Datenaustauschprozesse in der Energiewirtschaft verbessern - dena unterstützt Aufbau des Dateninstituts der Bundesregierung mit Branchenumfrage

Digitales und flexibles Energiesystem benötigt solide Datenbasis und -infrastruktur. Future Energy Lab der Deutschen Energie-Agentur (dena) startet im Rahmen des Aufbaus des Dateninstituts der Bundesregierung mit einer Branchenumfrage zu Datenaustauschprozessen in der Energiewirtschaft.

Berlin, 19. Februar 2024. Für zahlreiche Anwendungen im zunehmend digitalisierten, flexiblen Energiesystem sind eine solide Dateninfrastruktur und -basis zentral, wobei Daten an geeigneten Stellen miteinander geteilt werden sollten. Dabei können große ökonomische und gemeinwohlorientierte Chancen im Datenaustausch innerhalb und zwischen den Wertschöpfungsstufen entstehen. Um diese zu fördern, analysiert die Deutsche Energie-Agentur (dena) in den kommenden gut zwei Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Hemmnisse und Potentiale der Datenaustauschprozesse in der Energiebranche im Use Case Energie zum Thema “Smarte Einbindung dezentraler Anlagen”. Die Ergebnisse sollen den Aufbau des neu zu gründenden Dateninstituts der Bundesregierung unterstützen. Die Bundesregierung hat sich mit dem aktuellen Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Potentiale der Datennutzung in Deutschland verstärkt zu heben. Dafür soll ein Dateninstitut geschaffen werden, das u.a. eine Anlaufstelle für unterschiedliche Akteure bilden kann, interdisziplinär Expertise bündelt, praxisnah Methodenkompetenz zur Verfügung stellt und Lösungsvorschläge für Herausforderungen bei der Datennutzung erarbeitet.

„Wir freuen uns sehr mit der Durchführung des Use Case für die Domäne Energie den anwendungsorientierten Aufbau des Dateninstituts zu unterstützen und gleichzeitig die Digitalisierung der Energiewende durch dieses Projekt weiter vorantreiben zu können. Wir als dena sehen unsere Aufgabe insbesondere darin, die Akteure der Energiebranche zu versammeln, bestehende gute Lösungsansätze zu identifizieren und Wissen sowie Erfahrungen der Branche an das Dateninstitut weiterzugeben”, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena.

Philipp Richard, Bereichsleiter Digitale Technologien und Start-up Ökosystem der dena ergänzt: „Mit unserem Auftrag werden wir den drängenden Aufgabenbereich für eine faire Daten-Governance und einen florierenden Datenaustausch in den Fokus nehmen.  Welche Herausforderungen, aber auch welche Lösungen bereits bestehen, damit ein mehrwertstiftendes Datenökosystem branchenübergreifend entsteht, müssen uns die Akteure beantworten und dazu laden wir ab sofort ein.“

Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren und für Heimat, lobt: „Es ist toll, dass die Gründung des Dateninstituts nun in die aktive Phase kommt. Die Beauftragung der dena ist ein wichtiger Schritt, um mit der Umsetzung der Use Cases die relevanten Erfahrungen zur Ausrichtung des Dateninstituts zu sammeln und gleichzeitig bei einem so wichtigen Thema wie der Transformation unserer Energienetze mitzuwirken. Ich bin sehr gespannt, welche Ergebnisse wir in den kommenden Monaten sehen werden.“

Dazu baut die dena gemeinsam mit der Branche zum einen ein Testfeld auf, in dem bestehende Datenaustauschprozesse der Energiewirtschaft analysiert und neue Möglichkeiten wie das Teilen von Daten über Datenräume erprobt werden. So ermittelt die dena die Herausforderungen bei Nutzung und Austausch von Daten in konkreten Anwendungsfällen praktisch. Zum anderen wird in der gesamten Laufzeit des Projekts die Branche über verschiedene Formate wie Umfragen, Stakeholder-Dialoge und Workshops eingebunden, um die Erfahrungen sowie die technischen, prozessualen, regulatorischen und auch ökonomischen Bedarfe für die Datennutzung zu sammeln.

Für Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für die Digitale Wirtschaft und Start-ups, ist dies ein wichtiger Meilenstein für das Dateninstitut: „Mit der Erteilung des Auftrags an die dena beginnen nun die Aufbauarbeiten für den Use Case Energie zum Thema ‘Smarte Einbindung dezentraler Anlagen‘. Mit dem Start des ersten Use Cases gehen wir in die nächste Phase des Aufbaus des Dateninstituts und folgen dabei den Empfehlungen der Gründungskommission für einen agilen und bedarfsorientierten Ansatz. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Umsetzung des Use Cases Energie starten und so zeitnah erste Erfahrungswerte für die Umsetzung weiterer Use Cases und damit die künftige Arbeit des Dateninstituts ableiten können. Gleichzeitig leisten wir mit dem Use Case wichtige Grundlagenarbeiten für die Digitalisierung der Energiewende.“

Dieses partizipative Vorgehen bildet auch den Start des Projekts: In einer ersten Umfrage sind Vertreterinnen und Vertreter des Stromsektors, aus Forschung, Verbänden sowie der Zivilgesellschaft aufgerufen, ihre Sicht auf den Status Quo beim Datenaustausch in der Energiewirtschaft einzubringen und so Hinweise und Denkanstöße für die Ausrichtung des Modul 2 – Domäne Energie zu geben.

Die Umfrage kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://dena-dit.limesurvey.net/878955?lang=de

Das Wissen aus Testfeld und Branchenkonsultation wird gesammelt, sortiert, aufbereitet und bereitgestellt. Das Vorhaben leistet dadurch nicht nur wichtige Koordinationsarbeit für die Errichtung des Dateninstituts, sondern auch für die Entwicklung der Datennutzung innerhalb der Energiebranche sowie darüber hinaus.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie auf unserer Website: https://future-energy-lab.de/projects/dateninstitut-domaene-energie/

 

Über das Dateninstitut der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat sich mit dem aktuellen Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Potentiale der Datennutzung in Deutschland verstärkt zu heben. Dafür soll ein Dateninstitut geschaffen werden, das u.a. eine Anlaufstelle für unterschiedliche Akteure bilden kann, interdisziplinär Expertise bündelt, praxisnah Methodenkompetenz zur Verfügung stellt und Lösungsvorschläge für Herausforderungen bei der Datennutzung erarbeitet.  Neben dem Use Case der Domäne Energie wird in diesem Jahr auch der Use Case Post-COVID sowie ein drittes Modul zum Ermitteln der rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen starten. Weitere Informationen zum Dateninstitut finden Sie auf der Website des BMI: https://www.bmi.bund.de/DE/themen/it-und-digitalpolitik/it-des-bundes/dateninstitut/dateninstitut-node.html