Die von der dena gemeinsam mit der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft und den Ministerien für Energie und Bau in Weißrussland organisierte Veranstaltung hat sich damit als feste Größe im bilateralen Austausch etabliert. Wie in den vergangenen Jahren war das Forum mit dem stellvertretenden Minister für Energiewirtschaft der Republik Belarus Leonid Shenets sowie mit dem deutschen Botschafter in Weißrussland Peter Dettmar und dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp hochrangig besetzt.
Anknüpfungspunkte für Kooperationen
Kristina Haverkamp nutzte die Gelegenheit, um in ihrem Redebeitrag die laufenden Kooperationen im Energiebereich hervorzuheben, zum Beispiel die Exportinitiative Energie, die Mitarbeit der dena im deutsch-weißrusssischen Expertenrat für energieeffizientes Bauen oder das Engagement zahlreicher deutscher Unternehmen vor Ort. Auf besonderes Interesse der weißrussischen Teilnehmer stießen die Erläuterungen zu Erfolgen und Hemmnissen bei der Umsetzung der Energiewende in Deutschland.
Wie der stellvertretende Minister für Energiewirtschaft der Republik Belarus Leonid Shenets ausführte, ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung in Weißrussland geringer als in Deutschland, steigt aber stetig an. Dazu trage nicht zuletzt die Einspeisevergütung im Land bei. Eigentümer von Anlagen, die Elektroenergie aus erneuerbaren Quellen in das Netz einspeisen, erhielten demnach eine über den üblichen Standardsätzen liegende Vergütung. Belarus plant, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf 6 Prozent zu erhöhen.
Dieses Bestreben wird von der dena ausdrücklich begrüßt. „Besondere Perspektiven für die Zusammenarbeit sehe ich im Bereich Biogas – hier ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft“, so Haverkamp.
Am Rande kam auch das Thema Atomenergie zur Sprache. Angesichts der Entscheidung Weißrusslands für den Bau eines Atomkraftwerks bestätigte Haverkamp, dass die Wahl des Energiemixes eine nationale Entscheidung sei. In Deutschland habe man sich jedoch aus gutem Grund mit breiter Unterstützung der Bevölkerung für den Atomausstieg entschieden. Energieeffizienz und erneuerbare Energien stehen für die dena deshalb auch in der internationalen Zusammenarbeit im Fokus. Im Umgang mit der Atomenergie müssen aus Sicht von Haverkamp selbstverständlich stets alle internationalen Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Erneuerbare Energien und energieeffiziente Gebäude
Nach der Plenarsitzung wurde der Energiedialog in zwei thematischen Fachpanels fortgeführt. Das Thema Integration erneuerbarer Energien wurde dabei von deutschen und weißrussischen Experten umfassend erörtert. Zur Sprache kamen neben Rahmenbedingungen und Förderinstrumenten auch Entwicklungsperspektiven bis hin zu konkreten Projekten. Die Referenten waren sich einig, dass Weißrussland in vielen Bereichen der erneuerbaren Energien bedeutendes Potenzial aufweist. Sie betonten aber auch, dass dessen Realisierung nicht zum Nulltarif zu haben sein wird.
Das zweite Panel widmete sich dem Thema energetische Anforderungen an Gebäude. In diesem Bereich arbeitet die dena seit mehreren Jahren intensiv mit weißrussischen Fachorganisationen zusammen. Durch die Fachvorträge und während der anschließenden Diskussion wurde vor allem deutlich, dass die Definition moderner technischer Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden nur ein erster Schritt sein kann, der von weiteren Maßnahmen – auch im administrativen und politischen Bereich – begleitet werden muss.
Insgesamt nahmen rund 140 Fachbesucher an der Veranstaltung teil. Das V. Deutsch-Weißrussische Energieforum wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Weitere Informationen zum Energieforum, inklusive der Vortragsdokumente, finden Sie auf der Seite der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Belarus: http://belarus.ahk.de