Neues Pkw-Label bringt mehr Transparenz
Mehr Kostentransparenz und stärkere Lenkungswirkung. Neues Pkw-Label liefert neben allgemeinen Fahrzeugdaten und Energieverbrauch auch Angaben zu Energiekosten bei 15.000 km Jahresfahrleistung und möglichen CO2-Kosten über die nächsten 10 Jahre.
Berlin, 23. Februar 2024. Die lange erwartete Novellierung der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungs-verordnung (Pkw-EnVKV) setzt europäische Vorgaben zur Kennzeichnung von Fahrzeugen beim Autokauf um. In Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für die entsprechende nationale Umsetzung der Verbraucherinformation hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz zuständig.
Anlass der Novellierung ist die EU-rechtliche Umstellung der Prüfverfahren auf das „Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure“ (WLTP). Diese Labor-Messtechnik spiegelt die realen Fahrbedingungen wesentlich besser wider als vorangegangene Verfahren, indem z.B. mit höheren Geschwindigkeiten und auf längerer Strecke getestet wird. Bisher wurden diese WLTP-Werte zum Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß jedoch nicht auf dem Pkw-Label ausgewiesen, was sich im Rahmen der Pkw-EnVKV nun ändert. Durch die Kenntlichmachung der WLTP-basierten Werte lassen sich der voraussichtliche Verbrauch und somit auch die Treibstoffosten vor dem Kauf wesentlich genauer abschätzen.
Darüber hinaus gibt es statt einem einzigen Pkw-Label für alle Antriebsarten, nach der überarbeiteten Verordnung in Deutschland nun fünf Varianten des Labels, sowohl für Fahrzeuge mit flüssigen Kraftstoffen wie Diesel und Benzin-, als auch für Erdgas-, Plug-In-Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge. Dadurch soll der Informationsgehalt der Pkw-Label für die unterschiedlichen Fahrzeugtypen, insbesondere solche mit elektrischen Antrieben, verbessert werden. Die Verordnung verpflichtet Händlerinnen und Händler weiterhin, das Pkw-Label deutlich sichtbar an allen ausgestellten und zum Verkauf stehenden Neuwagen anzubringen. Dies soll sicherstellen, dass Verbrauchende einfachen Zugang zu diesen energie- und klimaschutzrelevanten Informationen erhalten. Mit der Novelle kann das Pkw-Label in leicht veränderter Form nun auch freiwillig für Gebrauchtwagen verwendet werden.
„Das Pkw-Label hilft Kaufinteressierten, die voraussichtlichen Verbrauchskosten neuer Pkw besser einzuschätzen, und unterstützt damit die Kaufentscheidung zugunsten von Fahrzeugmodellen mit energie- und CO2-ärmeren Antrieben. Insbesondere im Verkehrssektor ist der Handlungsdruck für mehr Klimaschutz groß, und die mächtigsten Akteure sind hierbei nun einmal die Autokäuferinnen und -käufer", erklärt dena-Geschäftsführerin, Kristina Haverkamp.
Eine weitere nennenswerte Neuerung des nun eingeführten Pkw-Labels ist, dass dieses nicht nur die Kfz-Steuer und den Kraftstoff- bzw. Stromverbrauch abbildet, sondern auch die möglichen CO2-Kosten über die nächsten zehn Jahre separat ausweist.
Informationen rund um das Pkw-Label bietet die Plattform https://alternativ-mobil.info/, eine im Auftrag des BMWK von der Deutschen Energie-Agentur (dena) betriebene Informationsplattform. Händlerinnen und Händler können dort bspw. mit dem Online-Tool ‚Pkw Label erstellen‘ unentgeltlich verordnungskonforme Pkw-Labels für Fahrzeuge erstellen. Und Verbrauchende können sich mit Hilfe zahlreicher Artikel, Tools und Marktübersichten detaillierter rund um das Thema Energieeffizienz sowie Klimaschutz und Automobilität informieren.
Über die Deutsche Energie-Agentur (dena)
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist ein Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz. Die dena betrachtet die Herausforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 entwickelt die Agentur Lösungen, setzt diese in die Praxis um und bringt Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und allen Teilen der Gesellschaft zusammen – national wie international. Die dena ist eine Projektgesellschaft und ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum. Gesellschafter der dena sind die Bundesregierung und die dena selbst.
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Volker Kamm
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