01.03.2017 Berlin

Präsentation der dena-Netzflexstudie – optimierter Einsatz von Speichern für Netz- und Marktanwendungen in der Stromversorgung

Am 2. März 2017 stellte die dena vor über 160 Teilnehmern die Ergebnisse ihrer neuen Netzflexstudie vor. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie hatte die dena in der Studie einen optimierten Einsatz von Speichern und anderen Flexibilitätstechnologien untersucht. Im Fokus stand die Mehrfachnutzung von Speichern, die sowohl marktorientiert die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse des Anlagenbetreibers optimiert als auch netzdienlich die Netzausbaukosten des Anschlussnetzbetreibers (sogenannter Multi-Use).

Zu Beginn der Veranstaltung präsentierten die dena und die von ihr beauftragten wissenschaftlichen Gutachter die zentralen Ergebnisse der Studie:

  • Multi-Use senkt die Kosten der Energiewende
  • Die Mehrfachnutzung schafft eine wirtschaftliche „Win-Win-Win-Situation“ für Netzbetreiber, Speicherbetreiber und die Verbraucher
  • Multi-Use reduziert den Bedarf an Netzausbau auf Verteilnetzebene
  • Multi-Use bietet eine große Chance für Innovationen
  • Das Potenzial der Speicher ist heute schon vorhanden
  • Der aktuelle rechtliche und regulatorische Rahmen behindert Multi-Use

Auf der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten die Teilnehmer vor allem die Handlungsempfehlungen, die die dena in der Studie gemacht hatte. Dazu gehören die Anpassung der Netzentgelt- und Umlagesystematik sowie die Entwicklung konkreter Flexibilitätsprodukte, die Netzbetreiber anbieten können. Um das Potenzial der Speicher für die kostenoptimale Umsetzung der Energiewende nutzen zu können, sollten die von der dena aufgezeigten Handlungsfelder in der nächsten Legislaturperiode angegangen werden und entsprechende rechtliche Regelungen geschaffen werden, darin waren sich viele Teilnehmer einig.

Außerdem betonten die Referenten die Chance, die Multi-Use für Innovationen bietet. Indem die in der Studie analysierte Mehrfachnutzung eine Brücke zwischen Markt und Netz schlägt, öffnet sich ein ganz neues Spielfeld für unterschiedlichste Akteure: private Verbraucher, Netzbetreiber und Unternehmen wie Hersteller von Speichertechnologien.

Am Nachmittag ergänzten Referenten das Studienfazit anhand von Praxisbeispielen. Sie erläuterten Potenziale und Hindernisse der Flexibilitätsnutzung aus Sicht eines Speicherherstellers und eines Übertragungsnetzbetreibers.

Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, dass die dena-Netzflexstudie eine gute Diskussionsgrundlage für den optimalen Einsatz von Speichern für die Energiewende sein kann. Als entscheidend wurde angesehen, dass sich die Akteure aus unterschiedlichen Branchen regelmäßig austauschen, um eine möglichst effiziente Lösung für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende zu finden.

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dena-Netzflexstudie

dena-Netzflexstudie

Stefan Mischinger, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

dena-Netzflexstudie: Ansatz, Methode und Ergebnisse

dena-Netzflexstudie: Ansatz, Methode und Ergebnisse

Dominic Nailis und Dr. Wolfgang Zander, Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH (BET); Professor Dr. Markus Zdrallek, Bergische Universität Wuppertal (BUW)

Multi-Use von Heimspeichern.

Multi-Use von Heimspeichern.

Felix Dembski, sonnen

Energiespeicher im Verteilnetz Projekt „SmartPowerFlow“

Energiespeicher im Verteilnetz Projekt „SmartPowerFlow“

Sebastian Aschenbrenner, LEW Verteilnetz GmbH