Marktmonitoring Bioenergie startet mit ersten Expertenbefragungen

Erster Kurzbericht gibt Übersicht über grundlegende regulatorische Weichentstellungen des Bioenergiemarktes sowie Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage

Berlin, 13. Januar 2022: Die neue Bundesregierung sieht in ihrem Koalitionsvertrag die Entwicklung einer nachhaltigen Biomassestrategie vor. Bisher fehlt es allerdings an einem Gesamtüberblick über die Entwicklung der einzelnen Marktsegmente für Bioenergieträger und über die einzelnen Fördertatbestände. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat daher das „Marktmonitoring Bioenergie“ unter der Schirmherrschaft des BMWK gestartet.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, sagte: „Das neue Monitoring soll mehr Sicherheit beim Einsatz von Bioenergie bringen sowie die sektorübergreifenden Anforderungen und Marktmechanismen an die Bioenergie besser aufzeigen. Die Ergebnisse des Monitorings sollen zudem dabei helfen, den Dialog zwischen Politik und Bioenergiebranche durch fundierte Informationen zu unterstützen. So kann die Bioenergie zielgerichtet und effizient insbesondere in den Bereichen eingesetzt werden, die nur schwer zu elektrifizieren sind.“

Zum Anlauf des Marktmonitorings hat die dena heute einen Kurzbericht mit einer Übersicht an grundlegenden regulatorischen Weichentstellungen des Bioenergiemarktes veröffentlicht. Der Bericht enthält auch erste Ergebnisse aus Expertenbefragungen bezüglich der Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage. In 2020 wurden ca. 240 Terawattstunden aus Bioenergie bereitgestellt. Die Stromerzeugung aus Biomasse liegt seit fünf Jahren auf etwa gleichbleibendem Niveau und bei rund 20 Prozent der Bruttostrombereitstellung aus Erneuerbaren Energien. Auch in der Wärmeversorgung, wo Bioenergie der dominierende erneuerbare Energieträger ist, stagniert die Entwicklung. Lediglich im Verkehrsbereich stieg in den vergangenen zwei Jahren der Einsatz von Biokraftstoffen signifikant (ca. plus 36 Prozent in 2020 ggü. 2019). Dies ist insbesondere auf die Erhöhung der Treibhausgasminderungsquote in 2020 zurückzuführen. Aktuell ist die Nutzung von Biomasse für 33 Prozent der Treibhausgas-Einsparung der erneuerbaren Energien verantwortlich.

Zudem werden in dem Kurzbericht die sektorübergreifenden Anforderungen und Marktmechanismen an die Bioenergiebranche genauer aufgezeigt. So zeigt der Bericht, dass sich die Bioenergiebranche noch an die vielfältigen regulatorischen Änderungen der letzten Zeit anpassen muss. Insbesondere die Erhöhung des Anteils von abfall- und reststoffstämmige Biomasse zur Bioenergieerzeugung sowie die Umsetzung der neu hinzugekommenen Nachhaltigkeitsanforderungen im Strom- und Wärmebereich stellen große Herausforderungen für die Marktakteure dar. Erste positive Entwicklungen sind aber auch schon zu verzeichnen. So ist z.B. laut den Befragten die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) für feste Bioenergieträger gut angelaufen und im Verkehrsbereich hat die gestiegene THG-Quote gegenüber den Vorjahren zu einer stärkeren Nutzung von Biokraftstoffen geführt. Dies lässt den überwiegenden Teil der Befragten positiver in die Zukunft der Bioenergiebranche blicken.

Mitte des Jahres soll es einen umfangreichen Marktmonitoringbericht Bioenergie geben, der insbesondere aktuelle Daten und Fakten zur Entwicklung der Branche und eine Einschätzung der Marktentwicklung durch Marktakteure mit Blick auf Herausforderungen, Preisen und Absatzvolumen enthalten soll.

Für weitere Informationen besuchen Sie gerne www.dena.de/marktmonitoring-bioenergie.

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