise: Wettbewerbsdruck für die europäische Industrie?
Die Strompreise für Industrieunternehmen sind in den letzten Jahrzehnten in vielen Industrienationen gestiegen, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. In der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich zeigten die durchschnittlichen Preise im Zeitverlauf größere Schwankungen und erreichten insbesondere ab 2019 neue Höchststände. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den USA, wo die Strompreise für Unternehmen über lange Zeit vergleichsweise stabil blieben bzw. konstant anstiegen. Seit 2019 sind die Strompreise für Industrieunternehmen in den meisten EU-Ländern und im Vereinigten Königreich deutlich gestiegen. In den letzten Jahren konnten die starken Anstiege jedoch abgemildert und in Einzelfällen sogar umgekehrt werden, wobei auch steuerliche Maßnahmen für energieintensive Unternehmen einen Beitrag leisteten.
Industrie-Investitionen für Klimaschutz steigen deutlich
Seit 2006 haben sich die Investitionen der Industrie in den Klimaschutz laut Eurostat nahezu verdoppelt. Im Jahr 2022 lagen sie erstmals über 10 Mrd. Euro. Umfragen der Europäischen Investitionsbank (EIB) deuten darauf hin, dass auch die Investitionsbereitschaft der Industrieunternehmen zwischen 2021 und 2025 erheblich gestiegen ist. Während 2021 noch 47 % der befragten Unternehmen angaben, in den Klimaschutz zu investieren, sind es 2025 bereits 70 %. Der Großteil der Klimaschutzmaßnahmen konzentriert sich aktuell auf die Bereiche Abfallvermeidung (82 %) und Energieeffizienz (76 %).
Breite Datenlage für die Industrie in der EU
Das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) stellt eine Vielzahl von Statistiken zur Industrie in der EU zur Verfügung. Die oben dargestellten Werte zu Produktion, Emissionen und getätigten Klimaschutzinvestitionen basieren auf Daten von Eurostat. Die von Eurostat veröffentlichten Statistiken werden in Zusammenarbeit mit den nationalen statistischen Ämtern und anderen nationalen Behörden in den EU-Mitgliedstaaten erstellt.
Britische Regierung veröffentlicht Daten zu Energiepreisen
Die britische Regierung stellt regelmäßig über das Department for Energy Security and Net Zero Informationen über die weltweiten Energiepreise für die Industrie zur Verfügung. Die veröffentlichten Statistiken basieren auf Daten der Internationalen Energieagentur (IEA). Die in Pfund Sterling veröffentlichten Daten wurden unter Verwendung der OECD-Wechselkurse in US-Dollar umgerechnet.
Regelmäßige Umfragen zur Investitionsbereitschaft von Unternehmen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) befragt jährlich rund 12.000 Unternehmen in der EU und 800 Unternehmen in den USA zu ihrer Investitionstätigkeit und Investitionsfinanzierung. Die Ergebnisse werden auf dem Datenportal der EIB-Gruppe veröffentlicht und können nach verschiedenen Sektoren, Ländern und Jahren gefiltert werden.