
2020 hat China seine neuen Klimaziele verkündet: Bis 2060 soll das Land CO2-neutral sein. Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung sind maßgebliche Trends bei der nötigen Transformation des Energiesystems. Der Quartiersansatz setzt bei allen drei Punkten an und ermöglicht, Potentiale auf lokaler Ebene zu heben. Bisher mangelt es in China in der Praxis jedoch häufig an Vorbildern sowie der nötigen Koordination und Steuerung, um die verschiedenen Akteure zusammenzubringen und entsprechende Projekte umzusetzen.
Ziel des Musterprojekts ist es, ein Stadtquartier oder einen Industriepark in China bei der Entwicklung eines nachhaltigen und energieeffizienten Energieversorgungssystems zu unterstützen. Das Projekt vereint Theorie und Praxis. In einem ersten Schritt sollen deutsche und internationale Stakeholder ihre Expertise bei der Ausgestaltung klimaneutraler Stadtquartiere oder Industrieparks einbringen. Hieraus soll zusammen mit den chinesischen Partnern ein Leitkonzept entwickelt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung geeigneter Geschäftsmodelle. Im Anschluss folgt die konkrete Planung und Umsetzung des Quartiers. Neue, digitale Lösungsansätze sollen dabei helfen, Synergiepotenziale zu erschließen, etwa bei der Wärme- und Kälteerzeugung oder der Stromversorgung. Die dena kann hier Erfahrungen aus anderen Projekten einbringen. Schulungen und kontinuierliche Kommunikationsaktivitäten sollen das Projekt begleiten.
Das Musterprojekt soll als Vorbild dienen, um den Quartiersansatz in China bekannter zu machen und langfristig Skalierungseffekte zu erzielen. In einem Werkstattprozess mit dem Arbeitstitel „Klimaneutrales Quartier 2050“ werden Vorschläge für verbesserte Rahmenbedingungen und technische Anforderungen erarbeitet. Im Rahmen eines integrierten Konzepts sollen so Energieeffizienz- und Emissionsminderungspotentiale herausgearbeitet werden, die auch betriebswirtschaftlich relevant sind. Im Zuge des Projektes sollen die Marktbedingungen für energieeffiziente Technologien und Dienstleistungen verbessert und die Zusammenarbeit des Privatsektors zwischen Deutschland und China gestärkt werden.
Foto: Deutsch-Chinesischer Ökopark (SGEP)