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Abwärmenutzung von Bandtrocknern und Druckluftkompressoren zur Raumheizung

Die Holzmühle Westerkamp GmbH setzt die Abwärme eines effizienteren Bandtrockners und Druckluftkompressoren mit Wärmerückgewinnung zur Raumheizung ein und erzielt so eine jährliche Erdgaseinsparung von ca. 1967 MWh/a.

Methode:Abwärmenutzung / Wärmerückgewinnung
Branchentyp:Produktion Güter / Fertigung
Standort:Visbek
Unternehmen:Holzmühle Westerkamp GmbH
Verfahren:Wärmerückgewinnung bei der Trocknung von Holzspänen

Ausgangszustand

Das in Visbek ansässige Unternehmen Holzmühle Westerkamp GmbH bereitet unbehandelte Holzspäne aus den Sägewerken zu Holzmehl, Holzfasern, Holzgranulaten und Holzcompounds auf. Diese werden in der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie, für die Saatgut-Pelletierung, Bodenbeläge und biobasierte Compounds genutzt.

Zur Trocknung der Holzspäne wird ein Bandtrockner eingesetzt. Der bisher eingesetzte Bandtrockner lässt die beim Trocknungsprozess anfallende Abwärme ungenutzt, da er keine Wärmerückgewinnungseinheit aufweist. Dies gilt auch für die drei im Betrieb eingesetzten Druckluftkompressoren.

Die erforderliche Trocknung der Holzspäne verursacht den Großteil des Energieverbrauchs der Holzmühle Westerkamp. Die Trocknungswärme wird mithilfe einer Holzhackschnitzelheizung erzeugt, deren CO2-Ausstoß gegenüber konventionellen Trocknungsanlagen geringer ausfällt. Hier liegen die größten Potenziale zur weiteren Senkung des Energieverbrauchs und damit der CO2-Emissionen.

Absolute Energieeinsparung:1.967 MWh/a Erdgas
Relative Energieeinsparung:15 % (Prozess)
Förderung:Bandtrockner mit Wärmerückgewinnung: KfW – Energieeffizienzprogramm Abwärme (494)
Nutzung der Abwärme aus Kompressoren (Wärmeübertrager): BAFA – Energieeffizienz in der Wirtschaft– Querschnittstechnologien (Modul 1)
Inbetriebnahme:2022/2023
Kontakt:Holzmühle Westerkamp GmbH 
Ansprechpartner: Ute Goossens, Assistentin der Geschäftsleitung
E-Mail: 
Telefon: +49 (0) 4445 9877 7719

Maßnahme

Ziel der umgesetzten Maßnahme ist es, die verbleibende Abwärme zur Vorwärmung des Rohgasstroms 2 zu nutzen. Hierfür wurde ein Luft-Wärmeübertrager hinter dem Dampfkessel integriert. Die Wärme des Rauchgasstroms (T = 180 - 250°C) wird auf den zu reinigenden Rohgasstrom 2 übertragen. Das Temperaturniveau des Rohgasstroms 2 steigt somit von T0 ≈ 20 °C auf T1 = 120 °C-150 °C. Durch die höhere Ausgangstemperatur in der TNV kann der Erdgasbedarf zum Erreichen der Verbrennungstemperatur von TTNV ≈ 860 °C deutlich reduziert werden. Zur Prävention von Explosionen und um einen kontinuierlichen Betrieb der Anlage zu gewährleisten, wurde der Wärmeübertrager hinter dem Dampfkessel im Bypass der Rauchgasleitung installiert. Misst ein Temperatursensor eine zu starke Erwärmung des Rohgasstroms 2, geht die Anlage automatisch in den Bypass-Betrieb. Die benötigte Erdgasmenge kann durch die Maßnahme um 1.000 MWh auf 5.400 MWh jährlich reduziert werden.