Pressemitteilung, Berlin

dena-Studie: E-Scooter-Sharing unterstützt urbane Verkehrswende

E-Scooter haben Potenzial: Treibhausbilanz kann durch weitere technische Verbesserungen unter Emissionen von Pkw, Motorrollern und ÖPNV fallen / Treibhausgasbilanz bei Markteintritt unzureichend / Studie untersucht Umweltbilanz von E-Scooter-Sharingdiensten am Beispiel Berlin

Mit weiteren Optimierungen können E-Scooter im Sharingbetrieb die Mobilität in Städten umweltverträglicher machen. Das zeigt eine Studie der Deutsche Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum. Im Vergleich zur Markteinführung 2019 kann die Treibhausgasbilanz der elektrisch betriebenen Roller durch verschiedene Maßnahmen signifikant verbessert werden. Die Studie untersucht die Auswirkung verschiedener effizienzsteigernder Maßnahmen, beispielsweise in der Produktion, beim Laden und im Flottenmanagement. Seit ihrer Zulassung in Deutschland standen E-Scooter im Zentrum kontroverser Diskussionen. Mit dem schnellen Marktwachstum der E-Scooter-Sharingdienste rückte die Frage nach deren Nachhaltigkeit und Klimaschutzbeitrag in den Vordergrund.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, erklärt: „E-Scooter haben das Potenzial, die städtische Verkehrswende zu bereichern. Mikromobilität insgesamt kann im urbanen Raum den Transformationsprozess in eine nachhaltigere Mobilität vorantreiben. Voraussetzung ist allerdings ein ressourcenschonender Einsatz und die optimale Integration in das Verkehrssystem. Hier gibt es noch Bedarf zur Optimierung.“

Prof. Dr.-Ing. Semih Severengiz, Leiter des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik an der Hochschule Bochum, betont: „Erfreulicherweise haben bereits einige Sharinganbieter wirksame Maßnahmen umgesetzt, um die Umweltbilanz im Vergleich zum Markteintritt zu verbessern. So sind neuere Modelle der Anbieter robuster, und haben somit eine längere Lebensdauer, verfügen teilweise über Wechselakkus und die Serviceverkehre werden durch E-Fahrzeuge durchgeführt. Erste Anbieter testen darüber hinaus Lade- oder Akkuwechselstationen. Gleichwohl ist eine umfassende Bewertung der Umweltwirkungen der E-Scooter wichtig, um die Wechselwirkungen im Verkehrssektor sowie mögliche Substitutionseffekte anderer Fortbewegungsmittel zu adressieren. Die Studie trägt herstellerübergreifend zur Versachlichung der Diskussion bei.“

Eine weitere Schlussfolgerung der Studie: Um Mikromobilität effizient zu nutzen, muss sie in das Verkehrssystem eingegliedert werden. Dafür sollten mehr Sharinganbieter die Verknüpfung mit dem ÖPNV anstreben. Hier gibt es in Berlin bereits erste Kooperationen. Eine weitere Verzahnung der Angebote ist denkbar. Außerdem könnte der Nutzungsradius der Roller auf Bezirke am Stadtrand erweitert werden, um den ÖPNV auch dort zu ergänzen.

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Ausgewählte Grafiken der Studie

Systemgrenzen der Lebenszyklusanalyse von E-Scootern

Treibhausgasemissionen in der Produktionsphase von Referenz-E-Scooter

Treibhausgaspotenzial des E-Scooter-Sharings bezogen auf einen Personenkilometer für die betrachteten Nutzungs- und Betriebsszenarien

Treibhausgaspotenzial des E-Scooter-Sharings über den Lebenszyklus im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln des Personennahverkehrs

Quelle Teaserbild: shutterstock/Yurii Maslak