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Wettbewerb „Sanierungshelden“: Zwölf Teilnehmer stehen im Finale

Die besten Sanierungsgeschichten werden am 23. Juni 2016 in Berlin ausgezeichnet

Zwölf Teilnehmer aus vier Bundesländern stehen im Finale des Wettbewerbs „Sanierungshelden“ der Deutschen Energie-Agentur (dena). Die Finalisten konkurrieren um Preisgelder in Höhe von insgesamt 20.000 Euro. Die Sieger werden bei der Preisverleihung am 23. Juni 2016 in Berlin bekanntgegeben. Die Auszeichnung der Sanierungshelden findet zusammen mit der Verleihung des KfW-Awards „Bauen und Wohnen“ statt.

Die dena hatte private Hausbesitzer Anfang des Jahres dazu aufgerufen, die besten wahren Geschichten rund um die energetische Modernisierung der eigenen vier Wände einzureichen. Die Finalisten kommen aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Ausführliche Multimedia-Reportagen über die Finalisten und ihre Geschichten sind unter www.sanierungshelden.de verfügbar.

BADEN-WÜRTTEMBERG

Stuttgart: Ein Haus mit Plus

Weniger Energie verbrauchen, unabhängiger sein, einem alten Gebäude ein neues Gesicht verleihen: Das waren die Ziele von Familie Nusser aus dem Stuttgarter Süden. Nach der Modernisierung erzeugt ihr über 60 Jahre altes Einfamilienhaus dank einer Photovoltaikanlage sogar mehr Energie, als die Nussers benötigen: Es ist ein sogenanntes Effizienzhaus Plus. Die Keramikverkleidungen der alten Ölöfen blieben erhalten und zeugen noch heute von der Energieversorgung in früheren Zeiten. Nussers nutzen sie aber nur noch als dekoratives Gestaltungselement und zum Versteck spielen mit den Kindern.

Neuenstein: Lieblingsplatz Heizungskeller

Der Lieblingsplatz von Markus Kästle aus Neuenstein (Hohenlohekreis) war während der Sanierung der Heizungskeller. Dort prüfte er regelmäßig die Energieerträge seines technischen Gesamtkunstwerks. Kästle und seine Familie haben nicht nur einfach ihren alten Ölheizkessel ausgetauscht, sondern ein gleichermaßen umweltfreundliches wie innovatives Konzept zur Beheizung ihrer vier Wände verwirklicht: Energie erzeugen die Kästles mit einer modernen Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom und Wärme produziert. Zusätzlich wird das Haus auch mit einer Gastherme, einer Solarthermieanlage, einer Wärmepumpe und einem Kamin beheizt.

Weil der Stadt: Zurück zum Ort der Kindheit

Zurück an den Ort seiner Kindheit zog es Rainer Schwab. Zusammen mit seiner Familie kaufte er in Weil der Stadt (Landkreis Böblingen) eine Doppelhaushälfte aus den 1950er Jahren. Das Haus steht nur 300 Meter vom Haus seiner Eltern entfernt, in dem er aufwuchs. Mithilfe eines Energieberaters verwandelten die Schwabs die Doppelhaushälfte in ein modernes, energieeffizientes Eigenheim. Für die neue Wärmepumpe war eine Bohrung bis in 120 Meter Tiefe erforderlich, um die Erdwärme zum Heizen zu nutzen.

Freiburg: Ein denkmalgeschützter Schwarzwaldhof wird energetisch modernisiert

Ein Gebäude mit „Wow-Effekt“: Peter Stoll aus Freiburg hat gemeinsam mit seinem Energieberater und Architekten Volker Winkelhahn einen 300 Jahre alten, denkmalgeschützten Schwarzwaldhof energetisch modernisiert. Der Hof liegt hoch oben auf einer Lichtung im Oberen Attental und ist nur über Forstwege zu erreichen.

