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ENGIE Deutschland Gmbh und Staehle GmbH & Co. KG

Energieeinsparcontracting in der Metallverarbeitung

Bei Staehle GmbH & Co. KG entsteht in der Produktion von Aerosoldosen viel Abwärme. Diese wird mit Hilfe eines Konzepts von ENGIE Deutschland nun vor Ort zur Beheizung des gesamten Standorts genutzt.

Bild eines Wärmetauschers in einer Fertigungsanlage
Der Wärmetauscher, der bei Staehle im Einsatz ist

Projektbeschreibung

Am Standort Schifferstadt produziert die Firma Staehle hauptsächlich Aerosoldosen. Diese Dosen werden aus Weißblechtafeln gefertigt, die wesentlichen Prozessschritte sind Druck und Fertigung[1]. Die Gebäude (ca. 20.000 m²) wurden mit erdgasbefeuerten Wärmeerzeugern beheizt. Anlässlich eines Erneuerungsbedarfes wurde ein zukunftsfähiges, ganzheitliches Energiekonzept entwickelt. In einer ersten Grobanalyse wurden von ENGIE Messungen an den Wärmequellen zur Hallenbeheizung durchgeführt, mit dem Ziel einer maximalen Abwärmenutzung. 

Im Rahmen eines Energieeinspar-Contractings errichtete ENGIE ein Wärmenetz, das die Beheizung des gesamten Standorts übernimmt. Die Hauptwärmequelle stellt dabei die Abwärme aus verschiedenen Produktionsprozessen dar. Die Abwärme aus den Druckluftkompressoren sowie der thermischen Nachverbrennungsanlage der Lackieranlage kann direkt über Wärmetauscher genutzt werden. Ergänzend dazu werden zwei Wärmepumpen installiert, mit deren Hilfe weitere Abwärme der Nachverbrennung, der Trocknung sowie der Schweißprozesskühlung auf ein höheres Temperaturniveau gebracht werden. Diese Energie wird ebenfalls zur Beheizung der Gebäude verwendet. Die Wärmepumpen stellen zusätzlich Kälte für die Prozesskühlung der Schweißanlagen und zur Kühlung der Hallen im Sommer zur Verfügung. Zur Abdeckung von Spitzenlasten kommen elektrische Heizeinsätze sowie der vorhandene Gasbrennwertkessel zum Einsatz. Auf dem Hallendach wurde ergänzend eine PV-Anlage zur Eigenbedarfsdeckung installiert. ENGIE übernimmt die vollständige Umsetzung des Energiekonzepts sowie die Betriebsführung.

Der Projektstart war im Oktober 2024, die Inbetriebnahme der Wärmepumpen erfolgte im Juni 2025. Aktuell werden die Wärmepumpen erfolgreich zur Kühlung eingesetzt. Die Feinregulierung des Heizungsnetzes wird zum Beginn der Heizperiode erfolgen.


[1]Druck: Druckvorstufe, Weißlackierung, Schutzlackierung und Innenlackierung. Fertigung: Weißblech-Schweißen, Stanzerei, in Formbringen und Lackiermaschine.

Angaben zum Unternehmen 
UnternehmensnameENGIE Deutschland GmbH / Staehle GmbH & CO. KG
Land/BundeslandDeutschland / Baden-Württemberg
BrancheEnergie
Bewertungskriterien zum Projekt
EnergieeffizienzSenkung des Energieverbrauchs

702 MWh/Jahr (Strom)

1.675 MWh/Jahr (Wärme)

Prozentuale Energieeinsparung

34% (Standort)

KlimaschutzCO2e-Einsparung  

893 Tonnen CO2e/Jahr

WirtschaftlichkeitInvestitionen

3 Mio. Euro

Amortisationszeit

>8 Jahre

FörderprogrammeBundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz (EEW)
Übertragbarkeit

Die Nutzung industrieller Abwärme, sowie der Einsatz von Wärmepumpen und Photovoltaik ist in vielen industriellen Anwendungen sinnvoll einsetzbar, besonders in energieintensiven Branchen mit hohem Abwärmepotenzial.