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Pöppelmann GmbH & Co. KG

Bau einer innovativen Produktionshalle für eine nachhaltige Kunststofffertigung

Mit seinem Neubau setzt die Pöppelmann GmbH zahlreiche Nachhaltigkeitsbestrebungen um. Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Fassade sind hier nur die offensichtlichsten Maßnahmen.

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Projektbeschreibung

Pöppelmann produziert am Standort Lohne verschiedene Kunststoffprodukte für die Industrie. Die bestehenden Hallen auf dem Gelände (Werk 2) wurde jetzt um einen Neubau nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards (DGNB-Platin-Zertifizierung) erweitert. Die Halle umfasst Produktion, Lager und Verwaltungsflächen. Ziele waren u.a. ein vollautomatisierter Produktionsprozess, Prozessoptimierungen und die Umsetzung der SBTi-Verpflichtungen[1].

Die Umsetzung erforderte ein grundlegend neues Konzept für Produktionsgebäude. Die PV-Anlage auf dem Dach wird mit einem Gründach kombiniert, bei dem 75 % der Dachfläche begrünt sein werden. Das Gründach kühlt die PV-Module von unten, was deren Effizienz steigert, und dient als zusätzliche natürliche Dämmung. Zusätzlich ist das Gebäude mit Fassaden-PV ausgestattet. Das Gebäude generiert damit große Anteile seines Energiebedarfs. Ergänzend werden PPAs[2] mit verschiedenen regionalen Windkraftanlagen abgeschlossen. Die Kälteerzeugung erfolgt temperaturgesteuert und wurde so positioniert, dass möglichst wenig Pumpenleistung notwendig ist. Die Kältemaschinen werden durch eine freie Kühlung ergänzt. Die Abwärme der Kälteerzeugung und der Produktionsmaschinen wird zur Wärmebedarfsdeckung genutzt. Die Hallenheizung ist auf Niedertemperaturen ausgelegt und verfügt für Zeiten mit hohem Wärmebedarf über zwei Wärmepumpen. Die Vakuumerzeugung erfolgt je Standplatz individuell bedarfsgerecht. Zur Reduzierung des Frischwasserbedarfes wird Regenwasser aufgefangen, zwischengespeichert und für die Nutzung als Prozess-, Kühl- und Brauchwasser mehrstufig aufbereitet.

Die Produktionshalle wurde am 20. Juni 2025 offiziell eingeweiht. Weitere Optimierungen wie die Errichtung von Stromspeichern sind in Planung. Für vorherige Produktionshallen besteht ein Nachnutzungskonzept im Rahmen einer Werksstrukturplanung, um Platz für zukünftiges Wachstum des Unternehmens zu schaffen. 

 


[1] Die Science Based Targets initiative (SBTi) wurde 2015 gegründet, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Ziele zur Reduktion von Emissionen nach dem Übereinkommen von Paris auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse festzulegen.

[2]Ein PPA (Power Purchase Agreement) ist ein langfristiger Vertrag zwischen einem Energieabnehmer und einem Energieversorger. 

Angaben zum Unternehmen 
UnternehmensnamePöppelmann GmbH & Co. KG
Land/BundeslandDeutschland / Niedersachsen
BrancheKunststoffverarbeitung
Bewertungskriterien zum Projekt
EnergieeffizienzSenkung des Energieverbrauchs

1,5 GWh

Prozentuale Energieeinsparung

98 % Gebäude (ohne Produktion), Primärenergiebedarf 1,2 kWh)

KlimaschutzCO2e-Einsparung  

Ca. 540 Tonnen CO2e/Jahr[1]

WirtschaftlichkeitInvestitionen

Keine Angabe

Amortisationszeit

Keine Angabe

Förderprogrammekeine
ÜbertragbarkeitDas Beispiel Pöppelmann zeigt, wie erfolgreiche Produktionsinvestitionen im Rahmen von Neubauten aussehen können. Die Maßnahmen sind auf viele Unternehmen/Branchen übertragbar, bei denen moderate Wärme- und Kältemengen benötigt werden. Die Kombination verschiedener Energieeffizienzmaßnahmen und die Regenwassernutzung sind auf andere Industriestandorte übertragbar.  

 


[1] Schätzung: 1.500 MWh x 0,36 t CO2/MWh, ohne Einsparungen in der Produktion