Vorteil Tempo: Mit Strategie schneller zum Ziel – Die Systementwicklungsstrategie weist den Weg

Die Systementwicklungsstrategie (SES) ist einer der zentralen strategischen Prozesse des BMWK, um das Energiesystem der Zukunft zielgerichtet, schnell und integriert auf Klimaneutralität auszurichten. Philipp Heilmaier, Bereichsleiter Zukunft der Energieversorgung bei der dena, gibt einen Überblick, wie die SES entsteht.

Erneuerbare Energien sind die Grundlage des klimaneutralen Energiesystems

Philipp Heilmaier, Bereichsleiter Zukunft der Energieversorgung / Bild: Götz Schleser

Klimaneutralität 2045: Bis dahin soll es in Deutschland keine Treibhausgasemissionen mehr geben – weder bei der Stromerzeugung, noch in der Industrie, noch beim Heizen oder im Verkehr. Die Herausforderung ist gewaltig, denn sie erfordert eine Abkehr von den bisher noch dominierenden fossilen Energieträgern Öl, Kohle und Erdgas und eine Transformation hin zur direkten Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien und klimaneutralen Energieträgern wie grünem Wasserstoff. Durch diesen tiefgreifenden Wandel rücken die verschiedenen Sektoren immer näher zusammen: Erneuerbare Energien werden im klimaneutralen Energiesystem die Grundlage aller genutzter Energie sein.

Eine übergreifende Strategie weist den Weg

Die (relative) Kürze der Zeit, die zunehmende Sektorkopplung und die langen Planungs- und Bauzeiten für Energieinfrastruktur machen es nötig, dass alle Pläne und Strategien in den verschiedenen Sektoren auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet und untereinander abgestimmt werden.

Mit dem Start des Prozesses zur Erstellung der Systementwicklungsstrategie schafft das BMWK nun die Grundlage, um ein gemeinsames Leitbild für das klimaneutrale Energiesystem zu entwickeln und Transformationspfade dahin aufzuzeigen.

Die Systementwicklungsstrategie soll einen gemeinsamen Rahmen für die sektor- und energieträgerspezifische Strategien setzen und Grundlage für die folgende Netzplanung im Rahmen der Netzentwicklungspläne sein. Damit wird eine wichtige Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag und der Eröffnungsbilanz Klimaschutz umgesetzt und eine Idee in die Tat umgesetzt, die zuvor in der dena-Netzstudie III entwickelt wurde.

Die SES wird in einem partizipativen Prozess erstellt

Erstellt wird die SES in einem partizipativen Prozess bis Ende 2023 auf Grundlage der BMWK-Langfristszenarien. Die Szenarien zeigen mit einer detaillierten techno-ökonomischen Modellierung, wie ein klimaneutrales Energiesystem ausgestaltet werden kann und wie sich Energieerzeugung, die Nachfragesektoren und die Infrastrukturen ändern müssen, damit das Ziel erreicht wird.

Auf dieser Grundlage wird durch das BMWK zunächst der Entwurf eines Leitbildes für das Energiesystem 2045 entwickelt, das in einem Stakeholderplenum, das aus Vertreterinnen und Vertretern der Energiewirtschaft, Netzbetreibern, Industrie, Gesellschaft und Politik zusammengesetzt ist, diskutiert wird. Zusätzlich wird es eine öffentliche Konsultation dazu geben.

In einer zweiten Phase wird das Leitbild durch zusätzliche Untersuchungen verfeinert und eine Transformationsstrategie entwickelt, die Wege zum Ziel aufzeigt. Ende 2023 wird die Systementwicklungsstrategie fertig sein und als Grundlage der folgenden Netzentwicklungspläne und weiterer Strategien und Programme genutzt werden können.

Die dena organisiert den Prozess als Geschäftsstelle

Die dena unterstützt das BMWK bei der Durchführung des SES-Prozesses als Geschäftsstelle. Als solche organisiert und strukturiert sie den Prozess und die Einbindung der verschiedenen Stakeholder in diesem zentralen Prozess zur Gestaltung des klimaneutralen Energiesystems.

Die SES ist einer der zentralen strategischen Prozesse, um das Energiesystem der Zukunft zielgerichtet, schnell und integriert auf Klimaneutralität auszurichten – gut, dass dieser Prozess nun startet und das langfristige Ziel trotz der akuten Krise nicht aus dem Blick gerät.

Weitere Informationen zur SES sind auf der Website des BMWK veröffentlicht: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/ses.html