LÄNDERDIALOG

Austausch von Städten und Kommunen weiter stärken

19.12.2022 - Städte und Kommunen sind zentrale Akteure der Energiewende – ihnen kommt eine entscheidende Rolle für das Gelingen der Energiewende zu. Sie müssen die Herausforderungen der sich ändernden Energieversorgung und Entwicklung zu einem klimaneutralen System direkt vor Ort bewältigen. Dies betrifft u.a. die Wärmeplanung, Bau- und Instandhaltung von Gebäuden, den ÖPNV und vieles mehr.

Reallabor der Energiewende - EUREF-Campus

Das dena-Vorhaben „Länderübergreifende Dialogplattform Eco-Cities“ zielt auf den Erfahrungsaustausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Kommunen, Wirtschaft, Wohnungs- und Kommunalwirtschaft sowie Wissenschaft, zu deren Aufgaben die nachhaltige Entwicklung der Städte und derer kommunalen Energieinfrastrukturen gehört. Ganz spezifisch spricht das Vorhaben die Expertinnen und Experten aus den Ländern an, die nicht nur das Erbe der sowjetischen Energiewirtschaft teilen, sondern vor allem den großen Wunsch, ihre Städte nachhaltig zu gestalten und zu entwickeln. Aufgrund der historisch bedingten Ähnlichkeit der Wirtschaftsräume und der Energiesysteme im postsowjetischen Raum besteht ein großer Bedarf und Interesse an einem Austausch untereinander. Dabei sind insbesondere die Erfahrungen aus den bereits umgesetzten Projekten in den einzelnen Städten und Kommunen sehr wertvoll.

Erfahrungsaustausch bei Studienreise

Besuch der Veranstaltungen auf dem dena Energiewende-Kongress 2022

Im Rahmen des Projekts fand im November eine Studienreise nach Berlin statt. Die dena empfing in Berlin eine Delegation von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltungen, Ministerien und Energieversorgungsunternehmen aus der Ukraine, Moldau, Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan. Im Fokus der Gespräche unter den Teilnehmenden standen wesentliche Herausforderungen, die momentan ganz oben auf der Agenda in den städtischen Verwaltungen stehen: energetische Sanierung, energieeffizienter Neubau und nachhaltige Standquartiere, Datenerfassung des Energieverbrauchs, Modernisierung der Wärmeversorgungsinfrastruktur, Versorgungsicherheit und Integration erneuerbarer Energien, aber auch Maßnahmen für wirtschaftliche Anreize für Verbraucher von Energieressourcen sowie zur Schaffung und Verstärkung eines gesamtgesellschaftlichen Bewusstseins für mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung.

Auf dem EUREF-Campus besuchten die Teilnehmenden das energetische Herzstück des Innovationsquartiers - die EUREF-Energiewerkstatt, die von GASAG Solution Plus GmbH betrieben wird. Hier erhielten die Teilnehmenden eine Übersicht zu technologischen Lösungen und konkreten Maßnahmen zur nachhaltigen Energieversorgung von Quartieren, die bereits vor Ort auf dem EUREF-Campus umgesetzt werden.

Leuchtturmprojekt der urbanen Energiewende– Besuch des Standortes des Modellprojektes Haus der Statistik am Alexanderplatz

Die Besichtigung des zukünftigen Leuchturmprojektes „Haus der Statistik“ im Herzen Berlins fand mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenSBW) und ZUsammenKUNFT Berlin eG (ZKB) statt. Die Projektleiterin Frau Mende von den Berliner Stadtwerken präsentierte den Teilnehmenden das innovative Energieversorgungskonzept des zukünftigen Stadtquartiers.

Auch der dena-Energiewendekongress unter dem Motto „Alles auf Ziel“ sorgte für spannende Impulse. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden, welches Potenzial die Energiewende in den Regionen der Delegationsteilnehmenden mit sich bringt, aber auch welche Hemmnisse und Barrieren auf diesem Weg noch beseitigt werden müssen.

Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurde der Länderdialog bereits neu ausgerichtet (mehr dazu im Interview mit dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp). Im nächsten Jahr wird der Dialog mit dem erweiterten Netzwerk fortgeführt.

Bilder: Silke Reents, dena