Verbesserung des Drittzugangs zu Fernwärmenetzen
Die vorliegende Studie stellt ein konkretes Regulierungskonzept für den Zugang klimafreundlicher Drittanbieter (kurz: Drittzugang) zu Fernwärmenetzen in Deutschland vor.

Besserer Drittzugang zu bestehenden Fernwärmenetzen
Die von der dena in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IFAM Institut und der Beratungsfirma EERA Consultants erstellte Studie stellt ein Konzept dar, wie Dritte einen besseren Zugang zu bestehenden Fernwärmenetzen erhalten können. Unter dem Begriff „Drittzugang“ ist dabei das Recht Dritter zu verstehen, Wärme in ein bestehendes Fernwärmenetz einzuspeisen. In der neuen Fassung der Erneuerbaren Direktive (REDIII) hat die EU den Mitgliedstaaten eine Verbesserung des Drittzugangs nahegelegt.
Ablauf des Stufenmodells für den Drittzugang
Das Konzept setzt auf der im Wärmeplanungsgesetz eingeführten Kommunalen Wärmeplanung (KWP) auf und ergänzt diese durch drei Stufen:
- Zuerst sollte im Anschluss an die KWP eine strukturierte Marktabfrage zur Einbindung potenzieller Dritteinspeiser eingeführt werden.
- Im zweiten Schritt folgt die Einbindung einer Regulierungsbehörde. Auf Grundlage einer transparenten und verbindlichen Berechnungsmethodik wird von der Regulierungsbehörde ein Referenzpreis für den bzw. die Drittanbieter ermittelt.
- Auf der dritten Stufe folgt ein wettbewerbliches Auswahlverfahren der Angebote, bei dem die Aspekte des Netzanschlusses sowie der Besicherung der Versorgung berücksichtigt werden.
Vorteile des Zugangs Dritter zu Fernwärmenetzen
Ein Drittzugang für erneuerbare Wärmequellen und unvermeidbare Abwärme würde die Mobilisierung privaten Kapitals ermöglichen. Dieses Kapital kann öffentliche Haushalte entlasten und zugleich die Dekarbonisierung voranbringen. Zudem würde die Einführung marktlicher Strukturen das Angebot klimaneutraler Wärme stärken und die Effizienz der Transformation erhöhen.