Erste globale Powerfuels-Konferenz: Erste Studienergebnisse zeigen Einsparpotenzial von 140 Gigatonnen CO2 bis 2050
Andreas Kuhlmann: Wasserstoff und Powerfuels sind die Schlüssel für die Umstellung des globalen Energiesystems hin zu Klimaneutralität.
Powerfuels werden bis Mitte des Jahrhunderts eine wichtige Rolle an den globalen Energiemärkten spielen. Der globale Handel wird für Europa eine Kostenreduktion für Powerfuels von bis zu 30 Prozent ermöglichen. Sie werden weltweit zur Einsparung von 140 Gigatonnen CO2-Äquivalent beitragen, von denen rund 18,5 Gigatonnen auf Europa entfallen werden. Das sind die Kernergebnisse der Studie „Powerfuels in a Renewable Energy World“ der Deutschen Energie-Agentur und der LUT University, die im Rahmen der Global Alliance Powerfuels-Conference diskutiert werden. Die Studie wird einen Transformationspfad des weltweiten Energiesystems auf Basis von erneuerbaren Energien, der mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibel ist, beschreiben. Powerfuels sind synthetische, gasförmige oder flüssige Kraft-, Brenn- und Rohstoffe, die mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt werden.
Die Konferenz in Kooperation mit dem Energy Cluster Denmark macht nochmals deutlich: Der weltweite Aufbau von Powerfuels-Kapazitäten gewinnt an Fahrt. Um die langfristigen Klimaziele zu erreichen, muss jedoch das Investitionsumfeld verstetigt werden. Eine wesentliche Voraussetzung zur Entfaltung des vollen Klimaschutz-Potenzials ist die Weiterentwicklung von Direct-Air-Capture-Technologien, die die direkte Nutzbarmachung von CO2 als Rohstoff für Powerfuels aus der Luft ermöglichen.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena und Sprecher der Global Alliance Powerfuels: „Die multinationalen und nationalen Wasserstoffstrategien, wie aktuell in Europa und Deutschland implementiert, werden wichtige Impulse für den Aufbau eines grenzüberschreitenden, zukunftsfähigen Energiesystems mit Powerfuels als Verbindungsglied zwischen den Sektoren liefern. Nun muss der Markthochlauf erreicht werden. Er hängt vor allem davon ab, wie die Abnahme von Powerfuels-Produkten gesichert wird, um die Substitution von emissionsreichen gasförmigen und flüssigen Energieträgern zu ermöglichen. Langfristige Abnahmeverträge, vergleichbar mit Power Purchase Agreements (kurz PPAs), sind hier ein guter Ansatz. Erst dann können Powerfuels ihre Vorteile voll ausspielen. Sie machen erneuerbaren Energien weltweit handelbar und tragen zur Dekarbonisierung vieler Anwendungen und Bereiche bei, die auf absehbare Zeit nicht wirtschaftlich mit erneuerbarem Strom betrieben werden können.“
Kooperation ist der Schlüssel für den Markthochlauf, sieht auch Glenda Napier, CEO des Konferenzpartners Energy Cluster Denmark: „Die kommenden fünf Jahre werden für die Industrialisierung und Skalierung der innovativen Projekte, die in den vergangenen Jahren begonnen wurden, entscheidend sein. Der Aufbau der Infrastruktur bei gleichzeitiger Umstellung der Endverbraucher auf synthetische Kraftstoffe bedarf verlässlicher Geschäftsmodelle und konstruktiver Zusammenarbeit.”
Die Konferenz verdeutlicht, dass Unternehmen und Staaten ihr Engagement im Bereich Wasserstoff und seinen flüssigen und gasförmigen Derivaten, den Powerfuels, vorantreiben und sich langfristig am Aufbau globaler und nachhaltiger Märkte beteiligen. Derzeit befinden sich rund 50 größere Projekte für Wasserstoff und Powerfuels in der Entwicklung mit geplanten Produktionskapazität von vier Millionen Tonnen pro Jahr.
.Über die Global Alliance Powerfuels
Die Global Alliance Powerfuels entstand 2018 als Zusammenschluss führender global agierender Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen auf Initiative der Deutschen Energie-Agentur und setzt sich zum Ziel, Marktreife und -aufbau von Powerfuels weltweit voranzutreiben. Gemeinsam mit 15 Mitgliedern und 20 Partnern arbeitet sie daran, Powerfuels in den globalen Energiemarkt zu integrieren.