Wiegand hat nichts weiter vor, als den Lilium Jet zur Grundlage eines gänzlich neuen Transportsystems zu machen, bei dem man per App einen Flieger bestellen kann. Denn eines nicht zu fernen Tages sollen bis zu fünf Menschen in einem Lilium Jet Platz finden – genug für die kleine Familie, die von zuhause schnell an den Strand gebracht werden will oder die Delegation, die fix zum Flughafen muss – das Lufttaxi, das man aus Sci-Fi-Serien und Filmen kennt, da ist es endlich.
Nun ist Lilium bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das sich einem solchen Projekt widmet. Wohl aber das, das mit den beeindruckendsten Leistungsdaten glänzen kann. So soll der Jet bis zu 300 km/h schnell unterwegs sein, und das mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Einer Berechnung von Lilium zufolge soll die Strecke von Manhattan zum New Yorker Flughafen JFK, rund 19 Kilometer, so in rund 5 Minuten zurückzulegen sein. Wiegand sagt: „Die Jets sind äußerst leise, deswegen können sie problemlos in dicht besiedelten Räumen verkehren.“
Das hat auch prominente Geldgeber beeindruckt. So sagt der aus der Pro7-Sendung „Höhle der Löwen“ bekannte Investor Frank Thelen, dass Lilium eine neue Industrie etablieren werde. Thelen geht davon aus, dass dank Lilium die Kosten für einen Flug bald unter denen für eine Autofahrt liegen. Das sehen andere ähnlich: Erst neulich klappte die zweite Finanzierungsrunde, mit der 90 Millionen US-Dollar in die Kasse nach München gespült wurden. Geld, das Lilium vor allem für neues Top-Personal nutzt. Anfang September wurden Senior-Level-Ingenieure von Airbus, Tesla und Gett geholt, damit Lilium weiter vorne bleibt. Und oben.