Benzin und Diesel sind in Deutschland noch immer die dominanten Kraftstoffe im Verkehr. Lediglich fünf Prozent des Kraftstoffverbrauchs gehen derzeit auf alternative und herkömmliche Biokraftstoffe zurück. Das erklärte Ziel, auch in Europa, lautet: mehr alternative und erneuerbare Energieträger und weniger Kraftstoffverbrauch und -emissionen. In der Bundesrepublik macht der Endenergieverbrauch im Verkehrssektor mit 2.629 Petajoule rund 30 Prozent des gesamten Verbrauchs aus.
Die dena treibt die Nutzung alternativer Energieträger auf den Straßen gezielt voran und setzt sich für innovative Formen von Antrieben und Kraftstoffen ein. Schließlich sind für eine nachhaltige Dekarbonisierung im Verkehrssektor ein Umdenken und ein entschlossenes Handeln bereits heute notwendig. Bisher kommt die Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehr nicht voran. 2015 hatten sie wieder das Niveau von 1990 erreicht, trotz Verbesserungen in der Energieeffizienz. Der Energieverbrauch steigt anstatt zu sinken. Als Vermittlerin zwischen Politik und Wirtschaft engagiert sich die dena dafür, Veränderungen durch konkrete Maßnahmen und Strategien auf den Weg zu bringen.

Erdgas und erneuerbares Methan auf die Straße bringen
Erdgasfahrzeuge stehen zum Beispiel als weitgehend ausgereifte technologische Alternative bereit. Sie stoßen bis zu 90 Prozent weniger Stickoxide und Partikel als herkömmliche Dieselfahrzeuge aus und sind zudem leiser. Dem Erdgas sind in Deutschland 20 Prozent Biomethan beigemischt, das senkt den CO2-Ausstoß zusätzlich. Erdgas kann durch die Power-to-Gas-Technologie auch vollständig mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dieses synthetische Methan könnte zu einer weiteren Dekarbonisierung beitragen. Insbesondere im Schwerlastverkehr ist Erdgas die wettbewerbsfähigste Alternative zu Diesel. Es kommt entweder gasförmig komprimiert (CNG – Compressed Natural Gas) oder verflüssigt (LNG – Liquefied Natural Gas) zum Einsatz.
Mit der Initiative Erdgasmobilität unterstützt die dena das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis zum Jahr 2020 den Anteil von Erdgas im Kraftstoffmarkt auf vier Prozent zu erhöhen. Gemeinsam analysieren die Partner den Markt und entwickeln Handlungsempfehlungen, um einen beschleunigten Markthochlauf dieser Technologie zu erreichen. Derzeit liegt der Anteil noch unter einem halben Prozent. In der Initiative arbeitet die dena mit Fahrzeugherstellern, Tankstellenbetreibern, Erd- und Biogaswirtschaft und Transporteuren zusammen. Gemeinsam analysieren die Partner den Markt und entwickeln Handlungsempfehlungen für Wirtschaft und Politik.

Elektromobilität per Batterie und Wasserstoff
Bis 2020 sollen nach den Zielen der Bundesregierung eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Doch noch ist einiges zu tun: Von den 3,2 Mio. Neuzulassungen des Jahres 2015 hatten nur 33.000 Wagen einen Elektro-Hybrid-Antrieb, 12.500 waren reine Elektrofahrzeuge. Dabei liegen die Vorteile der E-Mobilität auf der Hand: Leise und lokal nahezu emissionsfrei sind die Fahrzeuge durch einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent besonders effektive Energiesparer. Neben den sogenannten BEV (Batterie Electric Vehicles) mit chemischen Batteriespeichern sind auch Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellen eine Option. Wasserstoff wird im Moment meist unter hohem Energieeinsatz aus Kohlenwasserstoffen (vorwiegend Erdgas) gewonnen. Allerdings gibt es auch vielversprechende Potenziale, Wasserstoff zukünftig vermehrt mit Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen (siehe Power to Gas). Doch noch ist Elektrobilität nicht für alle Anwendungsbereiche geeignet und massentauglich. Bei Fahrzeugen mit Batteriespeichern bedarf es noch günstigerer Akkus mit höherer Energiedichte und verbesserten Lademöglichkeiten. Auch Wasserstofffahrzeuge werden in den kommenden Jahren technische Verbesserungen erfahren, etwa an der Brennstoffzelle, und die Dichte der Infrastruktur muss schrittweise auf ein verbraucherfreundliches Niveau steigen.
Sollen alternative Kraftstoffe bereits in den kommenden Jahren die Stützen einer nachhaltigeren Mobilität werden, benötigt es eine konsistente politische Strategie. Diese sollte technologieoffen besonders emissionsarme Kraftstoffe fördern und eine langfristige Perspektive für mehr Investitionen in innovative Antriebskonzepte bieten. Wirtschaft und Bundesregierung müssen auch deutlich mehr investieren, um das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen und nachhaltigere Fahrzeuge zu vermarkten.
Die dena unterstützt diesen Prozess durch ihre Rolle als unabhängige Beraterin von Unternehmen und Politik. Ihr Ziel ist es, die Energiewende nachhaltig und effizient umzusetzen – auch um eine Vorbildwirkung für andere Länder zu erreichen.

