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30.04.20 Gesamtsystem Internationale Partnerschaft Wasserstoff Global vernetzen

Nachhaltige, sichere und widerstandsfähige Volkswirtschaften

IEA-Direktor Fatih Birol und BMWi-Staatssekretär Andreas Feicht sprechen beim dena-Kolloquium #dk2020 zu Herausforderungen und Chancen für den globalen Wirtschafts-aufschwung nach der Coronakrise.

Die Diskussion um Herausforderungen und Chancen für den globalen Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Coronakrise stand im Fokus des sechsten dena-Kolloquiums „Durch die Krise: Mit den richtigen Zielen im Blick“. Die Gastredner Fatih Birol, Direktor der Internationalen Energie-Agentur, und Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), betonten die unverminderte Wichtigkeit und Priorität von Klimaschutzmaßnahmen. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung bekräftigt: „Die Recovery muss zweierlei Ziele verfolgen: Stabilität und Zuversicht sichern und gleichzeitig zukunftsorientiert sein. Es ist entscheidend, wie wir diese herausfordernde Situation nutzen. Konjunkturprogramme müssen umfassend auf Zukunftsinvestitionen setzen: für mehr Nachhaltigkeit, engagierteren Umwelt- und Klimaschutz, bessere Gesundheit und auch für stärkere Demokratien. Die Sustainable Development Goals geben hier eine gute Orientierung.“

Der Kampf gegen den Klimawandel bleibe eine grundlegende Aufgabe, unterstrich Feicht, im Rahmen des Kolloquiums. Eine nachhaltige Wachstumsstrategie sei bereits im Green Deal der Europäischen Kommission angelegt. Er hob die herausragende Rolle von Wind Offshore sowie grünem Wasserstoff hervor. Diese wichtigen Bausteine der Energiewende stünden auch im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr im Fokus.

Birol bezeichnete die Coronakrise und ihre Auswirkungen auch auf den Energiesektor als einen historischen Schock. Eine nachhaltige Ausrichtung der Konjunkturprogramme sei essenziell. Der Wiederaufbau der Wirtschaft biete die einmalige Chance, grüne Technologien einzusetzen und aus den Erfahrungen der Wirtschaftskrise von 2008/2009 zu lernen. Für alle Wiederaufbaumaßnahmen sollten drei Kriterien gelten: Sie müssen Jobs schaffen, die Resilienz des Energiesektors stärken und Umwelt und Klima schützen. Aufgrund ihrer umfassenden Investitionsprogramme stünden Regierungen in besonderer Verantwortung. Gefragt sei aber auch globales Engagement und gute internationale Zusammenarbeit, nicht zuletzt, da die großen Emittenten außerhalb Europas liegen.

Ausblick auf die kommenden zwei dena-Kolloquien

Im Fokus des nächsten dena-Kolloquiums am 4. Mai steht die „Rolle öffentlicher Investitionen für die wirtschaftliche Erholung nach der Coronakrise“. Prof. Dr. Sebastian Dullien und Prof. Dr. Michael Hüther referieren über die Notwendigkeit weiterer Impulse durch den Staat für eine stabile Erholung und erläutern die Wirkung eines Modernisierungspakets und die Finanzierungsperspektive angesichts gestiegener Staatsschulden.

Am 6. Mai richtet Prof. Tom Krebs den Blick auf die Frage „Was die Wirtschaftspolitik aus der Coronakrise lernen kann“. Auch hier wird es um konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung zukünftiger Konjunkturprogramme gehen.

Über das dena-Kolloquium (dk2020)

Das dena-Kolloquiums bietet eine Plattform für den ganzheitlichen Austausch über den Umgang mit der Corona-Krise und ihren Folgen. Die möglicherweise größte „Recovery“, die die Welt je gesehen hat, benötigt ein durchdachtes Vorgehen. Mit einer Vielzahl von Partnern aus dem Bereich Energiewende und Klimaschutz widmet sich die dena den grundlegenden Fragen und Einordnungen, die die Basis für die richtigen Ansätze zukünftigen Handelns sein können und sollen. Der Leitsatz sollte sein: „Durch die Krise: Mit einem ganzheitlichen Blick und den richtigen Zielen.“ Im Fokus stehen die Auswirkungen und Möglichkeiten für die Energie- und Klimapolitik. Das digitale dena-Kolloquium findet wöchentlich statt und wird via Live-Stream übertragen.

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