dena-Verteilnetzstudie II
Weichenstellung bei Verteilnetzbetreibern für Klimaneutralität – eine spartenübergreifende Perspektive

dena-Verteilnetzstudie zeigt Lösungen für die Energiewende
Die Energiewende findet zu großen Teilen in den Verteilnetzen statt. Sie stellt die Betreiber vor große Herausforderungen, die dafür notwendigen Investitionen aus eigener Kraft zu stemmen. Die partnerfinanzierte Studie zeigt anhand der Modellierung eines Musterenergieversorgers in einer Kommune mit 100.000 Einwohnern, wie sich der Umbau von Strom-, Gas- und Wärmenetzen hin zur Klimaneutralität betriebswirtschaftlich auswirkt. Darauf aufbauend benennt die Studie Lösungsansätze in den Handlungsfeldern Finanzierung, spartenübergreifende Planung, Digitalisierung und Kooperation.
Zentrale Ergebnisse der dena-Verteilnetzstudie
Die Studie hat gezeigt, dass die Bereitstellung der Infrastruktur für die Energiewende nur im Zusammenwirken unternehmensinterner Maßnahmen, unter Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und der Rahmensetzung auf Bundes- und Länderebene erfolgen kann.
Der Weg zur Klimaneutralität im Verteilnetz ist anspruchsvoll. Dafür müssen wir jetzt die richtigen strategischen Entscheidungen treffen. Es braucht einen verlässlichen Ordnungsrahmen, der Investitionen ermöglicht sowie Digitalisierung und Kooperation auf allen Ebenen. Genau hier setzt unsere Studie an.

Finanzierung: Der regulatorische Rahmen muss verlässlich fortentwickelt werden, um tragfähige Geschäftsmodelle und Verbraucherschutz zu gewährleisten. Die Kapitalbeschaffung muss ausgeweitet und eine Diversifizierung geprüft werden.
Planung: Die horizontale und vertikale Kooperation muss verstärkt, EU-Vorgaben müssen zügig umgesetzt und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Die Datenqualität muss erhöht und der Datenaustausch erleichtert werden – ohne Parallelstrukturen zu schaffen.
Digitalisierung: Folgende Maßnahmen sind von Bedeutung:
- offene politische Entscheidungen für die netzdienliche Nutzung von Flexibilität müssen gefällt werden,
- der Ausbau der Mess- und Steuerungstechnik muss vorangetrieben werden und
- eine gute Datenbasis und gute Bedingungen für Digitalisierungsprozesse müssen geschaffen werden.
Kooperation: Eine verstärkte spartenübergreifende Koordination der Verteilnetzbetreiber ist für eine intensivere regionale Zusammenarbeit zur Beschaffung von Materialien und Ressourcen, die effektive Nutzung und Koordination von Dienstleistern und Handwerk auf der Baustelle sowie die Gewinnung von Fachkräften notwendig.