Mit dem KEDi EMS-Finder zur passenden Energiemanagement-Software
Energieeffizienz-Potenziale von KMU und großen Unternehmen heben

Ein softwaregestütztes Energiemanagement-System (EMS) unterstützt Unternehmen dabei, ihr Energieeffizienz-Potenzial zu heben. Nicht nur große Unternehmen, auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können davon profitieren. So kann die Einführung einer Energiemanagement-Software ein erster Schritt hin zur Digitalisierung eines Unternehmens sein. Erik Förster, Teamleiter Industrie bei der dena, erläutert im Blogbeitrag die Vorteile von EMS – und wie der EMS-Finder des Kompetenzzentrum Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) bei der Auswahl des richtigen Tools unterstützen kann.
Viele Industrieunternehmen benötigen für ihren Geschäftsbetrieb enorme Energiemengen. Diese zu reduzieren bzw. Maßnahmen zu einer effizienten Nutzung von Energie zu ergreifen, schreibt das seit November 2023 gültige Energieeffizienzgesetz vor. Unternehmen mit einem durchschnittlichen Energieverbrauch von mehr als 7,5 Gigawattstunden pro Jahr werden durch das Gesetz verpflichtet, ein Umwelt- oder Energiemanagement-System einzuführen. Profitieren können davon allerdings auch kleinere Unternehmen, die weniger Energie verbrauchen – vor allem dann, wenn ihre Energieverbräuche und Produktionsprozesse komplex sind.
Softwaregestützte Energiemanagement-Systeme machen Unternehmen resilienter
Die internationale Norm ISO 50001 hat für Energiemanagement-Systeme (EMS) einen Standard entwickelt. Dieser sieht nicht zwingend eine Software-Lösung vor, gleichwohl bietet sie Unternehmen den großen Vorteil, ihren Energieverbrauch kontinuierlich und systematisch zu optimieren. Betriebe können so ihre Abhängigkeit vom Geschehen an den Energiemärkten reduzieren und damit ihre Resilienz erhöhen.
Ein erfolgreiches Energiemanagement erfordert grundsätzlich ein permanentes Erfassen und Aufbereiten von Daten der Energieverbräuche (Energiemonitoring) sowie die Auswertung dieser Daten (Energiecontrolling). In diesem Kontext agiert die Energiemanagement-Software als zentrale Datenschnittstelle im Rahmen des EMS. Mit der Energiemanagement-Software werden die messtechnisch erhobenen Daten konsolidiert, automatisiert analysiert und ausgewertet. Zu den Kernaufgaben einer Energiemanagement-Software gehören daher neben Datenerfassung, -verarbeitung und -verwaltung in der Regel auch ein energiebezogenes Berichtswesen (Reporting). In Firmen, die überdies Berichtspflichten unterliegen, fließen diese Daten und die daraus extrahierten Informationen in die Energie- und Nachhaltigkeitsberichte ein.
Deutliche Energieeinsparungen durch Einführung eines Energiemanagement-Systems
Das energieintensive Unternehmen PCW Eilenburg konnte mit der Implementierung des Energiedatenmanagement-Systems seinen Energieverbrauch in der Produktion um rund 25 Prozent reduzieren. Das Unternehmen ist ISO 50001-zertifiziert und nutzt seit 2015 eine maßgeschneiderte Softwarelösung. Die Investitionen beliefen sich anfänglich auf 10.000 Euro für die Software und weitere 40.000 Euro für die Messtechnik. Das System lässt sich erweitern und kann somit auf die sich ständig ändernden Prozesse und Anforderungen reagieren. Das KEDi hat das Unternehmen in einem Showcase porträtiert: https://www.kedi-dena.de/showcases/pcw-eilenburg/.
Auswahl der Energiemanagement-Software stellt wichtige Weichen
Welche Energiemanagement-Software ein KMU ausgewählt, ist entscheidend dafür, ob die Vorteile des Energiemanagements maximal zum Tragen kommen. Mit dem Programm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Unternehmen, die in energieeffiziente Technologien und damit auch in Energiemanagement-Systeme investieren. Gefördert wird unter anderem Software, die den Anforderungen des internationalen Standards ISO 50001 zur Implementierung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems genügt.
Welches Energiemanagement-System ist das richtige für mein Unternehmen? Der KEDi EMS-Finder hilft!
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) listet aktuell etwa 400 verfügbare förderfähige Software-Systeme. Damit die Auswahl leichter fällt, hat das KEDi den EMS-Finder entwickelt: Anhand bestimmter Merkmale können KMU für sie in Frage kommende Software eingrenzen. Kriterien sind die Schnittstellen im IT-Bereich (Auftragsverwaltung, Produktionsplanung) und im Bereich Prozessteuerung und Betriebstechnik sowie die Grundfunktionen, zum Beispiel Monitoring, und höhere Funktionen wie Prognosen. Eine Webanwendung leitet Interessierte durch den Fragenkatalog. Am Ende bleiben etwa zehn Systeme übrig, deren Anbieter das Unternehmen schließlich kontaktieren kann.
Entwickelt wurde die Anwendung in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPK Berlin, das sich schon in der Vergangenheit eingehend mit Energiemanagement-Software beschäftigt hat. In zwei Workshops diskutierten Expertinnen und Experten von Fraunhofer und KEDi gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus KMU darüber, welche Kriterien für sie relevant sind, um zu einer Entscheidung für eine Energiemanagement-Software zu kommen. Das Fraunhofer IPK hat im nächsten Schritt diese Kriterien den Software-Anbietern im Rahmen einer Umfrage zurückgespielt, mit der Bitte, sie kritisch zu kommentieren. Auf Basis dieser intensiven Vorarbeiten hat die Webagentur des KEDi das Tool schließlich umgesetzt.
Eine Beta-Version des Tools wird derzeit intensiv getestet, bevor es am 7. Mai zur KEDi Convention offiziell online geht. Den KEDi EMS-Finder finden Sie dann unter: kedi-dena.de/ems-finder
Mehr zum Kompetenzzentrum Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) finden Sie unter: https://www.kedi-dena.de/.