Mit smartem Energiemanagement zu mehr Klimaschutz
Das KEDi in Halle (Saale) bietet vielfältige Unterstützung für das Energiesparen in Industrie und Gebäuden an. Gesamtprojektleiterin Dr. Andrea Gauselmann erläutert, an welchen Stellen die Potenziale am größten sind.

Rund zwei Drittel der gesamten Energie in Deutschland werden im Industrie- und Gebäudesektor verbraucht. Laut dem World Economic Forum liegt das Energieeinsparpotenzial in Gebäuden bei rund 38 Prozent und in der Industrie bei rund 29 Prozent.
Smarte Energiemanagementsysteme als Schlüssel
Digitale Werkzeuge können an vielen Stellen helfen, Energie einzusparen beziehungsweise ihre Nutzung so effizient wie möglich zu gestalten. Entscheidend dabei: die Analyse der Energieverbräuche als Grundlage für mögliche Einsparmaßnahmen. Denn oft fehlen den Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern oder Unternehmen die Informationen darüber, wie viel Energie sie wann und wofür verbrauchen. Mit einem Energiemanagementsystem können sie ihre Verbrauchsdaten jederzeit genau erfassen. Dieser Datenpool ist die Grundlage, die Verbräuche zu optimieren und zu steuern oder sogar ganz neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Energieeffizienz durch Digitalisierung: Wie und wo das KEDi Unternehmen unterstützt

Das Kompetenzzentrum Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) bietet als Netzwerkknoten und Vermittler Entscheidungshilfen an, bündelt Informationen, baut Kompetenzen auf und bringt Akteure zusammen. Mit einfach anwendbaren digitalen Lösungen sollen Energie und Kosten eingespart und damit für mehr Klimaschutz gesorgt werden. Hauptzielgruppen sind die Gebäudewirtschaft und im Bereich der Industrie insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Es sollen vor allem diejenigen angesprochen werden, die noch nicht so viele digitale Technologien nutzen. Denn: Es gibt zwar bereits sehr viele technische Lösungen, diese müssen allerdings noch sichtbarer gemacht und besser erklärt werden. Dazu gehören nicht nur die technischen und organisatorischen, sondern auch die oft komplexen politischen Zusammenhänge.

Hinzu kommt: Bisher wurde die Steigerung der Energieeffizienz durch Digitalisierung unter anderem durch unzureichendes Wissen über den konkreten Nutzen gehemmt. Oft besteht die Angst vor Fehlentscheidungen, weil zum Beispiel die Datenverarbeitung technisch sehr anspruchsvoll erscheint und das Risiko von Fehlinvestitionen gesehen wird. Das Thema Ressourcen spielt auch eine große Rolle, etwa fehlende finanzielle Mittel und der Mangel an qualifiziertem Personal. Genau hier setzt die Unterstützung durch das KEDi an – mit Informationen zu öffentlicher Förderung und Angeboten zum Kompetenzaufbau. Dies geschieht online durch Webinare, aber auch direkt und vor Ort, beispielsweise durch die KEDi-Roadshows. Mit diesem Format möchte das KEDi Akteurinnen und Akteure des Gebäudesektors und der Industrie direkt vor Ort erreichen, um positive Impulse zu erzeugen und Hemmnisse für eine erfolgreiche Energiewende abzubauen. Bisher machte das KEDi in Leipzig, Wismar, Bitterfeld und Oberhausen halt.