Dena-Chef unterstützt Vorstoß der EU-Kommission zum Strommarktdesign

Berlin, 2. September 2022.  Zu den in einem non Paper vorgestellten Überlegungen der EU-Kommission zur Korrektur des Strommarktdesigns erklärt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung:

„Der Plan der EU-Kommission ist ein kluger Schritt in die richtige Richtung. Er vermeidet Eingriffe in die Preisbildung und sorgt gleichzeitig dafür, dass kriegsbedingte Anomalien bei den Renditen der Produzenten abgeschöpft und für Maßnahmen zur Krisenbewältigung genutzt werden können. Die Entlastung muss dabei angemessen zwischen Haushalten und Industrie, insbesondere der aktuell stark leidenden mittelständischen Industrie, aufgeteilt werden.

Es ist gut, dass die EU-Kommission keine Eingriffe in die Preisbildung vornehmen möchte. Die jetzigen Preise sind verheerend, sie setzen ein Alarmsignal an die Märkte. Diesem Alarmsignal können und müssen die Märkte nun durch den raschen Ausbau erneuerbare Energien, mehr Energieeffizienz und Ausgestaltung ihrer Prozesse entgegenwirken. Nur die kreative Kraft der Märkte und ihrer Akteure stellt ein funktionierendes und verlässliches Preisbildungssystem sicher. Und das darf nicht unüberlegt und übereilt in Frage gestellt werden.

Gleichzeitig ist aber klar, dass die Rendite-Anomalien ein Ausmaß angenommen haben, das gesellschaftspolitischen Sprengstoff birgt. Der Vorschlag der EU-Kommission lässt noch Fragen offen. Aber er hat das Potential, zu einer baldigen und von allen getragenen Lösung zu führen. Bei der abschließenden Suche nach dieser Lösung empfehle ich, großzügig mit etwaigen Problemen umzugehen. Jetzt ist Geschwindigkeit und Pragmatismus gefragt - und nicht die vollkommenste aller theoretisch denkbaren Möglichkeiten.“

 

Quelle Teaserbild: Goetz Schleser