Die Deutsche Energie-Agentur (dena) arbeitet mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren im Start-up Ökosystem zusammen, um diese Herausforderungen zu meistern und Innovationen schneller voranzutreiben. Pia Dorfinger, Leiterin Start-up Ökosystem bei der dena, stellt innovationsfördernde Initiativen der dena vor.
Wir befinden uns in einem Wettlauf mit der Zeit, um das Ziel des Pariser Klimaabkommen von 1,5 Grad zu erreichen. Ein essentieller Baustein bei der Erreichung dieses Ziels ist die schnelle Skalierung von innovativen Technologien und Geschäftsmodellen. Durch sie kann unsere Wirtschaft und unser Energiesystem langfristig dekarbonisiert werden. Aber nicht nur die globalen Klimaziele, auch die aktuelle Energiekrise zeigt: Wir brauchen Start-ups und innovative Lösungen noch schneller und mehr denn je.
Ein Projekt der dena, Start Up Energy Transition (SET), bietet eine globale Plattform zur Förderung von Innovationen im Rahmen der globalen Energiewende. Die SET100 Liste zeigt seit 2017 jedes Jahr, wie viele dieser Start-ups und Innovationen es bereits gibt. Aus über 100 Ländern haben sich knapp 3.000 Start-ups im Climate Tech Bereich für den SET Award beworben. Ihre Lösungen reichen von digitalen Innovationen in den Bereichen Energieerzeugung, -verteilung, und -verbauch über neue Technologien im Bereich erneuerbare Energien oder Wasserstoff bis hin zu smarten Mobilitätslösungen sowie globalen Innovationen für das SDG 7 Ziel bezahlbare und saubere Energie. Nun gilt es die Innovationen und Lösungen dieser Start-ups zu implementieren und zu skalieren.
Aktuelle Zahlen zeigen: Das Interesse an Climate Tech Start-ups wächst
Während viele Branchen von den aktuellen Krisen stark betroffen sind, sehen Climate Tech Start-ups ein extrem schnell ansteigendes Interesse an ihren Lösungen, steigende Investments und größere Absatzmärkte. Allein 2021 wurden rund 11 Milliarden Dollar an Venture Capital in Climate Tech Start-ups investiert. Im Vergleich dazu waren es 2017 nur rund 1 Milliarde Dollar. Dieser Trend spiegelt sich auch in den bisherigen SET100 Start-ups wieder. So gut wie alle von ihnen können beachtliche Erfolge vorweisen und im Vergleich zu Start-ups in anderen Branchen beispielsweise größere Finanzierungsrunden abschließen. Dies zeigt der 2021 veröffentlichte Report "SET Report 2019-2021: Snapshot of the Start-up Energy Ecosystem".
Projekte der dena bieten Climate Tech Start-ups direkte Unterstützung
Trotz dieser positiven Entwicklungen im Climate Tech Bereich, sehen sich Start-ups im Energiebereich noch immer vor eine Vielzahl an Herausforderungen gestellt. Ein komplexer regulatorischer Rahmen im Energiebereich oder fehlendes Kapital für investitionsintensive Innovationen bremsen die schnelle Skalierung von neuen Technologien. Die dena arbeitet daher in unterschiedlichen Projekten und Formaten mit Start-ups zusammen, die mit genau diesen Problemen konfrontiert sind.
Im Rahmen des national orientierten SET Hub Projekts unterstützt die dena Start-ups mit Informationsangeboten, Mentoring und Netzwerken, um regulatorische Hemmnisse zu erkennen und ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Mit Pilotvorhaben können Start-ups neue digitale Anwendungen entwickeln, testen und damit die Digitalisierung der Energiewende mit vorantreiben. Mit der Tech for Net Zero Allianz, welche die dena gemeinsam mit Breakthrough Energy und 1.5°Ventures ins Leben gerufen hat, werden konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, um Herausforderungen rund um die Finanzierung von Start-ups oder bei der Ausgründung aus der Wissenschaft zu adressieren und zu verbessern. Die SET Global Innovation Plattform der dena gibt Start-ups aus aller Welt durch den SET Award, das SET Tech Festival und den SET Newsroom eine internationale Bühne, um ihre Innovationen bekannt zu machen und sie mit den relevanten Stakeholdern im Energiebereich zu vernetzen.