Cybersicherheit im Fokus
Die dena unterstützte 2024 die Energiewirtschaft beim Resilienz-Aufbau
Die Bedeutung der Cybersicherheit wächst in einer zunehmend vernetzten Energiewelt stetig. Cyberattacken auf die kritische Infrastruktur nehmen weltweit zu und können alle Marktteilnehmenden treffen. Neben konkreten Schutzmaßnahmen trägt bereits der Erfahrungsaustausch zwischen unterschiedlichen Akteuren - auch über Ländergrenzen hinweg - zur Steigerung der Resilienz bei. Die dena unterstützte 2024 durch praxisorientierte Netzwerkformate, Krisenübungen und Handreichungen.
Branchenplattform Cybersicherheit in der Stromwirtschaft
Die Branchenplattform ermöglicht Wissenstransfer und Diskurs in der Stromwirtschaft, um die Cybersicherheit zu stärken. Anreize zum Dialog werden gezielt gesetzt. So fand beispielsweise im Januar 2024 ein Online-Workshop mit einem breiten Teilnehmerkreis aus Strom- und Digitalwirtschaft sowie der Bundesnetzagentur (BNetzA), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum NIS-2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz statt.
EnerCise II: Übungen zur Cybersicherheit
Als besonders schützenswert gelten im Energiesystem die kritischen Infrastrukturen (KRITIS), also zum Beispiel Anlagen zur Erzeugung sowie für Transport und Verteilung von Strom, Gas, Mineralöl und Fernwärme. Solche Anlagen müssen auch im Falle einer externen Störung geeignete Präventions- und Reaktionsmaßnahmen abrufen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Im Projekt “EnerCise” wurden zwei Cybersicherheitsübungen für deutsche Verteilnetzbetreiber ausgerichtet. Ziel war es, eine gemeinsame Entwicklung und Erprobung von Routinen und Response-Mechanismen zu schaffen sowie die eingebundenen Akteure untereinander zu vernetzen. Die Übung EnerCise II richtete sich insbesondere an das Management, IT-Personal und Leitwarten-Personal von mittelgroßen Verteilnetzbetreibern.
Cyber-Fit: Investitionen in die Cybersicherheit
Die 2024 in Kooperation mit Fraunhofer IOSB-AST erstellte Studie untersucht Kosten-Nutzen und Rentabilität von Cybersicherheitsmaßnahmen in der Stromwirtschaft. Ziel der Publikation ist es, Führungskräfte bei fundierten Investitionsentscheidungen zu unterstützen, um IT-Sicherheit effektiv zu gewährleisten.
Die Kostenbewertung (Return on Security Investment RoSI) zeigt, dass Investitionen für wichtige Unternehmen bereits im ersten Jahr rentabel sind, und für besonders wichtige ab dem zweiten Jahr. Die Beispielrechnung verdeutlicht die Rentabilität von Investitionen gemäß der NIS-2-Richtlinie auch bei niedrigen Vorfallskosten.