BAYERN

Münnerstadt: Überraschende Fundstücke bei der Sanierung eines historischen Gebäudes

Christine und Oliver Schikora aus Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen) haben ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in ein modernes Niedrigenergiehaus verwandelt. Während der Sanierungsarbeiten stießen sie auf erstaunliche historische Fundstücke: Die Zimmerleute fanden unter anderem eine unter den Bodendielen verborgene Flaschenpost. Sie enthielt das Gründungsdokument einer „Bande“ junger Gymnasiasten aus dem Jahr 1873.

Immenstadt: Geduld geübt, Kletterpartie überstanden, Geld gespart

Familie Greising aus Immenstadt (Landkreis Oberallgäu) übte sich bei der energetischen Sanierung in Geduld. Ihr über 100 Jahre altes Holzhaus modernisierten die Greisings Schritt für Schritt über mehrere Jahre hinweg, legten selbst kräftig mit Hand an und sparten dadurch Kosten. Die Familie nahm sogar eine monatelange Kletterpartie in Kauf. Während der Erneuerung des Treppenhauses gelangten die Familienmitglieder nur über Leitern in ihre Schlafräume in den oberen Etagen. Die Ergebnisse aber überzeugen: Während der Hausherr früher im Winter mitunter bei vier Grad in seinem Arbeitszimmer fröstelte, herrscht heute ein angenehmes Wohnklima in allen Räumen.

Erlangen: Studenten-WG spart Geld durch Fenstersanierung

„Apfel-WG“ nennt sich die Studenten-Wohngemeinschaft (WG) von Jorge Luis Juarez Peña aus der Apfelstraße in Erlangen. Eine echte Traditions-WG, denn die Wohnung in einem Mietshaus aus dem 18. Jahrhundert in der Altstadt dient schon seit mehr als 20 Jahren als günstige Bleibe für Studenten. Ein Loch im knappen Budget hinterließen bei Juarez Peña und seinen vier Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern aber die hohen Heizkosten. Nachdem die mehrere Jahrzehnte alten Fenster durch moderne Drei-Scheibenverglasung ersetzt wurden, müssen die WG-Bewohner jetzt deutlich weniger heizen. Das gesparte Geld steht wieder für andere Zwecke zur Verfügung.


NORDRHEIN-WESTFALEN

Bochum: Familientradition trifft energetische Moderne

Das Haus der Familie Wetterich in Bochum ist seit mehr als 140 Jahren in Familienbesitz. Vom Urgroßvater 1874 erbaut, wurde das Gebäude von der Urenkelgeneration komplett saniert und in die energetische Moderne geholt. Noch heute leben drei Generationen unter einem Dach: Die im Erdgeschoss wohnende Großmutter zeigte sich zunächst skeptisch und musste erst schonend von den umfangreichen Sanierungsplänen der Enkel überzeugt werden. Danach entwickelte sie sich aber zur wichtigen moralischen Stütze, die den Bauherren, die vieles in Eigenleistung erledigten, immer wieder Mut zusprach. Auch Missgeschicke wie ein versehentlicher Deckendurchbruch konnten die Familie nicht davon abhalten, ihr gemeinsames Projekt zu verwirklichen.

Bochum: Ein „Schatz“ macht die Sanierung möglich

Auch Jana und Thomas Deickert – ebenfalls aus Bochum – hatten mit der Sanierung ihres 2010 gekauften Einfamilienhauses aus den sechziger Jahren alle Hände voll zu tun: Keine leichte Aufgabe, wenn man zwei kleine Kinder hat. Doch dann fanden sie ihren „Schatz“, wie Jana Deickert sagt: Durch Zufall lernten sie Evelin Wehling kennen, die spontan ihre Hilfe bei der Kinderbetreuung anbot. Während der Sanierungsarbeiten wussten die Deickerts ihre beiden ein- und dreijährigen Töchter fortan sicher in der Obhut von Frau Wehling. Daraus ist heute eine echte Freundschaft entstanden, wie beide betonen.

