Meldung, Berlin/Soc Trang

Vietnams Wasserwirtschaft setzt auf Energiemanagement und Solarenergie

dena und Tilia eröffnen Photovoltaikanlage mit Batteriesystem im Mekong-Delta

Die Photovoltaikmodule liefern die Hälfte des Stroms für die Kläranlage. Dank des intelligenten Energiemanagements können sogar 70 Prozent der Stromkosten eingespart werden. So werden jährlich 23 Tonnen CO2-Emissionen vermieden.

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und der Leipziger Wasserwirtschaftsspezialist Tilia haben in Vietnam eine netzgekoppelte Photovoltaikanlage mit Batteriesystem eröffnet.

Stefan Böttger

„Wir haben ein nachhaltiges System entwickelt, dass so viel des erzeugten Solarstroms wie nur möglich selbst verbraucht.“

Stefan Böttger, Tilia

Das Projekt ist Teil des Renewable-Energy-Solutions-Programms der dena und bietet ein richtungsweisendes Stromversorgungskonzept für die städtische Kläranlage in Soc Trang, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Mekong-Delta.

Das Herzstück der neuen Referenzanlage mit einer Kapazität von knapp 30 Kilowatt peak ist das smarte und hocheffiziente Energiemanagement, das den Stromverbrauch aus dem Netz reduziert. Das spart Kosten und CO2-Emissionen. Der Batteriespeicher ist für 20,4 Kilowattstunden ausgelegt und kann auf zwei Arten gespeist werden: Bei hoher Sonneneinstrahlung und geringem Strombedarf werden die Batterien mit Solarstrom gespeist. Nachts, wenn die Strompreise niedrig sind, werden sie mit Strom aus dem öffentlichen Netz nachgeladen.

Lam Huu Tung

„Die Kombination aus einer Kläranlage mit solarer Stromversorgung ist für mich etwas völlig Neues. Mit der Installation konnten wir wertvolle Erfahrung für künftige Projekte sammeln.“

Lam Huu Tung, Director Management Board der Soc Trang Public Works Company (STPWC)

So kann tagsüber, wenn die Kläranlage auf Hochtouren läuft, ein großer Teil des benötigten Stroms sowohl aus der Aufdach-Photovoltaikanlage als auch aus der Batterie bezogen werden. Etwa 50 Prozent des Strombedarfs der Kläranlage werden jetzt aus erneuerbaren Energien gedeckt.

In den vorangegangenen Jahren hatte Tilia gemeinsam mit dem Betreiber die Kläranlage bereits optimiert und deren Effizienz gesteigert. Mit dem RES-Programm bot sich die Gelegenheit, einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen und bei der Stromversorgung auf erneuerbare Energien zu setzen.

Das Renewable-Energy-Solutions-Programm der dena

Das dena-RES-Programm wurde von der dena ins Leben gerufen und bietet deutschen Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche die Gelegenheit, an repräsentativen Standorten im Ausland Referenzprojekte zu verwirklichen – und sich damit attraktive Zielmärkte zu erschließen. Gefördert wird es vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Exportinitiative Energie.