Neues Kompetenzzentrum der dena in Halle (Saale) will Energieeffizienz voranbringen

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) will Energieeffizienzpotenziale in den Sektoren Industrie und Gebäude durch Digitalisierung erschließen. KEDi unterstützt durch Information, Vernetzung und Kommunikation praktische Umsetzung des vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachten Energieeffizienzgesetzes.

Berlin/Halle (Saale), 04. Mai 2023. Das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) in Industrie und Gebäuden wurde heute durch den Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Michael Kellner, und Staatssekretär Thomas Wünsch des sachsen-anhaltinischen Energieministeriums sowie den Vorsitzenden der dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann, feierlich eröffnet.

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Dafür sind der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz von zentraler Bedeutung.  So muss nach dem vorgelegten Energieeffizienzgesetz der Bundesregierung bis zum Jahr 2030 der Endenergieverbrauch um 26,5 Prozent (gegenüber 2008) und bis 2045 um 45 Prozent gesenkt werden. Mit dem Energieeffizienzgesetz bekommt Energiesparen erstmals einen klaren gesetzlichen Rahmen. Den Sektoren Industrie und Gebäude kommen dabei besondere Rollen zu: Sie nutzen einen Großteil der Energie und sind damit für einen wesentlichen Teil der energiebedingten Emissionen verantwortlich. Besonders die Digitalisierung kann in beiden Sektoren die Steigerung der Energieeffizienz entscheidend beschleunigen. Daher baut die dena mit dem KEDi im Auftrag des BMWK eine bundesweit agierende, zentrale Anlaufstelle auf, um digitale Lösungen für mehr Energieeffizienz im Industrie- und Gebäudesektor voranzubringen. Das KEDi wird digitale Technologien und Innovationen im Bereich der Energieeffizienz sichtbar machen, Akteurinnen und Akteure bei der verstärkten Anwendung unterstützen und Transparenz über öffentliche Förderungen, Initiativen und Regulierungen im Bereich Energieeffizienz durch Digitalisierung schaffen. Damit unterstützt das Zentrum die praktische Umsetzung der Vorgaben aus dem Energieeffizienzgesetz, das vor kurzem durch das Bundeskabinett auf den Weg gebracht wurde und u.a. den verpflichtenden Einsatz von Energiemanagementsystemen in Unternehmen der Industrie mit einem Jahresenergieverbrauch von mehr als 15 GWh vorsieht.  

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, erklärt: "Das Thema Effizienzsteigerung in Industrie und Gebäuden ist eine zentrale Herausforderung, wenn es um den Klimaschutz und die Reduzierung des Energieverbrauchs geht. Die Digitalisierung ist ein zentraler Hebel, wenn es darum geht, Energieeffizienzpotenziale in Industrie und Gebäuden auszuschöpfen und damit den Erfolg der Energiewende zu beschleunigen. Das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) in Industrie und Gebäuden soll die zunehmenden Möglichkeiten der Digitalisierung für den Industrie- und Gebäudebereich aufzeigen, Potenziale erkennen und in die Anwendung bringen. Damit schaffen wir jetzt mit dem Kompetenzzentrum einen weiteren wichtigen Baustein. So stärken wir die Wertschöpfung in den Regionen und auf Bundesebene. Halle und Sachsen-Anhalt sind ein guter Standort: Wir konnten hier bereits erfolgreich das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmeplanung etablieren. Nun kann Halle mit dem KEDi zum Pionier für Energieeffizienz und Klimaschutz durch Digitalisierung werden.“

Sachsen-Anhalts Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch betont: „Halle steht für Wandel, Aufbruch und Zukunft. Ein weiterer Baustein dafür ist das neue Kompetenzzentrum, das mit Energieeffizienz und Digitalisierung zwei weltweite Megathemen verbindet und alle wesentlichen Partner vernetzt. Von Halle werden so künftig deutschlandweite Impulse für mehr Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden ausgehen. Das stärkt die Umsetzung der Energiewende und bringt auch den Strukturwandel in der Region voran. Kurzum: Das KEDi gestaltet Zukunft.“

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sagt: „Wir freuen uns, als dena das Thema Energieeffizienz weiter in die öffentliche Debatte zu bringen und über konkrete digitale Lösungen für Industrie und Gebäude zu informieren. Der effiziente Umgang mit Energie senkt Energiekosten, reduziert geopolitische Abhängigkeiten und schont Ressourcen. Elemente des neuen Energieeffizienzgesetzes können durch die Arbeit des neuen Zentrums gut begleitet werden, um die Umsetzung in der Fläche zu beschleunigen. Das neue Zentrum in Halle ergänzt zudem in bester Weise das bereits bestehende Kompetenzzentrum in Halle für die kommunale Wärmewende.“

Dies soll insbesondere durch den Aufbau fachlicher Kompetenz, die Vernetzung relevanter Marktakteurinnen und -akteure sowie Kommunikationsarbeit geschehen. Hierfür wird die dena zusammen mit Partnern die Sichtbarkeit entsprechender Lösungen erhöhen, Informationsangebote entwickeln, den Austausch unter den verschiedenen Interessensgruppen intensivieren und politische Prozesse begleiten.

Finanziert wird das KEDi aus Strukturwandel-Mitteln für das Mitteldeutsche-Braunkohlrevier. Zusammen mit dem Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) ist es das zweite Projekt der dena in Halle an der Saale. Aus einem Standort, der bislang durch die Kohleförderung geprägt wurde, wird so ein wichtiger Ort für die Schaffung eines innovativen und klimaneutralen Deutschlands.

Auf der Webseite www.kedi-dena.de erhalten Interessierte ab sofort spannende Einblicke in die Arbeit und Ergebnisse des KEDi. Die Internetpräsenz befindet sich noch in der Aufbauphase und wird schrittweise ausgebaut und erweitert. Die Mitarbeitenden des KEDi freuen sich, ihre Arbeit weiter voranzutreiben, ein aktives Netzwerk zusammenzuführen und erste, spannende Erkenntnisse aufzubereiten.

Um das KEDi kennenzulernen, bietet sich bereits am 23.05. um 11:30 Uhr im Rahmen der Berliner Energietage erneut eine interessante Möglichkeit.

Weitere Infos zum neuen Kompetenzzentrum finden Sie unter: https://www.dena.de/themen-projekte/projekte/gebaeude/aufbau-kompetenzzentrum-kedi/