Regelungstechnische Optimierung von Lüftungsanlage im Fahrzeugbau
Die Schlagmann Poroton GmbH & Co.KG erreicht durch eine energieoptimierte Nutzung der Abwärme von Ziegelbrennofenrauchgasen eine jährliche Erdgaseinsparung von 7.300 MWh.
Methode: | Heizung / Lüftung / Klima |
Branchentyp: | Produktion Güter / Fertigung |
Standort: | Mannheim |
Unternehmen: | Damiler Truck AG |
Verfahren: | Anlagensteuerung und Wärmerückgewinnung |
Ausgangszustand
Das Mercedes-Benz Werk Mannheim der Daimler Truck AG verfügt über ca. 250 Zu- und 150 Abluftanlagen. Das durchschnittliche Zuluft-Volumen dieser Lüftungsanlagen beträgt ca. 19.000 m3/h. Diese sind für etwa 12 Prozent des Strombedarfs und rund 80 Prozent des Raumwärmebedarfs im Werk verantwortlich. Durch ein Hochskalierungsmodell sollen die Energieeffizienzziele, auch vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, innerhalb der Produktion erreicht werden. Zusätzlich möchte das Unternehmen die Treibhausgasneutralität in der Produktion sicherstellen.
Absolute Energieeinsparung: | 2.330 MWh/a Wärme 1.165 MWh/a Strom |
Relative Energieeinsparung: | 40 % (Prozess) |
Förderung: | Keine Förderprogramme |
Inbetriebnahme: | vrsl. 08/2023 |
Maßnahmen
Am Beispiel eines Gebäudes wurde ein weitreichendes Konzept bestehend aus zwei Bausteinen entwickelt:
- bedarfsgerechte Regelung der Lüftungsanlage
- Optimierung der Anlagen durch Ermittlung relevanter Kennzahlen
Die bedarfsgerechte Regelung erfolgt über die Parameter CO-, VOC-, Feuchtegehalt, Raumluft, Außen-, Raum- und Zulufttemperatur sowie über den Volumenstrom. Für die Regelung müssen die Messung und Einstellung der Parameter in Einklang gebracht werden.
Die Kennzahlenbildung umfasst Parameter für den dynamischen Filterwechsel die Überwachung der Speed Fan Power (SFP), die Wärmerückgewinnung über einen Rotationswärmeübertrager und eine vorbeugende Instandhaltungsstrategie. Die Steuerung des Filterwechsels anhand des Verschmutzungsgrades in Abhängigkeit vom Volumenstrom führt zu einer Verbesserung der Filternutzung und optimiert den energetischen Austauschzyklus. Die Speed-Fan-Power (SFP) Kennzahl erlaubt die einfache und frühzeitige Problemerkennung an der Anlage für eine ganzheitliche Anlagenbetrachtung. Diese Methode ermöglicht die bedarfsgerechte und die an der optimalen Arbeitsplatzklimatisierung orientierte Regelungsstrategie. Die aktuell verfügbare Energie, etwa aus der Abwärmenutzung im Kreislaufverbundsystem KVS oder in der Maschinenluftabsaugung wird mit dem tatsächlich anfallenden Bedarf abgeglichen. Neben der Energie- und Treibhausgaseinsparung wird ein optimaler Arbeitskomfort gewährleistet.
Die Summe aller Optimierungseffekte ergibt ein Gesamteinsparpotenzial von über 40 Prozent des ursprünglichen Energiebedarfs.
Die komplette Umsetzung aller Maßnahmen in einem Pilotbereich wird bis 2023 abgeschlossen.