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19.02.25 Energieeffizienz Erneuerbare Energien Gesetzlicher Rahmen Wärmewende Wirtschaft & Gesellschaft transformieren

Entscheidende Handlungsfelder für die nächste Legislatur

Corinna Enders mit Empfehlungen für energie- und klimapolitisches Handeln

Corinna Enders, CEO
Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung

Am 23. Februar wählen die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land den 21. Deutschen Bundestag. Die Vorzeichen dieser Wahl unterscheiden sich deutlich von der vorigen im September 2021. Die geopolitische Ordnung ist in einem fundamentalen Umbruch, harte Kontroversen bestimmen die gesellschaftliche Debatte, die bisherige Koalition zerbrach vorzeitig.

Auch wenn die Themen von Klimaschutz und Energiewende bei den Wahl-Präferenzen weniger im Zentrum stehen, ändert dies nichts an der Dringlichkeit und der Dimension der damit verbundenen Aufgaben.

Wir haben für die aus dena-Sicht entscheidenden Handlungsfelder 12 Leitplanken erarbeitet, um Klimaneutralität in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte zu machen: 

  1. Finanzierung der Transformation
  2. Die Schlüsselrolle der Kommunen
  3. Stromnetze: Ausbau, Finanzierung und Sicherheit
  4. Infrastrukturen für Wasserstoff und CO2
  5. Wärmenetze: Finanzierung und kommunale Teilhabe
  6. Digitalisierung der Energiewirtschaft
  7. Multimodale Verkehrsinfrastruktur
  8. Energiewirtschaft und Erzeugung
  9. Gebäude: Effizienz durch Sanierung
  10. Innovationen und Start-ups
  11. Transformation der Industrie
  12. Nachhaltiges Mobilitätssystem 

Welche Leitprinzipien uns auf Kurs Klimaneutralität halten

Um die komplexen Herausforderungen zu meistern, ist ein partei- und institutionenübergreifendes Zielbild zur Klimaneutralität nötig. Das bedeutet auch, keine Kraft auf lähmende Zieldebatten zu verschwenden. Klimaneutralität 2045 ist gesetzt und die gemeinsame Anstrengung auf eine stringente Steuerung und Umsetzung gerichtet. Gerade hier ist Mut zu neuen Wegen und Bereitschaft zu Veränderungen gefragt. Die wachsende Komplexität der Aufgaben machen auch eine zentralere Steuerung und Koordinierung in der Bundesregierung erforderlich, etwa durch eine Wiederaufnahme des Klimakabinetts, sowie eine intensivere Abstimmung wie effiziente Aufgabenteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen.

Vor allem die verschiedenen Instrumente gilt es, zielgruppenschärfer und sozial ausgewogen weiterzuentwickeln. Verbunden mit einer über einzelne Regierungsperioden hinausgehenden stabilen Finanzierung der flankierenden Förderprogramme schafft dies die nötige Planungssicherheit, stößt private Investitionen an und erhöht die Akzeptanz der Transformation.

Die bislang nicht gelöste Aufgabe einer dauerhaften Finanzierung der Transformation – sei es über eine Anpassung der Schuldenbremse, ein Sondervermögen oder ein ausreichend mit Mitteln ausgestatteter Energiewendefonds – braucht deshalb zügig eine Richtungsentscheidung. 

Welche Instrumente wir brauchen

Wir brauchen eine wirksame, effiziente und von der Gesellschaft getragene Energiewende. Dafür braucht es kein “entweder oder” bei Staat und Markt. Es braucht beides: einen Staat, der klare Leitplanken setzt und unterstützt, sowie einen Markt, der Innovationen hervorbringt und Wettbewerbseffizienz nutzt. Der Schlüssel liegt in der richtigen Balance zwischen politischer Steuerung und Freiraum für Marktakteure, für den Wettbewerb um die besten Lösungen. Gleichzeitig gilt natürlich: Es gibt keine One-Size-fits-all Lösung, sondern es braucht je nach Sektor und Ausgangslage ausbalancierte Lösungen. 

Ein zentrales Leitinstrument, in dem die beiden Ebenen zusammenspielen, ist der CO2-Preis. Der Staat gibt Regeln und Ziele vor, das mobilisiert privates Kapital und lenkt Investitionen im Markt. Seine volle Wirkung kann der CO2-Preis dann entfalten, wenn seine Rolle langfristig und verlässlich definiert ist, inklusive eines Fahrplans, möglichst alle klimaschädlichen Emissionen in das System aufzunehmen. Gleichzeitig ist es Aufgabe des Staates, mit dem wachsenden Preisniveau entstehende soziale Härten frühzeitig zu erkennen und abzufedern. 

Ein weiteres Beispiel für ein Zusammenspiel von Markt und Staat ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammen mit der Bundesförderung Energieeffiziente Gebäude (BEG). Die Kombination aus einem rechtlichen Rahmen und flankierender Förderung öffnet einen breiten Raum für marktliche Angebote. Der Staat gibt Orientierung für den Markt, mit welchen Standards und technischen Lösungen zukünftig gebaut werden kann. 

Die regulatorischen Leitplanken bis hin zum Ordnungsrecht, die staatliche Förderung von Markthochläufen neuer Technologien wie der notwendigen Infrastruktur und die soziale Ausbalancierung von Belastungen bleiben eine zentrale öffentliche Aufgabe. Was wiederum handlungsfähige staatliche Akteure voraussetzt, die über ausreichend Personal und finanzielle Mittel verfügen. 

12 Leitplanken für die nächste Legislatur

Die aus unserer Sicht entscheidenden Handlungsfelder, um Klimaneutralität in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte zu machen, haben wir in 12 Leitplanken skizziert. Sie beschreiben zentrale Aufgaben für eine solide Basis, die künftige Infrastruktur und eine rasche Skalierung. Was es dafür braucht, sind politischer Wille, Innovationskraft, Entschlossenheit bei der Umsetzung und Geschlossenheit mit Blick auf das Ziel. Die dena steht mit Expertise und Engagement bereit, eine große Bandbreite dieser Aufgaben mitzugestalten.