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Liberalisierung des Strommarktes

Bei der Liberalisierung des Strommarktes zählt Deutschland EU-weit zu den Vorreitern. Die Vielfalt der Akteure und die Nutzung dynamischer Handels- und Prognoseverfahren ermöglichen einen liquiden Großhandel.

Der ist grundlegend wichtig, damit die Energiewende weiter vorangetrieben werden kann. Im Juli 2016 wurde das Strommarktgesetz verabschiedet.

Zahlen & Fakten

Auf 200
TWh
beläuft sich das Handelsvolumen des Terminmarktes für Strom im Jahr 2002
2537
TWh
machte das Handelsvolumen des Terminmarktes für Strom 2015 aus
52 %
Anteil
von Steuern, Umlagen und Abgaben an den Stromkosten für Haushaltskunden
49 %
betrug der Rückgang
der Großhandelspreise für Strom am Terminmarkt (Futures) zwischen 2010 und 2016

Die Liberalisierung als Basis

Weiterentwicklung des Strommarkts

Im EU-Vergleich ist der deutsche Strommarkt schon weitgehend liberalisiert. Die Vielfalt der Akteure und die Nutzung dynamischer Handels- und Prognoseverfahren erlauben einen liquiden wie effizienten Großhandel.

Bereits seit Ende der 90er-Jahre wird die Liberalisierung  der Stromversorgung und die Vollendung des europäischen Strombinnenmarktes vorangetrieben. Dies beinhaltet auch das „Unbundling“ der Marktakteure, sprich: die Trennung von Stromerzeugung, -transport und -vertrieb.

Liberalisierung ermöglicht flexibles Reagieren 

Die Marktmechanismen und die hohe Dynamik des Großhandels spielen eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende. Vor der Liberalisierung wurde der Strommarkt von starren Planungsmodellen und einigen wenigen Beteiligten dominiert. Dank ausgefeilter, agiler Prognose- und Handelsverfahren und der neuen Vielfalt der Akteure ist es zum Beispiel inzwischen möglich, flexibel und effizient auf die volatile Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu reagieren. Dazu trägt unter anderem auch die Option bei, Strom viertelstundengenau an der Börse zu handeln. Der kurze zeitliche Vorlauf erlaubt hier eine hohe Progonosegenauigkeit, so dass Angebot und Nachfrage sehr genau austariert werden kann (Intraday-Handel).

Die Liberalisierung mit vielen Akteuren führt auch zu erhöhter Marktliquidität, das heißt: Das Marktvolumen ist ausreichend groß, und es gibt rege Handelsaktivitäten. Auf diese Weise kann Strom gehandelt werden, ohne dass einzelne Transaktionen den Marktpreis maßgeblich beeinflussen. Gleichzeitig ist die Versorgungssicherheit in Deutschland nach wie vor sehr hoch. So ist der SAIDI-Index (mittlere Stromausfalldauer) von 2006 bis 2014 parallel zum deutlichen Ausbau erneuerbarer Energien hierzulande um 57 Prozent gesunken.

Handelspreise an Strombörse auf Rekord-Tief

Der verbesserte Wettbewerb am Strommarkt, die Ausweitung des europäischen Binnenmarktes und die Zunahme der Einspeisung erneuerbarer Energien spiegelt sich in den Großhandelspreisen wider. Sie liegen zurzeit so niedrig wie nie zuvor. Die Endkunden profitieren von dieser Entwicklung nur zum Teil, denn ihr Strompreis erhöht sich durch zahlreiche Letztverbraucherabgaben. Neben der EEG-Umlage zählen hierzu der KWK-Aufschlag (Kraft-Wärme-Kopplung), die §19StromNEV-Umlage, die Offshore-Haftungsumlage, die Umlage für abschaltbare Lasten, die Konzessionsabgabe sowie die Stromsteuer.

Konsequente Weiterentwicklung des Strommarktes

Um eine verlässliche, kosteneffiziente und umweltfreundliche Stromversorgung im Zuge der Energiewende zu gewährleisten, müssen sich sowohl Strommarktdesign als auch Handelsprodukte und Marktakteure konsequent weiterentwickeln. Ziel ist es, den Markt so zu gestalten, dass der steigende Anteil erneuerbaren Stroms optimal in den Energiemix integriert werden kann und die notwendige Flexibilität zum Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung von erneuerbaren Energien angereizt wird.

Zukünftig ein wertvolles Gut: Flexibilität

Aufgrund der zukünftig hohen Bedeutung von Flexibilität bei der Stromerzeugung und beim Stromverbrauch erwartet die dena, dass die Ausdifferenzierung der Märkte für Flexibilität eine wichtige Weiterentwicklung sein wird. Daher engagiert die dena sich in verschiedenen Bereichen mit Blick auf die technologische Entwicklung, die Weichenstellung für Regularien und auf zukünftige Geschäftsmodelle. Zu diesen gehören unter anderem das Demand Side Management und der Netzausbau.