Die MPG Mendener Präzisionsrohr GmbH ist ein Spezialanbieter für Wärmeübertragerrohre und wärmetechnische Produkte. Es identifiziert in verschiedenen Prozessen Ansatzpunkte zur Erdgaseinsparung:

1. Beim Gießen diverser Metalllegierungen verwendet das Unternehmen einen Gießtrichter. Dieser bildet die Verbindung zwischen Ofenschnauze und Kokille. Um die Qualität des Gusses sicherzustellen, muss der Trichter vor und zwischen Gießprozessen auf ca. 250°C aufgewärmt werden. Aktuell wird hierfür eine Gasflamme verwendet. Die Gasflamme zur Trichtererwärmung hat einen jährlichen Erdgasverbrauch von ca. 100 MWh. Insgesamt werden in der Gießerei jährlich 7.000 t bis 8.500 t Material gegossen.
2. Beim Löten von Komponenten wie z. B. Anschlussarmaturen kommt es regelmäßig zu Arbeitsunterbrechungen. Zum Entzünden der Lötflamme wird eine durchgehend brennende Gasflamme (Pilotflamme) verwendet. Der jährliche Erdgasverbrauch für die Pilotflamme beträgt ca. 2,8 MWh.

Beide Erdgasverbraucher, die Gasflamme zur Trichtererwärmung sowie die Pilotflamme, werden durch Elektrifizierung vollständig ersetzt. 

1. Im Gießprozess: Anstatt den Gießtrichter mit einer Erdgasflamme vorzuheizen, wird ein elektrischer Härteofen mit einer Heizleistung von 48 kW und einer Maximaltemperatur von 250 °C verwendet. Der Gießtrichter wird vor und zwischen Gießprozessen im Ofen gelagert und auf Betriebstemperatur gebracht. Damit wird ein Gasverbrauch von 100 MWh pro Jahr eingespart. Der jährliche Energieverbrauch des Ofens beträgt lediglich ca. 15 MWh Strom.
2. Im Lötprozess: Die Pilotflamme wird durch einen elektrischen Lichtbogenzünder ersetzt. Dadurch werden 2,8 MWh/a Erdgas eingespart und der jährliche Energieverbrauch sinkt auf 0,35 kWh Strom.

Beide Maßnahmen zeigen, dass kleine Änderungen und kreative Lösungsansätze zu wirksamen Erdgas- und Energieeinsparungen führen können.