Energieausweis für Gebäude

01.10.2020 - Die meisten Mieter und Hausbesitzer kennen das Dokument mit der Ampel-Farbskala: der Energieausweis gibt Aufschluss über die energetische Qualität eines Gebäudes. Die dena entwickelte den Prototyp und testete ihn in einem Feldversuch an über 4.000 Wohnhäusern.

Das Projekt:

Ähnlich wie das Energieeffizienzlabel bei Elektrogeräten zeigt der Energieausweis auf einer Farbskala und in Effizienzklassen von A+ bis H, ob in einem Gebäude eher ein hoher oder ein niedriger Energieverbrauch zu erwarten ist, etwa für Heizung und Warmwasser. Dies ermöglicht Verbrauchern und Hausbesitzern, die energetische Qualität einer Immobilie besser einzuschätzen. Dazu enthält das Dokument Empfehlungen, wie sich die Energiebilanz des Gebäudes dauerhaft verbessern ließe. Der Energieausweis soll Energieeffizienz als Qualitätsmerkmal auf dem Immobilienmarkt etablieren und Impulse für die energetische Sanierung geben.

Die Rolle der dena:

Die dena hat den Prototyp des Energieausweises entwickelt und ihn in den Jahren 2003 und 2004 in einem groß angelegten Feldversuch getestet. In 33 Regionen Deutschlands wurden hierfür mehr als 4.100 Energieausweise für Wohngebäude ausgestellt – damals noch unter dem Titel „Energiepass“. Die dena bot zudem einen freiwilligen, bedarfsbasierten Energieausweis an und setzte sich für die Einführung des Bedarfsausweises auf Bundesebene ein. Nach geltendem Recht können die meisten Hausbesitzer heute zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Energieausweisen wählen, dem verbrauchs- und dem bedarfsbasierten. Beim Verbrauchsausweis liegen der Bewertung die Energieverbrauchswerte der vergangenen Jahre zugrunde. Für den Bedarfsausweis wird der Energiebedarf eines Hauses unabhängig vom Nutzerverhalten berechnet. Seit 2005 begleitete die dena die Einführung des Energieausweises mit Informationskampagnen für Verbraucher und erarbeitete praxisorientierte Fachinformationen und Leitfäden für die Aussteller.

Die Wirkung:

Seit 2009 müssen Hauseigentürmer den Energieausweis potenziellen Mietern und Käufern zugänglich machen, wenn sie ihre Immobilie vermieten, verpachten oder verkaufen. Für Neubauten sind bereits seit 2002 Energieausweise verpflichtend vorgeschrieben. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der dena ergab 2013, dass knapp 80 Prozent der Deutschen den Gebäudeenergieausweis kannten. Rund 90 Prozent derjenigen Befragten, die den Energieausweis kannten, fanden ihn hilfreich, um die Energiekosten einer Immobilie einzuschätzen.