Pressemitteilung, Berlin

Kooperation erleichtert Biomethan-Handel zwischen Deutschland und Dänemark

Biogasregister beider Länder kündigen engere Zusammenarbeit bei der 3. Europäischen Biomethan-Konferenz in Berlin an

dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp hält die Eröffnungsrede bei der 3. Europäischen Biomethan-Konferenz in Berlin. Quelle: dena

„Die Europäische Kommission strebt eine Vereinfachung des grenzüberschreitenden Handels von erneuerbaren Gasen durch die Schaffung von Biogasregistern in allen Mitgliedsstaaten an“, sagte dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp bei der Biomethan-Konferenz in Berlin. „Mit der geplanten Kooperation zwischen der dena und Energinet greifen wir dieses Ziel auf, indem wir die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Dänemark stärken. Unternehmen aus beiden Ländern werden künftig die Möglichkeit haben, Biomethannachweise einfach und transparent auszutauschen.“

Torben Brabo, Senior Vice President der Gassparte von Energinet, betonte: „Wir freuen uns über die engere Zusammenarbeit mit der dena. Die Harmonisierung des europäischen Biomethanmarkts ist ein wichtiges strategisches Ziel, an dem wir gemeinsam mit der dena und anderen europäischen Akteuren im Rahmen der Initiative European Renewable Gas Registry (ERGaR) kontinuierlich arbeiten. Dies ist ein wichtiger nächster Schritt, um Biomethan für die europäischen Bürger nutzbar zu machen. Die geplante Kooperation zwischen der dena und Energinet vereinfacht den bilateralen Transfer von Biomethannachweisen, bis es eine europäische Lösung gibt.“

Europäischer Biomethanmarkt ist Leitthema der Biomethan-Konferenz

Der Aufbau eines gemeinsamen europäischen Biomethanmarktes war eines der Leitthemen der 3. Europäischen Biomethan-Konferenz (EBC) in Berlin. Im Mittelpunkt stand der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Änderung und Verlängerung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie. Bisher gibt es beim grenzüberschreitenden Handel mit Biomethan noch diverse Hürden. So ist die länderübergreifende Nachweisführung oft schwierig, da noch nicht in allen Mitgliedsstaaten Register etabliert wurden und die bestehenden nationalen Biogasregister nicht aufeinander abgestimmt sind. Bei der EBC wurde der Plan zur Errichtung eines Europäischen Biogasregisters (European Renewable Gas Registry, ERGaR) vorgestellt, das den Handel von Biomethannachweisen zwischen den Mitgliedsstaaten standardisieren und transparenter machen soll. Weitere Themen waren neue Geschäftsmodelle für die Branche nach dem Auslaufen der Förderung von Biogasanlagen, aktuelle Entwicklungen im internationalen Handel mit Biomethan und die Auswirkungen neuer Rahmenbedingungen auf Technologien und Märkte.

Der grenzüberschreitende Handel mit Biomethan zwischen Deutschland und Dänemark wird künftig einfacher. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und der dänische Strom- und Gasnetzbetreiber Energinet kündigten am Donnerstag bei der 3. Europäischen Biomethan-Konferenz (European Biomethane Conference – EBC) in Berlin eine engere Kooperation an. Beide Unternehmen werden in Kürze eine Vereinbarung abschließen, die eine gegenseitige Anerkennung von Biomethannachweisen aus beiden Ländern vorsieht. Die dena betreibt seit 2011 das Biogasregister Deutschland, Energinet ein Biogasregister für Dänemark. Für Kunden beider Register vereinfacht sich damit der grenzüberschreitende Transfer des nahezu CO2-neutralen Biomethans, das zur Erzeugung von Strom und Wärme oder als Treibstoff genutzt werden kann.

Panel-Diskussion „Towards an European market for renewable gases“, v.l.n.r.: Bettina Kampman, Manager Energy CE Delft; Jeppe Bjerg, President European Renewable Gas Registry; Dr. Hermann Pengg, Audi AG. Moderation: Kristina Haverkamp, managing director dena. Quelle: dena

Biomethan: nahezu CO2-neutrales Biogas in Erdgasqualität

Biomethan ist Biogas, das zu Erdgasqualität aufbereitet wird. Es ist nahezu CO2-neutral. Produziert wird Biomethan aus organischen Materialien wie nachwachsenden Rohstoffen oder Abfällen. Sein Vorteil liegt in den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten: Neben der Erzeugung von erneuerbarem Strom und erneuerbarer Wärme kann es auch als Biokraftstoff für Fahrzeuge oder als Ausgangsstoff für die Herstellung von chemischen Produkten verwendet werden. Da chemisch gesehen kein Unterschied zwischen Biomethan und Erdgas besteht, kann es in beliebigen Anteilen in bestehende Erdgasnetze eingespeist werden.

Die EBC, die von der dena organisiert wird, ist eine europäische Plattform für Vertreter aus Industrie, Politik und Forschung. In diesem Jahr besuchten rund 130 Teilnehmer aus 14 Ländern die Konferenz. Mit dem Biogasregister.de, der Biogaspartnerschaft und der Mitwirkung bei ERGaR unterstützt die dena die Biomethanbranche seit 2008 bei der Entwicklung des deutschen und des europäischen Marktes.

Weitere Informationen zur EBC