Wie können PPAs in der neuen Legislatur gestärkt werden?
9 Handlungsempfehlungen zur Stärkung des marktlichen Ausbaus erneuerbarer Energien

PPAs als integraler Bestandteil im europäischen Strommarkt
Die Stärkung des marktlichen Ausbaus erneuerbarer Energien über langfristige Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements/PPAs) zwischen Erzeugern und Verbrauchern aus Industrie- und Gewerbe gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der rechtliche und wirtschaftliche Rahmen wurde u. a. im vergangenen Jahr mit der EU-Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie und der EU-Elektrizitätsbinnenmarktverordnung auf europäischer Ebene definiert. Darin wurde festgelegt, dass PPAs einen integralen Bestandteil des zukünftigen europäischen Strommarkts bilden sollen.
9 Handlungsempfehlungen zur Stärkung von PPAs
Das Impulspapier fasst zentrale Ansatzpunkte zur Stärkung des marktgetriebenen Ausbaus in Deutschland zusammen. Es zeigt zu Beginn der neuen Legislatur auf, wie PPAs weiter gestärkt werden können. Die 9 Handlungsempfehlungen beziehen sich auf die Bereiche
- Marktdesign,
- Markttransparenz und
- Bezugsmodelle.
Dabei wird jede Empfehlung über kurze Hintergrundinformationen fachlich eingeordnet.
Wesentliche Erkenntnisse
Im Bereich Marktdesign zeigt das Papier auf, wie unter anderem staatliche Garantien Finanzierungsrisiken minimieren und den Zugang zu PPAs zu erleichtern könnten. Zudem können Unternehmen, die ihren Strombezug gezielt an einem hohen Anteil erneuerbarer Energien ausrichten, künftig für diese systemdienliche Integrationsleistung entlastet werden. Auf diese Weise könnten PPAs als Bestandteil eines auf erneuerbaren Energien basierenden Industriestrompreises vergünstigt zur Verfügung stehen.
Zur Verbesserung der Markttransparenz empfiehlt die Initiative, Herkunftsnachweise aus deutschen Erneuerbare-Energien-Anlagen zu stärken. Dies ist möglich durch regulatorische Vorgaben oder eine explizite Kennzeichnung zu Ort und Zeit der Stromerzeugung. Mit Blick auf die Finanzberichterstattung braucht es klare bilanzielle Vorgaben, damit PPAs nicht zu einem Risiko für Offtaker werden. In Bezug auf Direktversorgungskonzepte braucht es rechtliche Klarheit – vor allem nach dem EuGH- und BGH-Urteil zur Definition von Kundenanlagen. Zudem sollten auch kleinere Unternehmen einen besseren Zugang zum PPA-Markt erhalten. Dies gelingt zum Beispiel über rechtssichere Pooling- und Mehrpersonenmodelle.