Pressemitteilung, Berlin

Höhere Förderung macht serielle Gebäudesanierungen attraktiv

Fördersatz der KfW für hocheffiziente Sanierungen steigt auf 40 Prozent / dena-Experte: „Jetzt ist die Bauwirtschaft gefordert, leicht umsetzbare NetZero-Lösungen zu entwickeln.“

Wohnungsunternehmen können für serielle Sanierungen nach dem Energiesprong-Prinzip ab dem 24. Januar 2020 mit mehr Förderung rechnen. Darauf weist die Deutsche Energie-Agentur (dena) hin, die die Marktentwicklung von Energiesprong in Deutschland koordiniert. Die KfW Bankengruppe erhöht den Tilgungszuschuss für eine Sanierung zum Effizienzhaus 55 auf 40 Prozent. Der energetische Standard des Effizienzhaus 55 wird durch den Energieprong-Ansatz erreicht. In einem digitalisierten und industrialisierten Bauprozess werden Gebäude in kurzer Zeit und zu bezahlbaren Kosten auf den NetZero-Standard gebracht. Sie erzeugen dann die gesamte übers Jahr benötigte Energie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom selbst.

Uwe Bigalke, Teamleiter Energiesprong bei der dena sagt: „Dank der aufgestockten KfW-Förderung können Wohnungsunternehmen nun viele Mehrfamilienhäuser wirtschaftlich auf NetZero-Standard bringen – und das bei allenfalls moderaten Erhöhungen der Warmmiete. Unser Ziel ist es, dass durch die Erfahrungen aus den ersten Projekten, Innovationen und kontinuierlichen Verbesserungen des Bauprozesses die Baukosten Schritt für Schritt gesenkt werden können und so warmmietenneutrale Sanierungen möglich und breitenmarktfähig werden.“

In den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien haben sich Energiesprong-Sanierungen bereits tausendfach bewährt. In Deutschland bringt die dena Unternehmen der Bau- und Wohnungswirtschaft zusammen, um die Marktentwicklung voranzutreiben. „Die Nachfrage ist enorm und übersteigt schon jetzt das Angebot. Jetzt ist die Bauwirtschaft gefordert, maßgeschneiderte, leicht umsetzbare und industrialisierte Sanierungslösungen zu entwickeln“, erläutert Bigalke.

Über 10.000 Wohnungen bereit für serielle Sanierung

Insgesamt sollen in den nächsten vier Jahren mehr als 10.000 Wohnungen mit einem Marktvolumen von fast einer Milliarde Euro seriell saniert werden. Das ist das Ergebnis des ersten Energiesprong-Volume Deals, einer Absichtserklärung von Wohnungs- und Bauwirtschaft, um die Nachfrage zu bündeln und Innovationsprozesse in der Bauwirtschaft anzustoßen. Auch gibt es bereits erste Anfragen, Bürogebäude oder Schulen seriell auf den NetZero-Standard zu sanieren.

Die erste Energiesprong-Sanierung in Hameln (Niedersachsen) ist fast abgeschlossen. Dabei handelt es sich um einen Wohnblock aus den 1930er Jahren, bestehend aus drei Gebäuden mit je zwei Stockwerken und insgesamt zwölf Wohnungen. Weitere Pilotprojekte sind in der Umsetzung.

Das Marktpotenzial ist hoch

Die dena schätzt allein das Potenzial für kleinere bis mittlere Mehrfamilienhäuser der 50er bis 70er Jahre in Deutschland auf rund 500.000 Gebäude. Das Energiesprong-Prinzip lässt sich auch auf weitere Gebäudetypen wie große Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser oder kommunale Gebäude übertragen.

Im aktuell laufenden Energiesprong Accelerator Programm begleitet die dena 20 Bauunternehmen und Komponentenhersteller dabei, Produkt- und Lösungsangebote für serielle energetische Sanierungen zu entwickeln. Interessierte Baufirmen können sich melden unter accelerator(at)energiesprong.de.

Über Energiesprong

Beim seriellen Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip handelt es sich um einen international ausgezeichneten, digitalisierten und industrialisierten Bauprozess mit vorgefertigten Elementen, mit denen Gebäude schnell, klima- und mieterfreundlich saniert werden können.

In Deutschland wird Energiesprong von der dena koordiniert und vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen unterstützt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert das dena Projekt. Die Umsetzung der ersten Piloten in Deutschland wird zudem über das EU-Programm Interreg NWE „Mustbe0“ gefördert.

 

Quelle Teaserbild: dena/Andreas Stahl