Bund-Länder-Dialog: Das Bündnis Gebäudewende tauscht sich mit Bund und Ländern über die Wärmewende aus
Über 100 Gäste kamen zum 2. Dialogtag in Berlin zusammen, um über GEG, EPBD und die Rolle des Bündnisses Gebäudewende in der energetischen Transformation des Gebäudesektors zu diskutieren. Im Fokus: Ordnungsrecht, Marktparameter und Förderung.
9. Dezember 2025. Der Bund-Länder-Dialog bot spannende Einblicke in die Fortschritte der Wärmewende in den Bundesländern, Impulse aus den Bundesministerien und zum Status quo der Kommunalen Wärmeplanung. Im Rahmen des digitalen Formats tauschten sich Mitglieder des Bündnis Gebäudewende mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Wirtschafts-, Umwelt- und Energieministerien der Länder sowie dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) aus. Im Mittelpunkt standen die aktuellen Herausforderungen, Chancen und Perspektiven für die Umsetzung der Wärmewende.
In ihrer Begrüßung leitete die dena-Vorsitzende Corinna Enders mit einem Überblick zum aktuellen Stand der Gebäude- und Wärmewende ein. Dabei seien für den weiteren Fortschritt eines nachhaltigen Gebäudesektors drei Aspekte zentral: klimaneutrale Wärmeversorgung, Effizienzmaßnahmen und der Umstieg auf erneuerbare Energieträger. Christian Stolte, Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude bei der dena, moderierte durch das anschließende Programm, das sich in drei Themenblöcke gliederte.
Im ersten Block erwarteten die Teilnehmenden Impulse aus den Bundesländern. Uwe Zischkale, Leiter der Abteilung „Energie, Klimaschutz, Nachhaltigkeit“, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt (MWU), berichtete neben strategischen Überlegungen zum Wärmenetzausbau auch von der steigenden Akzeptanz von Wärmepumpen in Sachsen-Anhalt. Das Förderprogramm Klimaschutz-Plus, den Roll-Out von Sanierungssprints und Aspekte zur flächendeckenden Beratungsinfrastruktur, stellte anschließend Dominik Bernauer, Leiter der Abteilung „Energiewirtschaft“, im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg, vor. Aus Hamburg präsentierte Dr. Peter Krämer, Leiter des Referats „Energieeffizientes und Nachhaltiges Bauen“, aus der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) eine innovative Fördersystematik für nachhaltige Baumaterialien im Neubau und in der Sanierung.
Vorträge aus den Ministerien des Bundes bildeten den zweiten thematischen Block. Darin gab Katja Neumann, Leiterin der Unterabteilung IIA „Wärme und Energieeffizienz in Gebäuden, Wärmeinfrastrukturen“, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE), den aktuellen Stand der Gespräche zur Novellierung des GEG und der Umsetzung der EPBD wieder. Auch zur Umsetzung der EPBD und weiteren Themen wie der Verschiebung des ETS II auf das Jahr 2028 für einen einfacheren Übergang, äußerte sich Andre Hempel, Leiter des Referats „Grundsatz Baupolitik, Koordinierung, EU“, aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB).
Die Kommunale Wärmeplanung als Schlüsselinstrument der Wärmewende war für den dritten Block titelgebend. Darin gab Michael Neuhaus, Teamleiter Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) - Kommunenbegleitung & Wissenstransfer, bei der dena, einen Überblick zum Stand und den Herausforderungen der Wärmeplanung auf kommunaler Ebene. Als Referent in der Abteilung Energie und Klimaschutz aus dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, gab Dr. Tobias Peter einen Einblick zu der konkreten Umsetzung und einen Ausblick auf die Wärmeplanung in Sachsen.
Nach den Impulsvorträgen tauschten sich die Teilnehmenden in den Diskussionsrunden zu den unterschiedlichen Perspektiven aus. Die hohe Beteiligung zeigte deutlich den Bedarf, Wissen zu teilen und gemeinsam die Gebäude- und Wärmewende zu gestalten – so wie es sich das Bündnis Gebäudewende als Ziel gesetzt hat.
Das Bündnis Gebäudewende vereint führende Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen der Anbieterseite im Gebäudesektor. Gemeinsam setzen sie sich für eine nachhaltige Transformation im Bereich von Wohn- und Nichtwohngebäuden ein. Thematisch deckt das Bündnis ein breites Spektrum ab – von Gebäudetechnik, -automation und -hülle über Bauwirtschaft, Handwerk, Facility Management und Großhandel bis hin zu Energiedienstleistungen, Energieversorgung, Netzinfrastruktur und nicht-leitungsgebundenen Energieträgern. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat das Bündnis initiiert und übernimmt die Koordination aller Aktivitäten.