Das Ziel „Energiewende“ ist definiert, doch welche Schritte auf welchen Wegen dorthin nötig sind und in welchem Tempo sie gegangen werden sollten – darüber sind sich die Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht immer einig. Fest steht: Nur wenn die Energieeffizienz deutlich gesteigert wird, kann die Energiewende gelingen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien allein wird nicht genügen, um die Klimaschutzziele der EU und der Bundesregierung zu erreichen. Vielmehr muss der Energieverbrauch insgesamt reduziert werden. Die Vorgabe der deutschen Politik: Bis 2050 soll der Primärenergieverbrauch verglichen mit dem Wert von 2008 halbiert werden.
Das Thema Energieeffizienz betrifft viele verschiedene Bereiche, zum Beispiel den Gebäudesektor, den Verkehrsbereich, die Austattung privater Haushalte und sämtliche Industrieprozesse. Es gilt, sowohl die Interessen von Verbrauchern als auch von Arbeitskräften, Unternehmen und Energieversorgern zu berücksichtigen. Deshalb betreiben nicht nur Parteien und die für Energie und Klimaschutz zuständigen Ministerien in Bund und Ländern Energieeffizienzpolitik. Auch zahlreiche Interessenverbände nehmen Einfluss auf die entsprechenden politischen Prozesse. Dazu gehören Wirtschafts- und Umweltverbände sowie zunehmend auch Sozialverbände.
Die dena berät Politik und Wirtschaft
Insgesamt setzen die politischen Akteure im Entscheidungsfindungsprozess mit Blick auf Gesetze, Verordnungen, Förderprogramme oder Strukturerleichterungen darauf, unterschiedliche Meinungen anzuhören, Erfahrungen – auch im internationalen Kontext – auszutauschen und nach einem Konsens zu suchen. Als „Agentur für angewandte Energiewende“ fungiert die dena dabei als zentraler Berater für Ministerien, Hersteller und Dienstleister. Im Bereich der Energieeffizienzpolitik führt sie Fachveranstaltungen durch, fördert den nationalen und internationalen Austausch und fertigt Studien und Gutachten an. Die Bundesregierung nutzt die Kompetenzen der dena und ihrer Beratungsleistungen.
Die Energiepolitik der Bundesregierung
Ende 2014 hat die Bundesregierung mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz die Ausrichtung der Energieeffizienzpolitik der aktuellen Legislaturperiode festgelegt. Zudem hat sie 2016 mit dem Grünbuch Energieeffizienz einen breiten öffentlichen Diskurs gestartet, bei dem sich alle Akteure einbringen konnten. Derzeit werden aus diesem Konsulationsprozess Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen erarbeitet, die den zukünftigen Pfad für eine erfolgreiche Energiewende aufzeigen sollen.
Die Plattform Energieeffizienz
Um die staatlichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz mit allen relevanten Stakeholdern zu diskutieren, hat das Bundeswirtschaftsministerium eine Dialogplattform ins Leben gerufen. Auf der Plattform Energieeffizienz entwickeln Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, den betroffenen Ressorts sowie den Ländern neue Instrumente und erörtern die Verbesserung der Rahmenbedingungen. Die dena ist gemeinsam mit dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion der Universität Stuttgart für die wissenschaftliche und organisatorische Begleitung der Plattform zuständig.
Die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz
Etwa 35 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs entfallen hierzulande auf Gebäude. Insgesamt wenden die Deutschen für Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung und Kühlung in Wohn- und Nichtwohngebäuden rund 73 Milliarden Euro auf. Um die Energieeffizienz in diesem Bereich zu erhöhen, hat die dena einen branchengreifenden Zusammenschluss führender Unternehmen und Verbände initiiert, die eine wichtige Stimme im politischen Dialog geworden ist: die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea).