21.03.2018 Berlin

dena-Dialogforum „Die energiesystemische Rolle von Power to Gas“

Beim dena-Dialogforum zum Thema „Die energiesystemische Rolle von Power to Gas“ diskutierten am 22. März 2018 rund 60 Teilnehmer über die Rolle von Power to Gas für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung.

Welche Rolle kann Power to Gas für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung spielen? Welchen Beitrag kann Power die Technologie zu welchem Zeitpunkt im Energiesystem leisten? Wie müssen die Rahmenbedingungen gestaltet sein, damit die Technologie ihr Potenzial entfalten kann?

Zu diesen und weiteren Fragen diskutierten rund 60 Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft beim 1. Dialogforum der Strategieplattform Power to Gas am 22. März 2018 in Berlin. Es war die erste Veranstaltung einer dreiteiligen Reihe, die die Plattform in diesem Jahr durchführt.

Power to Gas ist für das Erreichen ambitionierter Klimaschutzziele unerlässlich, darüber waren sich die Teilnehmer des Dialogforums einig. Dies zeigen auch Ergebnisse einer Studiensynopse, die die RWTH Aachen auf der Veranstaltung präsentierte. Sie hatte im Auftrag der dena zehn Studien miteinander verglichen, die sich mit dem zukünftigen Bedarf von Power to Gas beschäftigen. Ein wesentliches Fazit dieser Synopse ist, dass ab einem THG-Reduktionsziel von 85% der Bedarf an Power to Gas exponentiell ansteigt.

Power to Gas ist aber nicht nur dazu geeignet, langfristig zum Klimaschutz beizutragen, sondern kann auch schon kurzfristig einen energiesystemischen Nutzen bringen. Die Referenten und Teilnehmer der Veranstaltung erörterten in Vorträgen und Workshops die Möglichkeiten, die Technologie zum Beispiel zur Vermeidung von Netzengpässen und Bereitstellung von Regelenergie einzusetzen. Im Straßenverkehr und in der Wärmeerzeugung können mit Power to Gas bereits kurzfristig fossile Energieträger ersetzt und somit THG-Emissionen eingespart werden.
Als wesentliches Hemmnis für den Einsatz von Power to Gas wurden die bestehenden rechtlichen Regelungen identifiziert. Aus den Vorträgen und Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, dass ein wirtschaftlicher Betrieb unter den aktuellen Voraussetzungen derzeit nicht möglich ist und Anreize fehlen, nicht integrierbare Strommengen zu nutzen.

Anwesende Anlagebetreibern appellierten vor diesem Hintergrund an die Politik, die Anpassung der Rahmenbedingungen nicht aufzuschieben, sondern jetzt anzugehen, damit die Technologie weiterentwickelt werden und ihr Potenzial entfalten kann. Dies sei auch aus industriepolitischer Sicht sinnvoll, um die derzeitige Vorreiterrolle Deutschlands bei der Entwicklung der Power-to-Gas-Technologie beibehalten zu können. Als mögliche Stellschrauben wurden u.a. die Befreiung von der EEG-Umlage sowie eine stärkere CO2-Bepreisung fossiler Energieträger genannt. Auch die neue Renewable Energy Directive (RED II) wurde von einigen Teilnehmern als wichtiger Hebel gesehen.

Die Diskussionen auf dem Dialogforum haben gezeigt, wie wichtig Erfolg versprechende Geschäftsmodelle für den Einsatz von Power to Gas sind. Dieses Thema greift deshalb auch das zweite Dialogforum der Strategieplattform in diesem Jahr auf, das in der letzten Juniwoche stattfinden wird. Es wirft dabei auch einen Blick auf Strategien in Frankreich und anderen EU-Länder.

Die Dialogforen finden im Rahmen der dena-Strategieplattform Power to Gas statt. Die Plattform setzt sich aus Fachakteuren aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden zusammen. Ziel ist es, die technische Weiterentwicklung von Power to Gas zu unterstützen, Empfehlungen für geeignete Rahmenbedingungen abzuleiten und diese mit Entscheidungsträgern zu beraten.

Projektpartner der Strategieplattform Power to Gas

Veranstaltungsort:

Meliá Berlin

Meliá Berlin

Friedrichstraße 103
10117 Berlin

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