Energetische Verwertung des Wasserstoffüberschusses als Energieträger bei der Herstellung von Feinchemieprodukten
Die CABB GmbH kann die bisher ungenutzten Wasserstoffüberschussmengen aus der Chloralkalielektrolyse energetisch mithilfe eines Armgasbrenners nutzen. Damit kann der Dampfbezug vom Standortversorger reduziert und 600 MWh Erdgas pro Jahr eingespart werden.

Methode: | Verfahrensumstellung |
Branchentyp: | Produktion Grundstoffe / Baustoffe / Metallurgie |
Standort: | Gersthofen |
Unternehmen: | CABB GmbH |
Verfahren: | Verwertung ungenutzter H2-Mengen |
Ausgangszustand
Die CABB GmbH stellt Monochloressigsäure (MCE) her. Das Unternehmen benötigt für die Herstellung von MCE Chlor, das in einer eigenen Chloralkalielektrolyse erzeugt wird. Dabei fällt als Koppelprodukt Wasserstoff an. Ein Großteil des anfallenden Wasserstoffs wird intern genutzt sowie zum Teil extern an ein Gasversorgungsunternehmen verkauft. Insgesamt liegt die jährlich entstehende H2-Menge mit durchschnittlich mindestens 3,0 Mio. Nm³/a und einem Energieinhalt von ca. 10,62 GWh (Brennwert) deutlich über der Menge, die jährlich genutzt bzw. abgenommen wird. Daher erfolgte bisher gezwungenermaßen eine Abblasung über Dach.
Absolute Energieeinsparung: | 600 MWh/a Erdgas |
Relative Energieeinsparung: | 10 % (Bezogener Dampf aus Erdgasverbrennung) |
Förderung: | Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft – Förderwettbewerb (Zuschuss) |
Inbetriebnahme: | 12/2021 |
Kontakt: | CABB GmbH Ansprechpartner: Philipp Stahlhofen E-Mail: philipp.stahlhofen@cabb-chemicals.com Telefon: +49 (0)151 1711 1874 |
Maßnahmen
Um die bisher ungenutzten Wasserstoffüberschussmengen aus der Chloralkalielektrolyse energetisch verwerten zu können, wurde ein Dampfkessel samt speziellem Brenner installiert. Dieser Armgasbrenner, ist aufgrund seines großen Regelbereichs gut geeignet, um einen Großteil Teil des schwankenden Überangebotes an Wasserstoff energetisch verwerten zu können.
Der neue Dampfkessel produziert Sattdampf mit einem Überdruck von 20 bar, der direkt in die vorhandene Infrastruktur zur Versorgung der angeschlossenen Dampfverbraucher eingespeist wird. Damit reduziert er den externen Dampfbezug des Ersatzbrennstoff-Kraftwerks des Standortversorgers. Während der notwendigen Revisionen dieses Kraftwerks erfolgt die Dampferzeugung mit Erdgas statt mit Ersatzbrennstoff (ca. 1,5 Monate pro Jahr). Dadurch, dass der Dampfbezug vom Standortversorger reduziert wird, können 600 MWh Erdgas pro Jahr eingespart werden.