Industrie in der EU
Zahlen und Daten rund um den Clean Industrial Deal der EU
Wie kann die europäische Industrie klimaneutral werden und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben? Der Clean Industrial Deal der EU, vorgestellt Ende Februar, soll diesen Wandel unterstützen – etwa durch niedrigere Energiepreise. Die interaktiven Grafiken auf dieser Seite zeigen, wie sich Produktion, Emissionen, Energiepreise und Investitionen in der europäischen Industrie entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Industrie im Wandel: Sinkende Emissionen trotz wachsender Produktion
- Steigende Strompreise: Wettbewerbsdruck für die europäische Industrie?
- Industrie-Investitionen für Klimaschutz überschreiten erstmals 10-Milliarden-Marke
- Breite Datenlage für die Industrie in der EU
- Britische Regierung veröffentlicht Daten zu Energiepreisen
- Regelmäßige Umfragen zur Investitionsbereitschaft von Unternehmen
Industrie im Wandel: Sinkende Emissionen trotz wachsender Produktion
Die Emissionen der Industrieunternehmen in der EU sind in den letzten Jahren insgesamt stetig zurückgegangen. Dies ist auf verstärkte Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgasen und die Implementierung klimafreundlicherer Technologien zurückzuführen. Eine Ausnahme bildete der Anstieg der Emissionen nach der Corona-Pandemie, als die wirtschaftliche Aktivität wieder zunahm und Produktionskapazitäten hochgefahren wurden. Insgesamt machten ihre Emissionen im Jahr 2023 etwa 22,2 % der Gesamtemissionen der EU aus. Dies unterstreicht die Bedeutung dieses Sektors für die Klimaziele. Trotz des Rückgangs der Emissionen verzeichnete die Industrieproduktion in der EU seit 2010 ein Wachstum. Daran ist erkennbar, dass wirtschaftliches Wachstum auch mit einer Reduktion von Emissionen einhergehen kann. Seit 2022 stagniert das Wachstum der industriellen Produktion allerdings.
Steigende Strompreise: Wettbewerbsdruck für die europäische Industrie?
Die Strompreise für Industrieunternehmen sind in den letzten Jahrzehnten in vielen Industrienationen gestiegen, jedoch mit deutlichen Unterschieden: Während die Preise in der EU und im Vereinigten Königreich seit den 2000er Jahren und insbesondere nach 2020 stark angestiegen sind, blieben sie in den USA vergleichsweise stabil. Diese unterschiedlichen Entwicklungen spiegeln sich auch im Preisniveau wider: Zu Beginn der 2000er Jahre lagen die durchschnittlichen Strompreise für Industrieunternehmen in etwa gleichauf. Im Jahr 2023 zahlten Unternehmen in Deutschland mehr als doppelt so viel pro Megawattstunde wie Unternehmen in den USA.
Industrie-Investitionen für Klimaschutz überschreiten erstmals 10-Milliarden-Marke
Seit 2005 haben sich die Investitionen der Industrie in den Klimaschutz laut Eurostat mehr als verdreifacht. Im Jahr 2023 lagen sie erstmals über 10 Mrd. Euro. Umfragen der Europäischen Investitionsbank (EIB) deuten darauf hin, dass auch die Investitionsbereitschaft der Industrieunternehmen zwischen 2020 und 2024 erheblich gestiegen ist. Während 2020 noch 49 % der befragten Unternehmen angaben, in den Klimaschutz zu investieren, waren es 2024 bereits 66 %. Der Großteil der Klimaschutzmaßnahmen konzentriert sich aktuell auf die Bereiche Abfallvermeidung (79 %) und Energieeffizienz (73 %).
Breite Datenlage für die Industrie in der EU
Das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) stellt eine Vielzahl von Statistiken zur Industrie in der EU zur Verfügung. Die oben dargestellten Werte zu Produktion, Emissionen und getätigten Klimaschutzinvestitionen basieren auf Daten von Eurostat. Die von Eurostat veröffentlichten Statistiken werden in Zusammenarbeit mit den nationalen statistischen Ämtern und anderen nationalen Behörden in den EU-Mitgliedstaaten erstellt.
Britische Regierung veröffentlicht Daten zu Energiepreisen
Die britische Regierung stellt regelmäßig über das Department for Energy Security and Net Zero Informationen über die weltweiten Energiepreise für die Industrie zur Verfügung. Die veröffentlichten Statistiken basieren auf Daten der Internationalen Energieagentur (IEA). Die in Pfund Sterling veröffentlichten Daten wurden unter Verwendung der OECD-Wechselkurse in US-Dollar umgerechnet.
Regelmäßige Umfragen zur Investitionsbereitschaft von Unternehmen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) befragt jährlich rund 12.000 Unternehmen in der EU und 800 Unternehmen in den USA zu ihrer Investitionstätigkeit und Investitionsfinanzierung. Die Ergebnisse werden auf dem Datenportal der EIB-Gruppe veröffentlicht und können nach verschiedenen Sektoren, Ländern und Jahren gefiltert werden.