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tesa SE

Transformationskonzept zur Energiewende

tesa SE entwickelt als multinationales Unternehmen seit mehr als 125 Jahren innovative Klebebänder und selbstklebende Produktlösungen für Industrie, Gewerbekunden und Endverbraucher. Heute stellt tesa Nachhaltigkeit und energieschonende Verfahren in den Fokus. Bereits 2027 sollen im tesa Werk Hamburg die ersten Klebebänder mit Hilfe von grünem Wasserstoff produziert werden.

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Beschreibung des Konzepts und der Klimastrategie

tesa SE weist als großes Chemieunternehmen ein umfangreiches Konzept für die klimaneutrale Produktion im Hamburger Werk vor. Kern des Konzeptes „we do“ ist der Einsatz von Wasserstoff in Kombination mit der Umstellung entsprechender Wärmeerzeuger und Elektrifizierung. Mit der Nachhaltigkeitsstrategie „we do“ verfolgt tesa einen Transformationsansatz in fünf Handlungsfeldern:

  1. Emissionsverringerung
  2. verantwortungsvolle Beschaffung
  3. recycelte und biobasierte Materialien
  4. Kreislaufwirtschaft
  5. Kundenunterstützung 

Bis 2030 investiert tesa 300 Millionen Euro für eine klimaneutrale Produktion (Scope 1 und 2). Bereits erreicht: 39 Prozent CO₂-Reduktion und 90 Prozent erneuerbarer Strom weltweit. 

Die Energiestrategie ist zentral für diese Zielerreichung und fokussiert auf Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und den Umstieg auf erneuerbare Energien. Diese dreisäulige Strategie kombiniert Systematisch Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und den Ersatz fossiler Brennstoffe. Mit dem Projekt „Klimaneutrale Produktion tesa Werk Hamburg“ hat tesa für seinen Hamburger Produktionsstandort ein innovatives Energieeffizienzkonzept entwickelt, das auf folgenden Hauptsäulen basiert:

  • Pionierhafte Nutzung von grünem Wasserstoff als erstes Unternehmen in Hamburg, was den nationalen Hochlauf dieser Technologie unterstützt
  • Einsatz eines industriellen Wärmespeichers für netzdienliches Verhalten anstelle eines reinen Elektrodendampfkessels
  • KI-gestützte Steuerung flexibler Versorgungsanlagen basierend auf Grenzkosten und externen Faktoren
  • Eigenerzeugung von Grünstrom aus Photovoltaik und Wind (in Prüfung) 

Das Konzept zeichnet sich durch seine hohe Übertragbarkeit auf andere Unternehmen aus und erreicht beeindruckende Umweltwirkungen: Reduzierung des Primärenergiebedarfs um 30 Prozent und Senkung der CO2-Emissionen um 90 Prozent . Die Mehrkosten für grünen Wasserstoff werden teilweise durch den Klimaschutzvertrag kompensiert.

CO2-Bilanz[1] (2024)Scope 1: 48.107 t CO2e  Scope 2: 281 t CO2e[2] Scope 3: 522.705 t CO2e

 

Beispielmaßnahme: PV-Anlage mit 2,2 MWp

 

Angaben zum Unternehmen 
Unternehmensnametesa SE
Land/BundeslandDeutschland / Schleswig-Holstein
BrancheChemische Industrie

Bewertungskriterien zum Konzept 

Klimaschutzziele tesa SE will seine Emissionen in Scope 1 und 2 bis 2030 über 90 % und die Scope-3-Emissionen um 20 % reduzieren. Bis 2045 soll über alle Scopes das Netto-Null-Ziel erreicht werden. Die Zielsetzung erfolgte im Rahmen der Science Based Targets Initiative (SBTi). Die tesa SE im Gesamten und das tesa Werk Hamburg im Speziellen strebt an, Kompensationen nur für unvermeidbaren Gasverbrauch (<10 % der Basismenge aus 2018) zu nutzen.
Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz Zentrale Maßnahme zur Reduktion der CO2-Emissionen im tesa Werk in Hamburg ist der perspektivische Einsatz von Wasserstoff als Alternative zur erdgasbasierten Dampferzeugung. Dieser ist notwendig, da die elektrische Anschlussleistung nicht ausreichend für die Bedarfe des Werkes an Hochtemperaturwärme ist. Es soll grüner Wasserstoff aus einem externen Elektrolyseur genutzt werden, der gemäß der „Renewable Energy Directive“ zertifiziert ist. Die Nutzung von grünem Wasserstoff als Brennstoff ist nur durch Fördermaßnahmen des Bundes wirtschaftlich darstellbar (Klimaschutzvertrag 2024). Das Vorhaben sieht den Austausch der konventionellen Dampfkessel mit Elektrodampfkessel inklusive Wärmespeicher und zwei dual befeuerten (Wasserstoff | Erdgas) Dampfkesseln vor. Der Anschluss des Hamburger Werkes an das Wasserstoff-Kernnetz soll Ende 2027 erfolgen. Damit soll der Dampfbedarf zukünftig zu 100 % durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Danach folgt der Ersatz von Gasthermen und Dampfwärmetauschern durch Wärmepumpen für Niedertemperaturwärme (beginnend 2027 und final bis 2032) und die Anbindung zweier erdgasbefeuerter Nachverbrennungsanlagen an das interne Wasserstoffnetz (bis 2034). Das vorhandene Blockheizkraftwerk (BHKW 2,7 MWel) wird sukzessive bis 2030 runtergefahren (sofern nicht zur Stromerzeugung benötigt – sonst ebenfalls Anschluss an Wasserstoffnetz).
Einsatz Erneuerbarer Energien und Energieerzeugungsanlagen

