08.04.2019

Business-to-Government (B2G) Dialog: Chile

Als Teil des offiziellen Rahmenprogramms des Berlin Energy Transition Dialogue (BETD) 2019 organisiert die dena in diesem Jahr wieder zwei Business-to-Government (B2G) Dialoge. In diesem Jahr mit Marokko und Chile.

Santiago de Chile Foto: shutterstock.com/Marianna Ianovska

Veranstaltungssprache ist Englisch.

Informationen zum Business-to-Government Dialog (B2G): Marokko

Hintergrund zum chilenischen Energiemarkt


Marktstruktur

Die Republik Chile gilt als eine der wirtschaftsstärksten Volkswirtschaften Südamerikas: es ist das einzige Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), besitzt den höchsten Index der menschlichen Entwicklung sowie den zweitniedrigsten Korruptionswahrnehmungsindex.

Seit dem unerwarteten Aussetzen der Gasimporte aus Argentinien vor 14 Jahren setzt Chile verstärkt auf die Diversifizierung des Strommixes sowie den Ausbau erneuerbarer Energien. In den letzten Jahren durchlief der Elektrizitätsmarkt eine Vielzahl an regulatorischen Veränderungen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien befördert haben.

Insgesamt verfügt Chile über eine installierte Stromnettokapazität von fast 24 GW, wovon 46% aus erneuerbaren Quellen stammt. Den größten Anteil machen Wasserkraft (28,3%), Solar- (9,6%) sowie Windenergie (6,0%) aus. Die übrigen 54% werden von den fossilen Energieträgern Kohle (21,8%), Erdgas (18,9%) und Öl (13,2%) gedeckt.

Die klimatischen Gegebenheiten für Erneuerbare Energien in Chile sind optimal: in bestimmten Teilen des Landes herrscht eine Sonneneinstrahlung von über 2800 kWh/m² - eines der weltweit größten Potenziale.

Ziele und Pläne für erneuerbare Energien

Um die hohe Abhängigkeit von externen fossilen Brennstoffen – ca. 60% importierte Primärenergie – zu reduzieren, werden derzeitig laut Energieministerium Chile Energieprojekte mit einem Volumen von 2.218 MW umgesetzt (Stand Februar 2018): 36,8% Wasserkraft, 28,6% Wind, 16,9% Wärmekraftwerke, 14,1% Solar und 1,6% Kleinwasserkraft (IEA). Die chilenische Regierung plant bis 2025 20% der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien zu erzeugen – bis 2050 sollen es 70% werden.

Trends und Neueste Entwicklungen

Der Global Climatescope 2018 stuft Chile auf Platz 1 der attraktivsten Märkte für „clean energy“ Investitionen ein. Um eine globale Vorreiterrolle für grünen Wasserstoff einzunehmen, plant das chilenische Energieministerium in den nächsten Jahren Investitionen in Höhe von 200 Millionen USD. Gleichzeitig ist Chile Vorreiter für Solarthermische Energiegewinnung – derzeit sind drei Solarturmkraftwerk-Projekte in der Realisierung sowie ein weiteres in der Entwicklung. Insgesamt verfügen diese über eine Nettostromkapazität von 1.2 GW (NREL). Das erste Geothermiekraftwerk Südamerikas (41 MW) befindet sich in Cerro Pabellón und wurde in 2017 errichtet.

Der Business-to-Government Dialog bietet ein Forum für den Austausch zwischen der deutschen Energiebranche und hochrangigen Regierungsvertretern aus Marokko und Chile. Im Rahmen des jeweils zweistündigen Events haben die Unternehmerinnen und Unternehmer die Gelegenheit, Informationen zu den geltenden rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen des Landes zu erhalten. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Daneben bietet ein einstündiger Empfang die Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen und auszubauen. Der Dialog ist offizieller Teil des Rahmenprogramms des Berlin Energy Transition Dialogue 2019 und der Berlin Energy Week.

Offizielles Rahmenprogramm des Berlin Energy Transition Dialogue 2019

Die B2G Dialoge bieten folgende Vorteile für Sie:

  • Sie haben die Möglichkeit, praktisches Wissen aus erster Hand zu erhalten und Kontakte zu knüpfen.
  • Sie können am Austausch zwischen deutschen Unternehmen und Regierungsvertretern aus Marokko / Chile teilnehmen.
  • Sie erhalten Informationen über Investitionsbedingungen und -möglichkeiten.
  • Sie können eigene Projektideen vorstellen.

Teaserbild: shutterstock.com/Marianna Ianovska