
Auf den öffentlichen Sektor entfällt ein Endenergieverbrauch von rund 60 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Im Jahr 2014 lag der Anteil öffentlicher Einrichtungen bei rund einem Zehntel des deutschen Nettostromverbrauchs – was wiederum Stromkosten von über zwei Milliarden Euro verursacht. Und auch die Heizung beziehungsweise Klimatisierung öffentlicher Gebäude spielt beim Energieverbrauch von Kommunen eine große Rolle. Alleine für die Strom- und Wärmeversorgung ihrer Liegenschaften müssen die Kommunen hierzulande circa 3,8 Milliarden Euro aufbringen. 1 Milliarde Euro entfällt zusätzlich auf die Straßenbeleuchtung.
Das größte Einsparpotenzial liegt in der energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden und Liegenschaften, wie zum Beispiel Verwaltungsgebäude, Schulen und Schwimmbäder. Mit geeigneten Maßnahmen lassen sich große Einsparungen erzielen, so dass sich die Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz auch wirtschaftlich rentabel realisieren lassen: Durch hocheffiziente energetische Sanierungsmaßnahmen lassen sich durchschnittlich 80 Prozent Energie einsparen. Moderne Heizungspumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom. Und mithilfe moderner Beleuchtungssysteme können bis zu 75 Prozent der bisherigen Stromkosten eingespart werden. Höhere Energieeffizienz leistet so auch einen Beitrag zur langfristigen Entlastung der öffentlichen Haushalte.

Kommunen haben Marktmacht und Vorbildfunktion
Wichtig ist zudem die Marktmacht der öffentlichen Hand. In diesem Zusammenhang spielt das öffentliche Beschaffungswesen eine wichtige Rolle: Es tätigt jährliche Ausgaben von rund 50 Milliarden Euro. Davon entfallen über 60 Prozent auf Kommunen und kommunale Unternehmen. Der öffentliche Sektor kann demnach die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen maßgeblich steigern. Seine Investitions- und Kaufentscheidungen können energieeffiziente Technologien und Dienstleistungen befördern und deren Marktposition verbessern. Hinzu kommt die gesellschaftliche Vorbildfunktion des öffentlichen Sektors.
Große Einsparungen bei Kosten und Emissionen
Mit gezielten Analysen und Maßnahmen lassen sich in kommunalen Gebäuden – in Eigenregie oder auch durch Contractingmodelle – große Einsparungen sowohl bei den Kosten als auch bei den Emissionen erzielen.
Um dies zu erreichen, sollten Städte und Gemeinden ein strategisches Energie- und Klimaschutzmanagement einführen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, dass Energieverbrauch und -kosten sowie CO2-Emissionen von der Heizungsanlage bis zur Informationstechnologie systematisch erfasst und dann im nächsten Schritt konsequent gesenkt werden. Auch Maßnahmen mit geringem Investitionsbedarf können dabei helfen – etwa die bedarfsgerechte Steuerung von Heizungsanlagen, die regelmäßige Wartung von Lüftungsanlagen oder die Erfassung, Analyse und Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs öffentlicher Liegenschaften.
Sanierungsfahrpläne für große Gebäudeportfolios
Mit sogenannten Sanierungsfahrplänen lassen sich ganze Gebäudebestände analysieren. Anhand vorab festgelegter Kriterien wie Energieeinsparung und Investitionskosten wird der Sanierungsbedarf jedes Gebäudes ermittelt. Die Sanierungsfahrpläne zeigen detailliert auf, welche Objekte zum Beispiel aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt modernisiert werden sollten und welche bereits auf einem vergleichsweise hohen Niveau sind. Eigentümer und Verwalter erhalten so einen Überblick, wie und in welchem Zeitraum sie ihren Bestand sinnvoll sanieren können, welche Kosten dabei auf sie zukommen und welche Einsparungen möglich sind.

Auch in der Straßenbeleuchtung steckt Potenzial
Wird das Thema Energieeffizienz bereits bei der Beschaffung berücksichtigt, werden erhebliche Energieeinsparungen möglich. Eine Umrüstung technisch veralteter Straßenbeleuchtungen auf moderne, energieeffiziente Beleuchtungssysteme etwa kann die Stromkosten in Kommunen für die Beleuchtung von öffentlichen Straßen und Plätzen um rund 350 Millionen Euro pro Jahr senken. Zudem bietet Green IT die Chance, bis zu 75 Prozent der Stromkosten für Information und Kommunikation einzusparen.
Die dena unterstützt Kommunen beim Energiesparen und ist eine zentrale Anlaufstelle bei Fragen rund um das Thema lokale Energieeffizienz und zur Energiewende. In verschiedenen Projekten entwickelt und kommuniziert die dena Instrumente und Maßnahmen, mit denen Kommunen ihre Energiebilanz deutlich verbessern können.

Service rund um Contracting und Kommunen
Wer die Energieeffizienz seiner Gebäude mithilfe externer Dienstleister verbessern möchte, findet beim Kompetenzzentrum Contracting für Gebäude kompetente Beratung. Und das Energie- und Klimaschutzmanagement der dena für Kommunen hilft öffentlichen Verwaltungen dabei, eigene Schwerpunkte und Strategien zur Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz zu entwickeln.
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