Das erste PV-Feld am Werk in Hamburg mit 2,2 MWp wurde 2025 fertiggestellt. Erweiterungen über eine Leistung von 1,8 MWp bis 2030 sind geplant. Außerdem wird die Genehmigungsfähigkeit einer eigenen Windkraft-anlage (4,8 MWp) auf dem Werksgelände geprüft – bei positivem Entscheid ist eine Umsetzung bis 2028 möglich. Durch den Einsatz der Windkraftanlage und weitere PV-Felder plant tesa SE, bis zu 42 % des Strombedarfs des Standortes selbst zu erzeugen. Weltweit wird im Konzern seit 2020 100 % Grünstrom mit Herkunftsnachweis eingekauft. 

Aktuell wird im Werk Hamburg teils zertifiziertes Biomethan aus Dänemark eingesetzt (2024: 13 GWh).

Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz Der Anteil von bio-basierten und recycelten Rohstoffen lag Ende 2024 bei 25 %, Beispiele hierfür sind Verpackungen, recycelte PET-Folie und Vlies. Lösemittel werden überwiegend im Kreislauf gefahren und wieder eingesetzt. Bis 2030 sollen 70 % aller eingesetzten Rohstoffe aus recycelten oder bio-basierten Stoffströmen kommen. Prozessoptimierungen zur Reduzierung von Abfällen in der Produktion erfolgen kontinuierlich, darunter fällt z.B. der Verzicht auf Hilfsmaterialien im Produktionsprozess. In allen explosionsgeschützten Bereichen konnte der Einsatz von Dampf erheblich reduziert werden, dadurch wurden Wasser und Erdgas eingespart. Im Werk in Hamburg konnten durch Wiederverwendung im Jahr 2024 147 Tonnen des Lösemittels Benzin eingespart werden. Aktuell werden 37 % wiederverwendet, die Quote soll bis Ende 2025 auf mehr als 75 % anwachsen. Das Gesamteinsparpotenzial von Benzin im Werk wird auf 1.200 Tonnen geschätzt.
Konkretes Umsetzungsbeispiel Das erste PV-Feld am Werk in Hamburg mit 2,2 MWp wurde Q3/2025 fertiggestellt. 
Kommunikation und BerichterstattungSeit 2024 wird nach dem CSRD-Standard berichtet (gemeinsam mit dem Beiersdorf-Konzern). Sowohl der Bericht als auch separate Strategien und Maßnahmen sind transparent auf der Homepage einsehbar.
Organisatorische Verankerung der Transformation und Kooperation mit Dritten (F&E)

tesa SE ist von EcoVadis mit Gold zertifiziert. 

Aktuell nimmt tesa SE am BMBF geförderten Projekt „Plattform MaterialDigital“ teil, in dem ein digitaler Zwilling von einer Technikumsanlage erarbeitet wird, um in der zukünftigen Produktentwicklung weniger Material einzusetzen. Darüber hinaus werden keine Forschungsprojekte (mit Nachhaltigkeitsbezug) genannt, an denen das Werk teil-nimmt. 

Für Scope 1 & 2 ist das tesa Werk Hamburg im Erneuerbaren Energien-Cluster Hamburg (EEHH) und im REGINEE Hamburg + des Verbandes der Energieabnehmer (VEA) organisiert.

Im Unternehmen gibt es eine Stabsfunktion für Nachhaltigkeit mit Bericht an den Vorstand, die 6 Mitarbeitende umfasst. Zusätzlich wurde im Bereich Supply Chain im letzten Jahr die Funktion „Nachhaltige Produktion“ mit 4 Mitarbeitern installiert.


[1] gesamtes Unternehmen

[2] market-based