Odenthal: Vom „Papphaus“ zum energiesparenden Schmuckstück

Ein Wagnis ging Familie Dehler aus Odenthal (Rheinisch-Bergischer-Kreis) ein: Ideal für „Naturliebhaber und Handwerker“, hieß es in der Zeitungsannonce für das kleine Haus am Waldrand, das die Familie kaufte. Ein „Papphaus“ sei das, spotteten manche, wegen der vielen Spanplatten. Auch ohne selbst Handwerker zu sein, verwandelten die Dehlers den Siebziger-Jahre-Bau über einen Zeitraum von zehn Jahren in ein schmuckes Schwedenhaus. Ihren Energieverbrauch konnte die Familie mit der Modernisierung um fast zwei Drittel senken.

Erftstadt: Punktlandung im Effizienzhaus

Eine echte Punktlandung legten die Jacobis aus Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis) hin: Drei Tage vor der Geburt ihrer Tochter Emma konnten sie in ihr frisch saniertes, energieeffizientes Eigenheim einziehen. Das nach dem anspruchsvollen KfW-Effizienzhaus-55-Standard modernisierte Reihenhaus benötigt heute sogar weniger Energie als viele Neubauten. Bedeutenden Anteil daran hatte die Architektin Gudrun Langmack, die den Bauherren in Sachen Energieberatung, Fachplanung und Baubegleitung zur Seite stand.

SACHSEN

Leipzig: Kein Haus von der Stange

Eigentlich hatten die Bucheles aus der Leipziger Südvorstadt nur einen Dachumbau geplant, um Platz für die Kinder zu schaffen. Gleichzeitig wollte die fünfköpfige Familie auch etwas gegen ihre hohen Heizkosten tun. So entschlossen sie sich, gleich alle Register in puncto Energiesparen zu ziehen und ihr Haus zum „Effizienzhaus“ umzubauen. Da Vater Kai-Thorsten Buchele ein echter „Selbermacher“ ist, konnte er vieles in Eigenleistung erledigen. Dabei war natürlich auch Improvisationstalent gefragt. Als das Dach neu aufgesetzt wurde, mussten die Bucheles für einige Zeit im Wohnzimmer gemeinsam rund um das Kaminfeuer schlafen. Das hatte freilich auch gemütliche Seiten: Die Kinder hätten dabei ihre Leidenschaft für Camping-Urlaub entdeckt, erzählt der Familienvater. Energieberater Thomas Langer stand der Familie bei der Sanierung zur Seite. Als Langer sich das Haus der Bucheles zum ersten Mal näher ansah, staunte er nicht schlecht: Denn dieses besteht eigentlich aus drei Teilen. Der älteste wurde 1949 noch zu DDR-Zeiten gebaut. Es folgten Anbauten in den 1970er und in den 1990er Jahren, alle in unterschiedlichen Baustandards. Das sei „kein Haus von der Stange“, betont der Energieberater, sondern eine echte Herausforderung.

Zum Wettbewerb „Sanierungshelden“

Teilnehmen konnten Hausbesitzer, die ihr Haus komplett saniert oder einzelne Maßnahmen wie eine Heizungsmodernisierung, eine Wärmedämmung oder einen Fenstertausch umgesetzt haben oder die erneuerbare Energien nutzen. Eine prominent besetzte Jury mit Experten aus Bundesministerien, Fachwelt und Kultur wählte die besten Geschichten aus. Jurymitglieder waren unter anderem der Kabarettist und Geschichtenerzähler Horst Evers und der Filmregisseur Dennis Gansel („Die Welle“).

Der Wettbewerb „Sanierungshelden“ ist Teil der bundesweiten Kampagne „Die Hauswende“, die von der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) ins Leben gerufen wurde, um Hauseigentümer über die energetische Sanierung zu informieren. Neben der dena sind das Bundeswirtschaftsministerium sowie Unternehmen und Verbände aus den relevanten Branchen beteiligt. Der Wettbewerb wird von den Medienpartnern n-tv und enbausa.de unterstützt und findet in Kooperation mit der KfW statt, die energieeffizientes Bauen und Sanieren fördert.

Weitere Informationen unter www.sanierungshelden.de sowie www.die-hauswende.de.

Hinweis für Redaktionen: Wenn Sie über die Finalisten berichten möchten, stellen wir gern den Kontakt zu den Teilnehmern des Wettbewerbs „Sanierungshelden“ her. Auch Bildmaterial stellen wir gern zur Verfügung.