Der Weg zu einer kohlenstoffarmen Wärmeversorgung wird derzeit in Europa oftmals durch hohe Kosten und Aufwände in der Planung erschwert. Eine energetisch und wirtschaftlich effiziente Ausgestaltung der Wärmeversorgung, die räumlich optimierte Nutzung bestehender Potentiale sowie eine effektive Erweiterung von bestehenden (Nah-)Wärmenetzen scheitern oftmals an den hohen Kosten und nicht adäquaten Werkzeugen und Programmen, die derzeit für eine solche Planung zur Verfügung stehen.
Das im Oktober gestartete EU-Projekt THERMOS (Thermal Energy Resource Modelling and Optimisation System) soll mit der Entwicklung eines Open Source-Programms Behörden und Kommunen bei der Planung und Modernisierung ihrer kohlenstoffarmen Wärmeversorgung helfen. Die dena ist einer der Umsetzungspartner der Projektaktivitäten in Deutschland. Ziel des Projekts ist es, detaillierte Karten für möglichst viele Städte in Europa und deren Wärme- und Kühlungsbedarf als Basis für eine effiziente Planung und Versorgung zu erstellen. Damit soll das notwendige Wissen zur Planung einer kosteneffizienten, kohlenstoffarmen Wärmeversorgung in Europa ermöglicht werden.
Insgesamt werden in den kommenden drei Jahren 15 europäische Partner an der Entwicklung und Anwendung des THERMOS-Tools arbeiten. In einem ersten Schritt werden Methoden und Instrumente für die räumliche, technische und energetische Betrachtung des Wärme- und Kühlungsbedarfs sowie der Wärmeerzeugungskapazitäten in vier Pilotstädten aufgesetzt. Bei den Pilotstädten handelt es sich um Granollers (Spanien), Jelgava (Lettland), Islington in London (Großbritannien) und Warschau (Polen). Nach erfolgreicher Anwendung des THERMOS-Tools in diesen vier Städten sollen die Tools in vier Partnerstädten eingeführt und somit die weitere Anwendung in Europa angestoßen werden. Die dena ist dabei für den Einsatz des THERMOS-Tools in Berlin, in Kooperation mit dem Berliner Senat, verantwortlich. Partnerstadt von Berlin ist Warschau.
Am 11. und 12. Oktober fand in London das Auftakttreffen für das THERMOS-Projekt statt. Leiter dieses europäischen Horizon 2020 Projekts ist das britische Centre for Sustainable Energy (CSE). Insgesamt beteiligen sich 15 Partner, bestehend aus Universitäten, Energieagenturen, Behörden und Beratern aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Lettland, Polen, Portugal, Rumänien und Spanien an dem Projekt.
Erste Informationen zu dem Projekt und zu den Partnern folgen in Kürze.
Städtische Wärmeversorgung: EU-Projekt THERMOS gestartet
Programm soll Behörden und Kommunen bei der effizienten Planung und Modernisierung emissionsarmer Wärmeversorgung unterstützen.