dena-Leitstudie Integrierte Energiewende

Modul Energieerzeugung und -verteilung

Was sind realistische Transformationspfade hin zu einem integrierten Energiesystem? Welcher regionale, überregionale und internationale Infrastrukturbedarf für Strom, Gas und Wärme ist zu erwarten? Welche Anpassungen wären bei einer zunehmenden Elektrifizierung notwendig? Welche Funktion übernimmt der europäische Binnenmarkt?

Das Studienmodul „Energieerzeugung und -verteilung“ führt die Ergebnisse der anderen Module mit ihren Energiebedarfen und spezifischen Anforderungen zusammen. Es berücksichtigt insbesondere die Wechselwirkungen zwischen den Sektoren und leitet ab, wie sich die Infrastrukturen für Energieverteilung in den Bereichen Strom, Gas, Wärme und flüssige Kraftstoffe entwickeln sollten. Zentrale Fragen des Moduls sind: Was sind realistische Transformationspfade für das Energiesystem unter Berücksichtigung realistischer Effizienzziele in den Sektoren? Welcher regionale und überregionale Infrastrukturbedarf für Strom, Gas und Wärme ist zu erwarten? Welche Anpassungen wären bei einer zunehmenden Elektrifizierung notwendig? Welche Funktion übernimmt der europäische Binnenmarkt bei der integrierten Energiewende?

Ziel des Moduls „Energieerzeugung und -verteilung“ ist es, Erkenntnisse zur Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung bis 2050 zu gewinnen. Dazu gehört zum Beispiel die Identifikation des Anteils von Importen zur Deckung des Energiebedarfs, von maßgeblichen Schlüsseltechnologien und Energieträgern für eine integrierte Energiewende. Dabei werden sowohl die Kosten als auch die gesellschaftliche Akzeptanz bei der Bewertung der einzelnen Optionen berücksichtigt.

Drei Fragen an Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft, Partner der dena-Leitstudie

„Den größten Wandel im Energiesystem erwarten wir mit der Verbreitung von Speichern.“

Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender Thüga Aktiengesellschaft

Welche Technologie wird aus Ihrer Sicht das integrierte Energiesystem in den kommenden Jahren am stärksten voran bringen?

Den größten Wandel im Energiesystem erwarten wir mit der Verbreitung von Speichern. Hier spielt das Thema Sektorkopplung mit Power-to-X-Anwendungen, speziell Power to Gas, eine große Rolle bei der Umsetzung des integrierten Energiesystems, der Integration der erneuerbaren Energien sowie der Optimierung des Netzausbaus. Des Weiteren sind die Batterien als Energiespeicher im System der dezentralen Energieerzeugung als auch die Batterien im Bereich der Mobilität zu nennen.

Wo braucht es besonders viel Forschung und Entwicklung, um ein integriertes Energiesystem erfolgreich zu gestalten?

Im Bereich der Power-to-Gas-Anlagen werden weitere Forschung und Entwicklung notwendig sein, um diese sinnvolle Technologie zur Kopplung und Ausnutzung der vorhandenen Strom- und Gasinfrastruktur wirtschaftlich zu entwickeln. Der Einsatz von Batteriespeichern ist ebenfalls stark von der Forschung und Entwicklung abhängig. Gelingt es dieser dabei die Kapazitäten weiter zu erhöhen und die Wirtschaftlichkeit deutlich zu verbessern, kann es hier schnell zu großen Fortschritten bei der Speicherung von Strom und der Entwicklung der Elektromobilität kommen.

Was sind die stärksten Hemmnisse im Energiesystem, um die Klimaschutzziele bis 2050 zu erreichen?

Die größten Schwierigkeiten bei der Erreichung der Klimaziele sind eine fehlende Akzeptanz der Bürger und der Unternehmen sowie eine mangelnde Priorisierung in der politischen Diskussion. Um die Klimaziele zu erreichen, sind große Änderungen und Investitionen in allen Sektoren erforderlich. Hierzu sind Anreize und Impulse zu setzen, von denen sowohl der Nutzer selbst sowie die Industrie und die Forschung profitieren.