Gemeinschaftliche Wärmeversorgung in Deutschland
Abwärme, Nahwärme, Fernwärme: Die Wärmewende kommt
Wie können Quartiere oder ganze Städte mit Wärme versorgt werden? Mit Wärmenetzen. Wie entwickelt sich der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschlands Wärmenetzen? Er steigt, doch die Frage ist, wie schnell. Und: Welche Rolle könnte Abwärme aus verschiedenen Quellen spielen bei der Wärmeversorgung von Deutschlands Gebäuden? Daten zu diesen Fragen geben Auskunft über den Stand, aber auch die Potenziale bei einer großen Herausforderung der Transformation hin zur Klimaneutralität: der Wärmewende.
Die kommunale Wärmeplanung läuft auf Hochtouren. In mittleren und großen Kommunen muss sie bis Ende Juni 2026 abgeschlossen werden. Aktuelle dena-Daten zeigen, dass ein Teil dieser Kommunen die Wärmeplanung bereits abgeschlossen hat. Die Wärmepläne enthalten auch Empfehlungen zu gemeinschaftlicher Wärmeversorgung in verschiedenen Formen.
Ein Blick auf die Deutschland-Karte, die den Anteil der Wohneinheiten mit Wärmenetzversorgung darstellt, zeigt: In Ballungszentren ist er höher und im Osten ebenfalls. Städte wie Hamburg, Berlin und Bremen weisen eine hohe Gebäudedichte auf, Wärmenetze sind hier besonders effektiv. Der hohe Anteil in den östlichen Bundesländern geht darauf zurück, dass in der DDR viele Wärmenetze entstanden sind.
Aktuell existieren rund 3800 Fernwärmenetze, die überwiegend noch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Doch der Anteil erneuerbarer und unvermeidbarer Abwärme etwa aus Müllverbrennung wächst – und muss weiter steigen, wie es das Wärmeplanungsgesetz vorschreibt. Zahlreiche geplante und bereits im Bau befindliche Großwärmepumpen werden den Ausbau erneuerbare Wärme in den Netzen zusätzlich erhöhen.
Auch die Nutzung von Abwärme ist in Deutschland noch wenig ausgeprägt. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben insbesondere für Rechenzentren muss ihr Einsatz deutlich steigen.
Darüber hinaus bestehen in vielen Landkreisen Deutschlands weitere, bisher ungenutzte Potenziale aus gewerblicher und industrieller Abwärme im Umfang von mehreren Millionen Kilowattstunden pro Jahr.