3 Fragen an...
die Mitglieder der Marktoffensive Erneuerbare Energien
Lena Hamacher de Segovia, Associate Regulation & Public Affairs, EDP Renewables
„Als Mitglied können wir unsere internationale Erfahrung miteinbringen und vom fachlichen Wissensaustausch profitieren.”
Was sind die Mehrwerte für EDP Renewables?
„Das Thema Netzwerken ist für uns wichtig, weil wir seit 2022 quasi neu im deutschen Markt sind. Als Projektierer, Entwickler und Betreiber von erneuerbaren Energien ist es spannend, mit den Abnehmern in gegenseitigen Kontakt zu treten. Für mich ist der politische Austausch wichtig, während mein Kollege Kevin van Delden sich fachlich mit anderen, die PPAs verhandeln, austauschen kann. Ich bin in der Arbeitsgruppe Politik aktiv, wo es auch ad hock Termine gibt, wie beispielsweise zur Ankündigung der Wachstumsinitiative. Wenn man sich nur intern in der Firma austauscht, ist das halt etwas anderes als mit vielen Expertinnen und Experten mit diversen Meinungen und Perspektiven.“
Wie ist EDP als Projektierer, Entwickler und Betreiber von EE-Anlagen in der Marktoffensive involviert?
„Neben unserer Teilnahme an den Arbeitsgruppen und Veranstaltungen planen wir momentan eine Kooperationsveranstaltung mit fachlichem Input zum Thema PPAs in Berlin. In Spanien sind PPAs gängiges Modell zur Stromabnahme, daher können wir hier auf viel Erfahrung zurückgreifen.“
Till Boeder, Vorstandsvorsitzender, enplify eG
„Die Marktoffensive Erneuerbare Energien bietet für uns einen großen Mehrwert und potentiellen Gestaltungsspielraum.“
Wie blicken Sie mit Ihrem Unternehmen auf die Energiewende in Deutschland?
„In Deutschland wird sehr oft vieles pessimistisch gesehen, so auch der aktuelle Stand der Energiewende. Selbstverständlich dürfen Bedenken nicht kleingeredet werden. Auf der anderen Seite muss jedoch auch anerkannt werden, was das Land bereits alles geschafft hat – wie etwa der immer größer werdende Anteil an erneuerbarer Energie. Mein Blick auf das Vorankommen bei der Energiewende ist positiv. Die Transformation darf jedoch nicht nur sozialverträglich, sondern muss auch kostenverträglich für Unternehmen etwa mit einem hohen Energiebedarf sein. Hier reichen eine abgeschaffte EEG-Umlage und andere steuerliche Privilegierungen nicht aus, es geht um Planungssicherheit.“
„Jetzt und in naher Zukunft sind PPAs ein sehr wichtiger Baustein auf dem Weg zur Erreichung der vereinbarten Klimaziele.“
Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der PPA-Abschlüsse gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung des PPA-Markts ein?
„Die Nachfrage nach PPA-Modellen ist nach wie vor groß. Allerdings muss man sehen, dass die PPA-Angebote nicht immer hundertprozentig dem entsprechen, was ein Unternehmen eigentlich haben möchte. Genau dafür ist die Marktoffensive Erneuerbare Energien da, um sich nicht nur über Vertragsmodelle, sondern auch über Ausnahmefälle und Sonderregelungen auszutauschen und neue Wege zu gehen. PPAs sind derzeit wichtig und werden noch wichtiger werden. Viele Unternehmen sehen PPA-Modelle als Preissicherheit, als Risikostreuung, als eine Beimischung zum bestehenden Vertrag und als Ergänzung z.B. zur eigenen PV-Anlage. Wenn ich jedoch zehn Jahre in die Zukunft schaue, dann werden PPAs ein Nischenprodukt sein, u.a. weil der Anteil von Grünstrom im Strommix weiter steigt.“