Zum Hauptinhalt springen

Anwendungsbeispiele

Viele öffentliche Nichtwohngebäude wurden vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 gebaut und erfüllen keinen Wärmeschutzstandard. Folglich sind die Effizienzpotenziale bei älteren Häusern besonders hoch: Sie verbrauchen bis zu fünf Mal mehr Energie als nach 2001 errichtete Neubauten, die einen Energieverbrauch von durchschnittlich ca. 85 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) aufweisen. Das Erschließen dieser Potenziale ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.

Für Nichtwohngebäude kommen grundsätzlich Energiespar-Contracting (ESC) und Energieliefer-Contracting (ELC) infrage. Das Kompetenzzentrum Contracting stellt das ESC für die öffentliche Hand in den Fokus.

ESC für die öffentliche Hand

Knappe finanzielle und personelle Ressourcen stellen z. B. Kommunen vor wachsende Herausforderungen. Energiespar-Contracting lohnt sich, wenn Haushaltsmittel für notwendige Sanierungen in öffentlichen Gebäuden knapp sind oder die Fachkompetenz zur Begleitung der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen nicht vorhanden ist. Die Realisierung von Projekten durch einen Contractor führt in der Regel zu höheren Einsparungen, die zusätzlich noch vertraglich garantiert werden. Zudem minimiert sich die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den kommunalen Verwaltungen, da sie nicht mehr die Aufgabe eines Projektsteuerers übernehmen müssen.

Durch eine Bündelung von Liegenschaften, dem Pooling, können auch Maßnahmen umgesetzt werden, die sich in einzelnen kleineren Gebäuden nicht rechnen würden. Ein Contractor kann also komplexere Maßnahmen, koordiniert in mehreren Gebäuden in einem überschaubaren Zeitrahmen umsetzen und auch die Aufgaben eines Projektsteuerers übernehmen. Auch eine langfristige optimierte Betriebsführung und die Übernahme der Wartung sind durch den Contractor als Energiedienstleiter gewährleistet. Wartung und Instandhaltung inklusive Störungsdienst werden oftmals von regionalen Unternehmen übernommen, wodurch die öffentliche Hand als Auftraggeber die regionale Wirtschaft stärken kann. Dem Contracting gegenüber stehen dagegen (Einzel-)Maßnahmen, die in Eigenregie umgesetzt werden und oftmals die prognostizierten Einsparziele nicht erreichen. Häufig ist die Alternative zum Contracting aber auch, nicht zu sanieren.

Fotos von Nichtwohngebäuden aus den dena-ESC-Modellvorhaben

Rathaus in Kreld (Nordrhein-Westfalen)
Georgi-Schule im Landkreis Unstrut-Hainich (Thüringen)
Schule in Hachenburg (Rheinland-Pfalz)

Datenbanken: Contracting-Beispiele

Energiedienstleistungsprojekte der Mitglieder des vedec – Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting: Projekte vedec

Contracting-Referenzen der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH: Projekte KEA-BW